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Jubiläum Eine kleine Zeitreise über die ersten 15 Jahre von Q Agentur für Forschung

Oliver Tabino und Kerstin Klaer gründeten die Q Agentur für Forschung vor 15 Jahren (Bild: Q Agentur)
Wir, Kerstin Klär und Oliver Tabino, haben vor 15 Jahren Q Agentur für Forschung gegründet. In dieser Zeit ist viel passiert. Die Marktforschungswelt hat sich verändert und die Zeit verging wie im Flug. Innehalten ist im hektischen Projektgeschäft nicht immer einfach, aber heute nehmen wir uns die Zeit. Sie vielleicht auch, das würde uns freuen.
Nur der FCB! Leider….
Es gibt Dinge, die haben sich im Laufe der Jahre wenig verändert. Sowohl in unserem Gründungsjahr 2008 wie auch 2023 hieß der deutsche Fußballmeister Bayern München. In den 15 Jahren unseres Bestehens gab es gerade mal drei Jahre, in denen der Meister nicht aus München kam. Als Marktforschende geben wir auch Prognosen ab. Die Q-Fußballtippspiele sind legendär. Oliver Tabino schneidet traditionell schlecht ab, deswegen muss für das Europameisterschafts-Tippspiel Künstliche Intelligenz herhalten.
KI allgegenwärtig!
Apropos KI! Hätte irgendjemand 2008 daran gedacht, dass wir 15 Jahre später an Künstlicher Intelligenz nicht mehr vorbeikommen und es gerade so gut wie kein anderes Thema in der Marktforschung zu geben scheint? Wir auch nicht, aber jetzt tun wir es sehr intensiv. Neugier und Lust auf Neues hat uns immer begleitet und das ist nicht die schlechteste Eigenschaft von Marktforschenden, oder? Die Mischung aus MI (menschlicher Intelligenz) und KI (Künstlicher Intelligenz) ist eine ziemlich gute Kombination. Methoden, die sich gegenseitig ergänzen, fanden wir schon immer gut, wie wir im nächsten Beispiel sehen werden.
Alles social oder was?
2008 waren Social Networks in aller Munde. Auf dem Esomar Kongress gab es einen Vortrag zu Social Graph Theories, der eine Idee zur Segmentierung des Webs vorschlug und die Idee von digital Tribes begreifbar machte. Wow, das hat uns inspiriert und einen neuen Blick auf Forschung im Web eröffnet. Facebook meldete im Sommer 2008 100 Millionen Nutzende. Die Branche war fasziniert und pikiert.
Wir waren vor allem fasziniert, denn ein komplett neues Forschungsfeld und neue Tools drängten auf den Markt und lösten in den folgenden Jahren einige methodische Debatten aus. 2010 brachte Robert Kozinets sein Werk „Netnography: Doing Ethnographic Research Online“ heraus, was für uns eine Offenbarung bedeutete und der Quali-Forschung im Social Web einen Namen gab. Q war für diese Art der Webforschung 2012 für den BVM-Innovationspreis nominiert: „The Virtual Art of Gardening – Einblicke in das europäische Gärtnerweb“ lautete die Studie, die wir für Bosch Lawn & Garden durchführen durften.
Heute läuft nichts mehr ohne TikTok, was mit Twitter (Sorry, X) passiert, wissen wir noch nicht, und ob Threads ein neuer Blockbuster wird, entscheiden Datenschützer. Eines ist aber sicher: Social Media Research ist heute fester Bestandteil des methodischen Repertoires, danach sah es lange nicht aus.
Remote Feierabendbier? Na, dann Prost?
2008 fragte die Bitkom „Würden Sie lieber zu Hause oder im Büro arbeiten?“ 17 Prozent der Befragten gaben an, grundsätzlich lieber von zu Hause arbeiten, 50 Prozent teilweise. Und wie sieht Wunsch und Wirklichkeit heute aus? 24 Prozent aller Erwerbstätigen in Deutschland waren im Jahr 2022 zumindest gelegentlich im sogenannten Homeoffice, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Der Unterschied zwischen unterschiedlichen Berufsgruppen ist dramatisch: Im Gesundheitswesen konnten mit 6,6 Prozent anteilig die wenigsten Beschäftigten ihre Arbeit auch zu Hause ausüben. Dagegen arbeiteten 76 Prozent im Bereich IT-Dienstleistungen remote, in der Verwaltung und Führung von Unternehmen sowie in der Unternehmensberatung nahmen 73 Prozent Homeoffice in Anspruch. Auch für Q ist das ein fundamentaler Umbruch, der neue Herausforderungen in der Führung, der Zusammenarbeit, dem Zugehörigkeitsgefühl bedeutet und zudem völlig neue Chancen bietet. Mit einem tollen Team macht auch ein Remote-Feierabendbier Spaß.
Kampf der Generationen?
