Faszination Auto: Young- und Oldtimer zwischen Ratio und Emotion
Frankfurt - Der Bestand an „Classic Cars“ (Young- und Oldtimer) ist in den vergangenen fünf Jahren um durchschnittlich acht Prozent angestiegen und beträgt zurzeit 6,5 Millionen Fahrzeuge. Jährlich werden mit Young- und Oldtimern rund 14,1 Milliarden Euro umgesetzt. Der Markt umfasst Wartung und Reparatur der Fahrzeuge, die zwischen 15 und 29 Jahre (Youngtimer) bzw. 30 Jahre und älter (Oldtimer) sind, sowie in deren Umfeld getätigte Ausgaben. Classic Cars machen 14 Prozent des gesamten Pkw- und privat genutzten Transporter-Bestands (44,7 Mio. Fahrzeuge) aus. Auch in den kommenden Jahren ist mit weiterem Wachstum zu rechnen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Wirtschaftsfaktor Young- und Oldtimer“, die von der BBE Automotive GmbH durchgeführt wurde.
Die Studie zeigt, dass der Markt in „Emotion“ und „Ratio“ unterteilt werden kann. Demnach zählten 39 Prozent der Fahrzeuge zu den „echten“ Oldtimern (620.000 Einheiten) oder Youngtimern (1,94 Mio.), die vor allem in der Freizeit genutzt werden; 61 Prozent (3,98 Mio. Einheiten) seien ältere Fahrzeuge, die noch immer täglich genutzt werden. Laut der Studie haben diejenigen Fahrer, die ihre Autos nur für Freizeit-Zwecken nutzen eine starke emotionale Bindung an die alten Fahrzeuge. Für Wartung, Erhaltung und Pflege würden sie deutlich mehr Geld je Fahrzeug ausgeben als diejenigen, die ihr Auto für den täglichen Gebrauch nutzen: Der Durchschnittswert bei Oldtimern beträgt rund 19.600 Euro, bei Freizeit-Youngtimern etwa 11.400 Euro und bei Youngtimern, die noch täglich gefahren werden, lediglich 2.050 Euro. Dadurch ergeben sich entsprechend unterschiedliche jährliche Laufleistungen: Bei Oldtimern sind es knapp 2.600 Kilometer, bei Freizeit-Youngtimern 6.900 Kilometer, während Youngtimer, die noch täglich gefahren werden, eine Jahresfahrleistung von durchschnittlich 11.600 Kilometer aufweisen.
In Deutschland wird der Oldtimer-Bestand von den Marken Volkswagen und Mercedes-Benz mit 89.000 bzw. 80.000 Fahrzeugen dominiert. Als erste europäische Importmarke findet sich Fiat auf Platz 7. Die Top Fünf wird vom VW-Käfer angeführt, gefolgt von Mercedes W123, Opel Kadett sowie Mercedes-Benz Strich-8 und Mercedes-Benz SL 107.
BBE prognostiziert in seiner Studie für die folgenden Jahre einen Zuwachs der „Classic Cars“ von neun bis zehn Prozent. Demnach solle der Bestand bereits ab 2020 von aktuell 6,2 Millionen auf über 8 Millionen wachsen.
Zur Studie: Für die Studie wurden 1.717 Young- und Oldtimerfahrern befragt und das über 13.000 Fahrzeuge umfassende Oldtimerangebot der Fahrzeugbörsen im Auftrag von VDA, VDIK, ZDK, Bosch, Vredestein, FSP (Partner von TÜV Rheinland), Württembergische Versicherung, Santander, dem Fachmagazin Oldtimer Markt und dem Automobilclub AvD analysiert.
jw
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