Ein persönlicher Nachruf von Olaf Hofmann Erich Wiegand - Ein wahrhaft Großer ist von uns gegangen

Erich Wiegand eingerahmt von Olaf Hofmann (rechts) und Holger Mühlbauer (links). Foto von Olaf Hofmann
Körperlich groß war er in der Tat. Was die wenigsten wussten: Die über 1,90m Körperlänge konnte Erich als junger Mann in unter 2h 20 min. über die Marathon-Strecke jagen. Das erzählte er mir einmal beiläufig, als ich ihm voller Stolz von meiner 3:28 Bestzeit berichtete. So war er: Mit seinen Leistungen ist er stets bescheiden umgegangen.
Es ging ihm nie um Wirkung für seine Person. Es ging ihm immer um Wirkung in der Sache.
Und in der Sache konnte er wirklich kompromisslos sein – bzw. sich den minimalst notwendigen Kompromiss bis ganz zum Schluss aufbewahren, wenn es denn gar nicht mehr anders ging.

Erich Wiegand (Foto: ADM)
Bereite Dich immer gut vor, sagte er mir einmal. Sei stets auf der Höhe.
In der Beziehung war er König. Er wusste immer genau, was er wollte und warum er das wollte, was er wollte. Es war oft nicht einfach für mich und meinen Mitsreiter Holger diesen teutonischen 1,90m hohen Granitfelsen auch nur ein paar Zentimeter von A nach B zu bewegen, aber wenn es uns gelang, waren wir sehr stolz. Wir hatten Erich bewegt! Uns war klar, dass das nur wenigen Menschen vor uns gelungen war.
Von Erich habe ich durch die vielen Reisen (Mexico City, Tokio, New York, Sidney, um nur ein paar zu nennen im Laufe der Jahre) das Smart Traveling gelernt. Smart bedeutet dabei, das Angenehme für uns mit dem Nützlichen für die deutschen Marktforschungsverbände zu verbinden. Mit Erich konnte man hervorragend Essen gehen und er war stets großzügig dabei. Seine Großzügigkeit war ein Aspekt seiner Selbstlosigkeit. Selbstlos war er auch bei seinem zeitlichen, mentalen, physischen Einsatz für „seinen ADM“. In gewisser Hinsicht eine Kompromisslosigkeit in eigener Sache: Seine persönlichen Bedürfnisse zurücknehmen, das Ziel, die Sache nach vorne.
Es erschien mir aber nie so, dass er selbst darunter leidet – zumindest nicht wenn das entschieden wurde, was er als richtig erachtete. Er brannte für den ADM, für das, was wir auf internationaler Bühne erreichen konnten. Dieses Brennen werde ich vermissen.
Erich, Du bist von uns gegangen, ich bedauere das sehr. Und doch bleibst Du, denn wir haben zusammen so viel erreicht, den anderen ein paar Mal so richtig gezeigt, was eine Harke ist. Das und so viel anderes, auf das Du stolz sein kannst.
Für die Deutsche Gesellschaft für Onlineforschung
Für die SKOPOS Group
Für die ganze Branche, die Du so maßgeblich geprägt hast
Dein Weggefährte & Freund
Olaf Hofmann

Kommentare (1)
Um unsere Kommentarfunktion nutzen zu können müssen Sie sich anmelden.
Anmelden