Wir haben im Archiv von marktforschung.de gestöbert und sind 2008 bei einer Schlagzeile hängengeblieben. Die VerbraucherAnalyse 2008 titelte damals: „Babyboomer sind die Stütze der Konsumgesellschaft“. Auch 15 Jahre später dominieren die Boomer die Berichterstattung. Dieses Mal unter geänderten Vorzeichen: die Debatte um "New Work” erhitzt die Gemüter der Generation Z und Boomern. Als Zielgruppenforschende und Menschenverstehern schauen wir gespannt zu und verfolgen die weiteren Entwicklungen.
Als Menschen hoffen wir, dass alle kapieren: Die Welt rettet man nur gemeinsam.
Krisen gehören zum (Q) Leben dazu.
Es ist nicht schön, aber wahr und ein Teil der Realität. Q wurde inmitten der Finanzkrise gegründet. Media- und Marktforschungsbudgets wurden drastisch gekürzt. Wir hatten den Mut, den Willen, die Beharrlichkeit und das Selbstbewusstsein, die Finanzkrise zu ignorieren. Vielleicht auch deswegen konnten wir weitere Krisen wie die Corona-Pandemie mit ihren teils drastischen Einschnitten für unsere Branche meistern. Covid-19, Klimakrise und Krieg in Europa waren 2008 nicht im Entferntesten auf unserem Radar, aber zum Glück haben wir ein resilientes Team, mit dem man alles schaffen kann. Drücken wir uns alle die Daumen, dass wir in 15 Jahren über weniger drastische Krisen berichten müssen.
Datenmelker
Im Rahmen des BVM-Kongresses 2008 meldete sich der Zukunftsphilosoph Andreas Giger zu Wort und sprach davon, dass Marktforscher aufhören müssten, die Menschen als Datenmelkkühe zu betrachten. Damit hatte er wohl recht. Denn wir dürfen nicht vergessen, dass wir es mit Menschen zu tun haben, nicht mit Segmenten, idealtypischen Personae und werberelevanten Zielgruppen. Zweifellos sind Daten eine wichtige Währung und ihr Wert wird noch steigen.
Die Datenmelker von gestern, um in der Bildwelt von Giger zu bleiben, sind die Data Scientists von heute und eine der begehrtesten Berufsgruppen in Unternehmen und Agenturen.
Wir können uns in 15 Jahren hier wiedertreffen! Vielleicht werden dann Large Language Models (ob es ChatGPT in dieser Form noch geben wird, kann bezweifelt werden) typische Antworten der definierten Zielgruppe generieren, auf den Punkt formuliert, fakten-basiert, ohne störende Interviewereinflüsse oder andere emotionale Befindlichkeiten. Und über die Unzuverlässigkeit von Gesprächsteilnehmern müssen wir uns auch nicht mehr aufregen. Drauf erstmal einen Milchshake (das Milch- und Melkthema lässt uns einfach nicht los)! Natürlich mit einem Rezept „created by Generative AI“. Prost.
For the record, research rocks.
„Komet“ von Udo Lindenberg & Apache 207 wird sehr wahrscheinlich der erfolgreichste Hit des Jahres 2023 zu werden. Im Refrain heißt es:
„Und wenn ich geh, dann so, wie ich gekommen bin
Wie ein Komet, der zweimal einschlägt
Vielleicht tut es weh, doch will auf Nummer sicher geh'n
Dass ich für immer leb, lass uns nochmal aufdreh'n“
Wir wollen auch weiter aufdrehen, denn wir finden Marktforschung, Consumer Insights und Marketingforschung großartig. Wir sind auch nicht nur einmal eingeschlagen, sondern mehrfach. Verwüstet haben wir Nichts, aber hoffentlich die ein oder andere Spur hinterlassen. Ganz wichtig: Marktforschung ist keine Sternschnuppe, die verglüht. Wir wussten schon 2008, dass es unsere große Liebe ist und das ist auch nach 15 Jahren so.
Das war auch der Grund, warum wir für die damalige Research & Results Messe das Motto „I love Mafo“ erfunden und mit diesem Claim Messe-Tassen produziert haben. Die waren der Renner und wir sind uns sicher, dass die noch in der ein oder anderen Kaffee-Küche stehen.
Marktforschung hat Aufmerksamkeit verdient, deswegen haben wir so manche Gadgets und Claims erfunden und umgesetzt. Erinnert ihr euch noch?
Eine Bilderstrecke zu 15 Jahren Gadgets von Q Agentur für Forschung
2010: Präsentation des „I love Mafo“-Claims mit den entsprechenden Tassen auf der Research & Results
Das soll es gewesen sein. Die kleine Zeitreise endet und wir rocken weiter. Spätestens in zehn Jahren sehen wir uns hier wieder und eines können wir versprechen: Research rocks!
Über die Personen
Oliver Tabino, Gründer und Geschäftsführer von Q Agentur für Forschung, wollte in seiner Kindheit unbedingt so Klavier spielen können wie Elton John. Danach sah er sich als Bassist in einer Grunge-Band. Mangelnde Disziplin beim Üben bedeutete ein sehr schnelles Karriere-Ende im Musik-Business. Heute ist er froh im Insight-Business gelandet zu sein und die Marktforschung rocken zu können.
Weitere Informationen zum Unternehmen auf marktforschung.de:

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