Zukunft der Marktforschung FAMS – ein toller Ausbildungsberuf, der viel zu wenig Beachtung findet!

Darin waren sich Vertreterinnen und Vertreter des ADM, BVM, der Berufsschulen und langjährig berufstätige FAMS einig, als sie die Gruppe "Future of FAMS" ins Leben riefen.

FAMS Winnicker Klumpe Beitrag (Bilder: von den Autorinnen)

Fachangestellte für Markt- und Sozialforschung (Bild: FAMS)
Als im Jahr 2006 die ersten Fachangestellten für Markt- und Sozialforschung (FAMS) ihre Ausbildung starten konnten, war dieses das Ergebnis eines langen, steinigen Wegs. Bereits in den frühen 1990ern gab es Diskussionen im ADM, die holprig und von großer Skepsis darüber begleitet waren, ob Markforschung ohne akademischen Hintergrund überhaupt möglich ist. Schließlich und endlich konnte Hartmut Scheffler den langen Weg durch die Instanzen antreten, auf dem es zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter sowie Interessengruppen für den Ausbildungsberuf zu gewinnen galt. Eigentlich standen die Zeichen der Zeit in den 1990er Jahren zu seinen Gunsten: Ausbildungsplätze waren rar und so hätte man annehmen können, dass die Schaffung neuer Angebote für junge Menschen seitens der Interessenvertreterinnen und -vertreter auf große Zustimmung stoßen würde. Gleichwohl war und ist die Schaffung neuer Ausbildungsberufe ein langwieriger Prozess und nahm im Falle der FAMS-Ausbildung einige Jahre in Anspruch.

Der Ausbildungsberuf wurde zunächst gut angenommen, aber im Verlauf der letzten Jahre gingen die Ausbildungszahlen wieder zurück: Etablierte Institute stellten die Ausbildung ein und kleinere Firmen blieben zögerlich; zum Glück kompensierte die Sozialforschung einen Teil der verlorenen Ausbildungsplätze. Hinzu kamen der demographische Wandel und ansteigende Zahlen von Abiturientinnen und Abiturienten, die dann eher ins Studium drängten. Aber diese Erklärungen reichten Bettina Klumpe, Geschäftsführerin des ADM und Martina Winicker, Vorstand BVM und Geschäftsführerin des IFAK Instituts nicht aus. So wurden im Frühjahr 2019 Bekanntheit, Image und weitere Facetten des Ausbildungsberufs im Rahmen einer Umfrage unter den Mitgliedern der Verbände ADM und BVM, also bei tatsächlichen und potenziellen Ausbildungsbetrieben, unter die Lupe genommen. Doch sind die Mitglieder der Verbände nur einer von vielen Stakeholdern, die an der Ausbildung beteiligt sind. Wie denken die Berufsschulen, wie die Arbeitsvermittlenden und was sagen Menschen, die die Ausbildung absolviert haben?

Auf der Messe Research&Results 2019 in München stellten Winicker und Klumpe in Gesprächen mit Sascha Robetje und Dr. Jörg Maas – beide Berufsschullehrer für FAMS – fest, dass sich auch diese bereits darüber Gedanken gemacht hatten, wie sich die Popularität des Ausbildungsberufs steigern ließe. Die Gespräche markierten den Start der Arbeitsgruppe Future of FAMS. Binnen kurzer Zeit wurde diese durch zwei weitere engagierte Mitglieder bereichert: Sabine Stenneken vom IFAK Institut, und Christian Voß, Nestlé, beide FAMS aus früheren Jahrgängen und zudem in IHK-Prüfungsausschüssen engagiert.

Seit dem Start im Oktober 2019 hat die Gruppe umfangreich zu den Gründen des Rückgangs recherchiert, mit vielen verschiedenen Stakeholdergruppen gesprochen und viele Menschen interviewt. Nun gibt es vertiefte Erkenntnisse darüber, wie FAMS in der Ausbildung über ihre Berufswahl denken, wie die Sicht der Berufsschulen ist sowie die der ausbildenden Institute, der und betrieblichen Marktforschungsabteilungen. Zudem spannend: Was ist aus den ausgebildeten FAMS der ersten Jahre geworden und wohin geht es in der heutigen Zeit für FAMS nach einem erfolgreichen Abschluss? 

Über diese Erkenntnisse wird Future of FAMS in den nächsten Wochen und Monaten ausgiebig berichten. Vielleicht werden Sie überrascht sein, was FAMS alles erreichen können, wie sehr sie sich engagieren und von den Kollegeninnen und Kollegen geschätzt werden und wie wichtig dieser Beruf gerade heute für die Branche ist. FAMS – ein toller Ausbildungsberuf, der in Zukunft wieder mehr Beachtung finden sollte!

Martina Winicker ist Geschäftsführerin des IFAK Instituts und im BVM-Vorstand.

Bettina Klumpe ist Geschäftsführerin beim ADM Arbeitskreis Deutscher Markt- und Sozialforschungsinstitute.

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/pj

 

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