Studie von ibusiness und Appinio Digitalisierung: Umfrage zur German Angst

Alle freuen sich über die gewaltigen Fortschritte im Zuge der Digitalisierung. Unglaublich, was künftig alles möglich sein wird! Nein, stimmt gar nicht, nicht alle freuen sich. Das haben ibusiness und Appinio im Zuge einer Umfrage jetzt herausgefunden.

Klare Diagnose: Digital-Ängste (Bild: Aaron Amat - AdobeStock)
Klare Diagnose: Digital-Ängste (Bild: Aaron Amat - AdobeStock)

Die Deutschen haben eher mehr als weniger Angst vor den unterschiedlichen Aspekten der Digitalisierung. Im Durchschnitt antworteten die Bundesbürger mit einer fast glatten Vier auf einer sechsstufigen Skala. Die von Appinio und ibusiness abgefragten Themenbereiche der Studie waren Künstliche Intelligenz, Sicherheit, Arbeitswelt, Gesellschaft,  Persönliches Umfeld, Politik und Daten. 

Ängste vor Datenmissbrauch überwiegen

Sorgen hinsichtlich Datenmissbrauch kommen in den Top 10 der digitalen Ängste der Deutschen gleich fünfmal vor und führen damit das Feld an. Neben dem Missbrauch der eigenen Daten befürchten die Bundesbürger einen Anstieg von Überwachung (4,58 Punkte), die unnötige Speicherung personenbezogener Daten (4,52 Punkte), die totale Überwachung (4,47 Punkte) sowie einen Kontrollverlust über die eigenen Daten (4,46 Punkte).

Angst vor steigender Kriminalität

Neben Angst vor Datenmissbrauch fürchten die Deutschen in puncto Digitalisierung auch um ihre Sicherheit. In der Top-10-Liste aller Digitalängste sind Sicherheitsbedenken viermal vertreten. Die Bürger sorgen sich um steigende Kriminalität im Internet (4,68 Punkte) und vor terroristischen Cyber-Attacken (4,54 Punkte). Auch dass Spionage aus dem Ausland durch die Digitalisierung leichter wird (4,53 Punkte), wird befürchtet. Die Angst, dass Kriminelle durch die Digitalisierung mehr Macht bekommen (4,46 Punkte), ist ebenfalls überdurchschnittlich ausgeprägt.

Fake News ebenfalls in den Top 10

Das Phänomen Fake News findet sich als einziges gesellschaftliches Thema in den Top 10 der Digitalängste wieder. Die Angst, dass die Gesellschaft aufgrund von Fake News verlernt, Fakten zu akzeptieren, liegt mit einem Durchschnittswert von 4,54 auf Platz fünf.

Die Top 10 der digitalen Ängste der Deutschen

  1. Meine Daten werden missbraucht (4,70; Daten) 
  2. Kriminalität im Internet steigt (4,68; Sicherheit) 
  3. Bürger werden mehr überwacht (4,58; Daten) 
  4. Terroristische Cyber-Attacken (4,54; Sicherheit)
  5. Gesellschaft verlernt, Fakten zu akzeptieren durch Fake-News (4,54; Gesellschaft)
  6. Spionage aus dem Ausland wird leichter (4,53; Sicherheit) 
  7. Personenbezogene Daten werden unnötig gespeichert (4,52; Daten) 
  8. Totale Überwachung (4,47; Daten) 
  9. Bürger erleiden Kontrollverlust über eigene Daten (4,46; Daten)
  10. Kriminelle kriegen mehr Macht (4,46; Sicherheit) 

Das Thema, das den Deutschen von den 55 abgefragten Digitalängsten am wenigsten Sorge bereitet, ist die Angst, selbst "als digitaler Analphabet zu enden". Offenbar fühlen sich die Bundesbürger persönlich im Stande, mit den Herausforderungen der Digitalisierung mitzuhalten.

Zur Studie: ibusiness und Appinio führten die Umfrage altersrepräsentativ für die deutsche Bevölkerung zwischen 16 und 65+ durch. 1.075 Umfrageteilnehmer gaben ihre Einschätzung zu persönlichen und abstrakten Ängsten in puncto Digitalisierung ab - von "Ich habe Angst vor Jobverlust, weil Roboter meine Arbeit übernehmen" bis zu "Ich habe Angst, dass durch das Netz mehr Hassparolen verbreitet werden". Dabei konnten die Teilnehmer einen Wert zwischen 1 ("keine Angst") und 6 ("sehr große Angst") eingeben. Hohe Werte bedeuten also hohe Digitalisierungsangst.

 

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