Sinus Fahrradmonitor 2017 Fahrradbeliebtheit bei jungen Städtern am größten

77 Prozent der Befragten zwischen 14 und 69 Jahren fahren Rad beziehungsweise nutzen das Fahrrad mindestens selten als Verkehrsmittel oder in der Freizeit, etwa zum Sport. Das ergab der Fahrradmonitor 2017 von Sinus. Ungefähr ein Drittel nutzt das Rad als Verkehrsmittel regelmäßig - das heißt täglich oder mehrmals pro Woche. Hier lässt sich seit 2013 ein konstanter Anstieg von +6 Prozentpunkten (PP) erkennen. In der Freizeit sind es 22 Prozent (+5 PP seit 2013).
Expeditive und Performer sind am liebsten mit dem Rad unterwegs
41 Prozent nutzen das Fahrrad regelmäßig als Verkehrsmittel und/oder in der Freizeit. Wenig verwunderlich: Die jüngste Altersgruppe der 14 bis 19-Jährigen fährt am häufigsten mit dem Rad, am zweithäufigsten radelt die Gruppe im Alter zwischen 20 und 29. Bei älteren Befragten geht die Nutzung zurück. Milieuschwerpunkte lassen sich bei den sogenannten Expeditiven (ambitioniert kreative Avantgarde) und Performern (52 bzw. 50 Prozent) ausmachen. Am seltensten fahren die sogenannten Prekären und Traditionellen. Von ihnen radeln lediglich 28 bzw. 27 Prozent.
Fahrrad-Beliebtheit steigt, aber das Auto bleibt auf dem Thron
Auch die Beliebtheit des Fahrrads ist im Jahresvergleich deutlich gestiegen. 2017 gaben 63 Prozent an, das Fahrrad gern oder sogar sehr gern zu nutzen. 2015 waren es noch neun Prozentpunkte weniger. Dennoch hält sich das Auto bei den Befragten weiterhin auf dem ersten Platz mit 75 Prozent. Im Verkehrsmittelvergleich kann das Rad besonders unter den Aspekten Gesundheit, Umwelt und Kosten punkten.
Aufgrund der positiven Assoziationen ist das Fahrrad auch Bestandteil vieler guter Vorsätze: 34 Prozent geben an, das Fahrrad zukünftig häufiger nutzen zu wollen. Dieses Vorhaben hegen besonders die Befragten zwischen 20 und 29 Jahren mit 51 Prozent.
In der Stadt wird das Fahrrad übrigens häufiger als Verkehrsmittel genutzt als auf dem Land (35 Prozent Stadt vs. 27 Prozent Land). Auch für den Arbeitsweg wird es im urbanen Raum häufiger bewegt (35 Prozent Stadt vs. 17 Prozent Land). Allerdings sehen die passionierten Radfahrer auch Verbesserungspotenzial. Die dringlichsten Forderungen an die Politik: mehr Radwege (63 Prozent), sichere Fahrradabstellanlagen (55 Prozent) und die Trennung der Radfahrenden von den Fußwegen (55 Prozent).
Breiter Markt für Fahrräder, Kunden greifen tiefer in die Tasche
Am häufigsten werden von den deutschen Radfahrern Damen- und Cityräder genutzt (67 Prozent). Pedelecs verwenden aktuell 5 Prozent der Radfahrenden, 1 Prozent nutzt Lastenräder. Die Ausgabebereitschaft lag mit 681 Euro im Jahr 2017 über dem Durchschnittswert aus dem Jahr von 2015. 15 Prozent der potentiellen KäuferInnen (= 4 Prozent aller Befragten) planen den Kauf eines Pedelecs und 3 Prozent den eines Lastenrades (= 1 Prozent aller Befragten).
Für ein E-Bike sind die Verbraucher bereit, besonders tief in die Tasche zu greifen. Hier liegt die Ausgabebereitschaft bei durchschnittlich 1325 Euro. Generell stoßen Pedelecs bei 42 Prozent auf ein (hohes) Interesse - vor allem älteren Personen und Männer könnten sich vorstellen, beim Radfahren auch mal auf motorisierte Unterstützung zu setzen.
Zur Studie: Im Juni 2017 wurden 3.156 Deutsche zwischen 14 und 69 Jahren online befragt.
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