Indeed Digitalisierung führt nicht zu Ängsten vor Jobverlust

Der digitale Wandel und die zunehmende Automatisierung der Arbeitswelt verändern nicht nur die Geschäftsmodelle der Unternehmen, sondern auch den Arbeitsalltag der Mitarbeiter. Dennoch sorgt sich nur eine Minderheit der deutschen Arbeitnehmer um ihren Arbeitsplatz.

Digitalisierung (Bild: Thinkstock)
Die deutschen Beschäftigen blicken der Digitalisierung bislang gelassen entgegen. (Bild: Thinkstock)

So gab in einer Umfrage von respondi, die im Auftrag des Jobportals Indeed durchgeführt wurde, lediglich jeder zehnte Befragte (10 Prozent) zu Protokoll, dass er seinen Arbeitsplatz durch die digitale Transformation in Gefahr sehe. Zugleich ist das Detailwissen hinsichtlich der Digitalisierung innerhalb der deutschen Arbeitnehmerschaft jedoch nicht sehr weit verbreitet. Beispielsweise konnte nur ein Viertel der Umfrageteilnehmer (26,7 Prozent) mit dem Begriff "Industrie 4.0" etwas anfangen. Aus Sicht von Indeed ist dies ein deutliches Zeichen dafür, dass die Auswirkungen des digitalen Wandels von vielen Arbeitnehmern noch unterschätzt werden. "Diese alles in allem recht sorglose Einstellung steht in starkem Widerspruch zu den Zukunftsprognosen der meisten Arbeitsmarktexperten, die vom Verschwinden ganzer Berufsbilder sprechen", bewertet Frank Hensgens, Geschäftsführer Indeed Deutschland, diese Ergebnisse. "Die Sorglosigkeit, was die Zukunft des eigenen Berufs betrifft zieht sich durch alle Beschäftigungsbereiche. Besonders auffällig ist dabei jedoch die Fehleinschätzung gerade in höherqualifizierten Dienstleistungsberufen."

Beschäftigte in Deutschland bemerken Anzeichen für Wandel

Demnach sind zum Beispiel in der Finanz- und Versicherungswirtschaft vier von fünf Arbeitnehmern (80 Prozent) der Meinung, dass ihr Arbeitsplatz sicher sei. Ein ähnliches Bild zeigt sich in der Produktion. Dabei wird auch in diesen Bereichen bereits intensiv an Algorithmen geforscht, die selbst komplexeste Vorgänge und Bewertungen schneller und zuverlässiger erledigen können als Menschen. Angesichts dieser Entwicklungen spüren weite Teile der deutschen Arbeitnehmerschaft, dass die Arbeitswelt im Wandel ist. So geht lediglich eine Minderheit (14,4 Prozent) davon aus, dass sich der Aufgabenbereich im eigenen Berufsbild auch in Zukunft nicht ändern wird. Mehr als die Hälfte (57,2 Prozent) prognostiziert leichte Veränderungen, etwa jeder Vierte (28,4 Prozent) stellt sich auf sehr starke Änderungsprozesse ein.

Soft Skills gewinnen an Relevanz

Doch welche Qualifikationen werden in der Arbeitswelt der Zukunft noch von Bedeutung sein? In der Bewertung der befragten Arbeitnehmer liegen Programmierkenntnisse an der Spitze, gefolgt von Analysefähigkeit. Fremdsprachenkenntnisse, die laut Indeed in der Vergangenheit immer zu den wichtigsten Qualifikationen gezählt wurden, landen hingegen nur noch auf Position drei. "Eine mögliche Erklärung ist, dass diese von den Teilnehmern inzwischen schon zur Grundausstattung der Arbeitnehmer gezählt werden. Gleiches gilt für die IT-/Computerkenntnisse, die bereits jetzt selbstverständlich sind", vermutet Hensgens. "Wichtig werden in der Zukunft vor allem Soft Skills wie Lern- und Analysefähigkeit sein, die den Wissenstransfer in neue Themenfelder und veränderte Jobprofile ermöglichen."

Zur Studie:
Für diese Studie befragte respondi im Auftrag von Indeed zwischen dem 9. und dem 18. August 2016 1.012 Arbeitnehmer.

tt

 

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