Trendmonitor Deutschland zur Mobilitätswende Elektroautos haben Potenzial, sind aber keine Selbstläufer

Elektroautos sind noch längst kein Liebling der deutschen Autofahrer. Woran das liegt, zeigt der aktuelle "Trendmonitor Deutschland" von Nordlight Research. (Bild: picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte)
Verbreitete Vorbehalte gegenüber Elektroautos
Die Befragten, für die der Kauf eines E-Autos bisher nur wenig oder gar nicht in Betracht kommt, geben als wichtigste Gründe an:
1. Elektrische Reichweite zu gering (86%),
2. Anschaffungspreis zu hoch (81%) und
3. Fehlende Lademöglichkeiten im privaten oder öffentlichen Raum (76%).
Im Zeitreihenvergleich des Trendmonitors zeigt sich sogar: Das generelle Interesse der Verbraucher an Elektroautos (aktuell: 47%) stagniert seit einigen Jahren. Gegenüber 2018 (61%) hat die Anfangseuphorie sogar deutlich abgenommen. Bremsend dürften hier nach Einschätzung der Studienverantwortlichen neben der Gewöhnung an technische Innovationen auch die Corona-Krise, das eingetrübte Konsumklima sowie die aktuelle Strompreisexplosion wirken.
E-Autos rangieren immer noch deutlich hinter Verbrennern
Eine deutliche Mehrheit der potenziellen Käufer würde sich heute weiterhin für einen klassischen Verbrenner entscheiden (Benzin: 45% / Diesel: 17%) oder zu einem Hybridmodell greifen (Plug-In-Hybride: 26% / Hybrid ohne Plug-In: 16%). Unter den oben erwähnten 25 Prozent, die den Erwerb eines E-Autos in Betracht ziehen, scheinen sich 19 Prozent bereits festgelegt zu haben, sechs Prozent schwanken noch. Immerhin 12 Prozent betrachten ein Auto mit Brennstoffzelle (Wasserstoff) für sich als konkrete Option.

Zentrale Ergebnisse des Trendmonitors „Elektromobilität: Potenziale und Perspektiven für Elektroautos in Deutschland“. (Grafik: Nordlight Research)
Die Markenbindung nimmt ab
Traditionell gibt es in Deutschland eine verbreitete Bindung der Autofahrenden an bestimmte Marken. Diese beginnt zu bröckeln, wie es der „Trendmonitor Deutschland“ nahelegt. Mit 55 Prozent tendiert nur etwas mehr als die Hälfte der Befragten beim nächsten Autokauf dazu, bei ihrer jetzigen Automarke bleiben. Mit Sicherheit wollen 18 Prozent beim selben Anbieter bleiben, 37 Prozent geben an, dies vermutlich zu tun. Für 35 Prozent ist diese Frage hingegen noch völlig offen, und 10 Prozent schließen den Verbleib bei der aktuellen Automarke sogar aus. Deutlich wichtiger und kaufrelevanter als die Automarke sind den Autofahrenden beispielsweise Merkmale wie hohe Reichweite (94%), Antriebsart inkl. Verbrauchskosten (86%), hohe Bequemlichkeit (85%), Umweltverträglichkeit (78%) oder auch attraktives Design (72%). Eine geringere kaufentscheidende Rolle spielen hingegen staatliche Förderungen (52%).
Weitere Ergebnisse der Erhebung: Insbesondere jüngere Menschen sind gegenüber Elektroautos aufgeschlossen, die Affinität sinkt mit steigendem Alter kontinuierlich ab. Ähnlich gilt dies auch für Plug-In-Hybride. Zwischen Frauen und Männern zeigen sich keine signifikanten Unterschiede. Generell sind Frauen hinsichtlich der Antriebsart ihres zukünftigen Autos aber häufiger noch unentschlossen als Männer.
Weitere Studieninformationen
Der komplette "Trendmonitor Deutschland" zum aktuellen Schwerpunktthema „Elektromobilität: Potenziale und Perspektiven für Elektroautos in Deutschland“ mit umfangreichen weiteren Ergebnissen und vielen Zielgruppendifferenzierungen kann direkt über das Marktforschungsinstitut NORDLIGHT research bezogen werden.
Methodik
Erhebungsmethode | Online-Umfrage |
Befragte Zielgruppe | Personen ab 18 Jahren aus Haushalten mit Internetanschluss |
Rekrutierung | Online-basierte Umfrage im Panel mit quotiertem Sample und gewichteter Analyse, mobilfähige Befragung |
Stichprobengröße | n = ca 1.000 |
Länder | Deutschland |
Weitere Informationen zum Unternehmen auf marktforschung.de:

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