Das Interview zum Webinar am 31.3., 11 Uhr "Die wesentliche Stärke von Research Communities liegt im Dialog"

Welche Möglichkeiten bieten Research Communities, um zusätzliche Insights zu gewinnen? Auf was muss geachtet werden und für welche Fragestellungen bieten sich Communities an? Wir sprachen darüber mit Dirk Wieseke, der zum Thema am 31. März ein Webinar auf marktforschung.de anbietet.

Dirk Wieseke, Kernwert

marktforschung.de: Herr Wieseke, in Ihrem Webinar am 31. März bei marktforschung.de geht es um Research Communities,  was versteht man darunter?

Dirk Wieseke: Research Communities ermöglichen einen interaktiven Austausch mit Kunden und Zielgruppen in einem geschützten Raum – kurzfristig zu einem Thema oder über einen längeren Zeitraum zu verschiedenen Fragestellungen. Die Communities, die mit unserer Software umgesetzt werden – egal ob kurz- oder langfristig - haben meist einen qualitativen Fokus. Dennoch kommt in der Regel ein Mix aus quantitativen und qualitativen Methoden zum Einsatz, von klassischen Fragebögen über Tagebücher und Kreativaufgaben bis zu Diskussionen in Live-Chats und Foren.

Wenn in solchen Communities auch ein Dialog mit Konsumenten möglich ist und so auch Marktforschung und Verbraucher enger verbindet, welche Insights sind dann möglich, an die mit bisherigen Umfragetools nur schwer heranzukommen war? Fallen Ihnen Beispiele ein? 

Dirk Wieseke: Communities sind keine Einbahnstraße, die wesentliche Stärke liegt tatsächlich im Dialog. Die Konsumenten können ihre Perspektive einbringen und diskutieren und fühlen sich im Idealfall ernst genommen und gehört. So kann ein tieferes Verständnis für die Bedürfnisse und Erwartungen der Zielgruppe und ein konstruktives Miteinander von Forschenden, Konsumenten und Unternehmen entstehen. Daher eignen sich Communities insbesondere auch für komplexere Fragestellungen, die nicht mit einem einfachen Fragebogen beantwortet werden können, sondern verschiedene Sichtweisen erfordern. Spontan fallen mir als Beispiel Communities zur Ideation ein, wo gemeinsam mit den Kunden mehrstufig Ideen entwickelt und bewertet werden. Oder Explorationen wo der Nutzungskontext und ethnografische Aspekte eine wichtige Rolle spielen. 

Eine solche Research Community funktioniert ja anders als eine herkömmliche Community mit Regeln und Vorgaben, um auch wirklich wertvolle Erkenntnisse zu erlangen, liege ich da richtig? Wenn ja, welche sind besonders wichtig? 

Dirk Wieseke: Ich würde weniger von Regeln sprechen. Eigentlich ist es eher ein gemeinsames Ziel und das Thema, das die Menschen zusammenbringt. Wie in klassischen qualitativen Marktforschungsansätzen, sind es auch hier ein guter Leitfaden mit den richtigen Fragen und der passenden Dramaturgie und eine gute Moderation, die zum Erkenntnisgewinn führen. Ein wesentlicher Unterschied zu herkömmlichen Communities ist, dass Research Communities in einem geschützten Raum mit ausgewählten Teilnehmern stattfinden und die Ergebnisse und Diskussionen nicht öffentlich sind. Das hat unter anderem auch einen positiven Aspekt auf die Atmosphäre der Communities: Der Umgangston ist wesentlich freundlicher und offener, als wir es mittlerweile an vielen Stellen im Netz erleben. 

Sie haben in diesem Jahr eine Eigenstudie zum Thema Communities durchgeführt. Wie werden denn Communities aus Sicht der Teilnehmenden gesehen? Haben Sie dazu auch Erkenntnisse?

Dirk Wieseke: Wir haben in unserer Eigenstudie näher untersucht, warum Menschen in längeren Communities mitmachen und vor allem dabeibleiben. Inwiefern eine Community einem Unternehmen nützt ist ja schnell beantwortet. Die Antwort auf die Frage was die Teilnehmenden davon haben, fällt aber oft schon schwerer. Das wollten wir etwas systematischer untersuchen. Eine Erkenntnis ist, dass die Menschen Research Communities insgesamt sehr positiv wahrnehmen. Fast alle, die einmal an einer Community teilgenommen haben, würden es wieder tun und dies auch ihren Freunden und Bekannten empfehlen. Es ist eine Methode, die gut ankommt. Es gibt also viele Gründe, sich genauer mit Communities zu beschäftigen. Im Webinar werde ich ein paar erste Ergebnisse der Studie vorstellen. Darüber hinaus planen wir die Studienergebnisse im Mai zu veröffentlichen. 

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Wieseke!

Hier geht es zur Anmeldung.

Das Interview führte Tilman Strobel

 

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