Interview zum Web-Seminar am 23.09.2021 um 11 Uhr Erfolgsfaktor: Mitarbeiterbindung

Was sind die relevanten Treiber internen Employer Brandings? marktforschung.de hat mit Axel Schomborg, Managing Director bei Produkt + Markt über Fachkräftemangel, kleine Gesten mit großer Wirkung und das Identifizieren von Bindungstreibern gesprochen.

Axel Schomborg, Managing Director bei Produkt + Markt (Bild: Produkt + Markt)

Fachkräftemangel ist ein ernst zu nehmendes Problem. Durch Corona haben aber auch viele Ihren Job verloren. Sind diese Entwicklungen konträr? Federn sie sich gegenseitig ab? Oder haben gerade Fachkräfte ihre Jobs behalten?

Axel Schomborg: Wenn wir den Begriff Fachkräfte hören, denken wir oft an die Ingenieurin / den Ingenieur. Nach Definition ist jede Person, die eine Ausbildung abgeschlossen und sich über den Schulabschluss hinaus qualifiziert hat, eine Fachkraft. Der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, hat Ende Juli die Situation so beschrieben: „Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung sind trotz Beginn der Sommerpause weiter kräftig gesunken. Das Wachstum der Beschäftigung hält an. Und die Unternehmen suchen vermehrt nach neuem Personal.“ Wenn wir uns in unserem Umfeld anschauen – wo wir wohnen, arbeiten, leben – dann wird schnell deutlich, dass es auch einen hohen Bedarf an Nicht-Fachkräften gibt. Bspw. haben viele Cafés, Restaurants und Hotels massive Probleme, Personal zu finden – Fachkraft hin oder her.

Gerade in Zeiten mit sehr vielen schlechten Nachrichten kann man mit wenig Gutem eine sehr starke Wirkung erzielen: Haben Unternehmen in der Krise nicht eine gute Möglichkeit, in Sachen Mitarbeiterbindung und Ansehen in der Belegschaft, mit kleinen Gesten großen Rückhalt zu erwerben?

Axel Schomborg: Personalrekrutierung stellt für viele Unternehmen eine echte Herausforderung dar. Eine hohe Bindung der aktuellen Belegschaft gewinnt vor diesem Hintergrund an Bedeutung. Auch mit kleineren Maßnahmen kann durchaus starke Wirkung erreicht werden. Auch losgelöst von der Krise. Die Frage ist, welche Nachhaltigkeit die Wirkung aufweist und wie resistent sie gegen negative Einflüsse ist. Selbstverständlich bedarf es auch solch kleiner Gesten – sie müssen aber auf eine grundintakte Arbeitgeberbeziehung treffen und sollten auf eine Zielpositionierung einzahlen.  

Internes Employer Branding: Darum geht es in Ihrem Web-Seminar am 23. September. Welche Treiber internen Employer Brandings sind aus Ihrer Sicht besonders wichtig?

Axel Schomborg: Arbeitgeberattraktivität hängt von verschiedenen Einflussfaktoren ab, ist also ein komplexeres Wirkungsgeflecht. Und dieses Geflecht kann sich von Arbeitgeber zu Arbeitgeber unterscheiden. Treiber, die unterhalb der rationalen Ebene liegen, sind zumeist nachhaltiger wirksam. Sie bedienen die Motive der Beschäftigten. Diese Ebene zu erreichen ist extrem spannend und wichtig: Es wird transparent, auf was die größeren Maßnahmen und kleinen Gesten einzahlen müssen, um eine nachhaltige Bindung zu schaffen.

Wie identifiziert man nun tieferliegende Bindungstreiber? Was bedeutet das konkret für die Markt- bzw. Marketingforschung?

Axel Schomborg: Wer Menschen überzeugen will, muss wissen, was sie wirklich bewegt, was sie nachhaltig bewegt. Das Innerste der Mitarbeitenden muss erreicht werden, damit die tiefliegenden Bindungstreiber identifiziert werden. Im Rahmen von Mitarbeiterbefragungen eignen sich dazu implizite Messverfahren hervorragend. Wir bekommen den erforderlichen Tiefgang und können dabei die „Vorteile“ eines quantitativen Messansatzes nutzen: Klare Messwerte, statistische Belastbarkeit, Differenzierung der Ergebnisse nach Segmenten und Organisationseinheiten etc. Das klingt trivial, ist in der Praxis aber hochrelevant. Letztendlich können sich im selben Unternehmen die relevanten Treiber unterschiedlich darstellen – klassisch ist hier bspw. die Differenzierung nach Blue Collar und White Collar.

Was dürfen wir im Rahmen der Veranstaltung konkret erwarten?

Axel Schomborg: Wir werden uns mit den relevanten Treibern der Mitarbeiterbindung befassen. Wie können wir diese ermitteln? Was leisten explizite und implizite Messverfahren? Welchen Nutzen haben Unternehmen durch einen kombinierten Messansatz?

Anhand von aktuellen Ergebnissen aus verschiedenen Branchen geben wir Ihnen Antworten auf diese Fragen.

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