Bericht vom Tag 2 der succeet23 Die Studierenden sind da und wollen es wissen

Der erste Tag der succeet23 in Wiesbaden war aus Sicht der Beteiligten ein voller Erfolg. Die Räumlichkeiten des neuen Messestandorts kommen bei Besuchenden und Ausstellern gleichermaßen gut an. Am zweiten Tag der Messe kam ein neuer Besuchertyp hinzu. Ein Thema des Tages war Recruiting.

Diese drei Studentinnen der Hochschule Pforzheim machten sich schlau auf der succeet23.

Bereits beim Check-in in der Lobby des RMCC RheinMain CongressCenters war klar, dass das Publikum anders gemischt ist als am Vortag. Gruppen von jungen Menschen tummelten sich vor der Messehalle und in der Lobby.

Jutta Wenning, HR Managerin beim Marktforschungsinstitut Psyma weiß warum. „Wir haben ein Bus-Sponsoring für die Studenten der Hochschule Pforzheim eingerichtet“, erklärt Wenning. „Ein Schwerpunkt des heutigen Tages ist Recruiting. Wir wollten den Studenten die Möglichkeit einrichten, in die Branche der Marktforschung reinzuschnuppern. Daher der Bus. Wie in vielen anderen Branchen ist auch in der Marktforschung Nachwuchs und Fachkräftemangel ein Thema.“

„Wir empfinden das Thema Marktforschung als sehr interessant“, sagt Eva Wulfert, Studentin an der TH Köln, die die succeet gemeinsam mit ihrer Kommilitonin Sarah Hafner besucht. „Man ist thematisch am Puls der Zeit und die Branche bietet einen Mix aus Kreativität und Daten.“

Bus-Sponsoring für Studierende

Psyma suche immer Leute, auch Nachwuchskräfte. „Die würden bei uns als Junior Research Manger anfangen. Derzeit haben wir sechs offene Stellen aber nicht nur in der Marktforschung, auch in Bereichen wie IT“, so Wenning.

Um junge Menschen für Psyma im Besonderen und die Marktforschung im Allgemeinen zu begeistern und interessieren, stelle Psyma kontinuierlich Praktikanten ein.

„Wir sorgen dafür, dass Studenten im Einklang mit ihrem Studium arbeiten können.“ Auf die Messe in Wiesbaden habe sie extra eine HR-Werksstudentin von Psyma mitgenommen. „Sie ist die Ansprechpartnerin für die Studierenden, die unseren Stand hier auf der succeet besuchen. Wir glauben, dass sie den besten Zugang zu den Studierenden hat.“, so Wenning.

Auch die Ausbildung zum Fachangestellten für Markt- und Sozialforschung- kurz – FAMS – ist für Psyma ein Thema. „Leider haben wir im Moment keine FAMS in unseren Reihen. Das ist ein wenig schade, aber es ist schwer, Leute dafür zu finden“, sagt Wenning. „Wir denken darüber nach, das Thema wieder anzustoßen.“

Psyma hat in Deutschland rund 160 Mitarbeiter (260 weltweit) und vier Standorte in Deutschland. „Drei dieser Standorte werden jetzt in einem neuen Headquarter in Rückersdorf zusammengeführt. Nur der Bereich Automotive und Finance bleibt in München“, sagt Christian Schätz, Senior Manager und Head of Marketing and Sales bei Psyma. Geplant ist die Fertigstellung für das Jahr 2025. Auf diese Weise schaffen wir mehr Platz für unsere Mitarbeiter und die Kommunikation zwischen den verschiedenen Bereichen von Psyma verbessert sich auf diese Weise.“ Ein Schritt also, um dem Silo-Denken entgegenzuwirken.

Besucher und Aussteller waren mit der neuen Location sehr zufrieden.

Nachwuchsgewinnung ein schwieriges Thema

Auch für Herbert Höckel, Inhaber von Moweb und Geschäftsführer von AMR, sind FAMS ein Thema. „Als die FAMS-Ausbildung noch in Düsseldorf beheimatet war, wo auch wir unseren Standort haben, war es leicht für uns, FAMS in unseren Reihen aufzunehmen“, so Höckel. „Seitdem die Berufsschule nach Köln gezogen ist, ist es für uns schwerer, FAMS zu rekrutieren, da mögliche Kandidaten kaum noch in unserem HR-Einzugsgebiet zu finden sind.“

Überhaupt sei das Thema Nachwuchsgewinnung ein schwieriges Thema für Höckel. „Da kommen mögliche und vielversprechende Kandidaten mit ihrem frischen Masterschein in der Tasche zu uns und fordern horrende Einstiegsgehälter, die absolut unrealistisch sind.

Und auch einige Forderungen, die Live-Work-Balance betreffend, sind manchmal nicht von dieser Welt.

Das macht es für uns schwierig“, sagt Höckel. Und bezahlbare Kandidaten kommen nicht in Frage, weil ihnen die Kompetenz fehle.

Die Kernkompetenz von Sèissmo liegt in Tiefeninterviews im deutsch-französischen Bereich. Das Team kam verkleidet als die Weisen vom Morgenland.

86.000 Stunden an Interviews

Weniger Sorgen mit Nachwuchs und Fachkräftemangel hat Natacha Dagneaud, Inhaberin und Gründerin von Sèissmo. Wir führen qualitative Tiefeninterviews durch“, erklärt die Inhaberin. Seit der Gründung des Unternehmens 2001 habe ihr Team 86.000 Stunden an Gesprächen mit Kunden geführt. „Unsere Kernkompetenz sind Interviews im deutsch-französischen Bereich. Es gibt viele Unternehmen, die in diesem Bereich Produkte und Dienstleistungen verkaufen“, so Dagneaud. Personalsorgen habe sie nicht. „Wir haben sieben Mitarbeiter und rekrutieren nicht im großen Stil. Wir stolpern eher über neue Mitarbeiter, die wir dann einstellen.“

Anders sieht da bei dem Marktforschungsinstitut Eye Square aus.

Wir versprechen uns in Sachen Recruiting etwas vom zweiten Tag der Messe“,

sagt Katharina Müller, Lead Communications bei Eye Square. Nachwuchs sei für ihr Institut ein wichtiges Thema. "Wir sind bei dem Thema Forschung im ständigen Austausch mit den Universitäten und unterstützen Studierende bei ihren Master- und Studienarbeiten. Dabei versuchen wir sie für das Thema Marktforschung zu begeistern.“

Auch Verbände sind hier gefragt

Hier seien aber auch die Verbände gefragt, denn für viele junge Menschen und Studierenden ist Marktforschung eine völlige Unbekannte. „Sie wissen nichts von der State of Art der neusten Technologien, die bei uns zum Einsatz kommen.

Das Gleiche gilt für die Tatsache, dass wir Marktforschende ständig mit aktuellen Themen zu tun haben und sogar in die Zukunft schauen“, so Müller.

Marktforschung habe viele Berührungspunkte mit dem Alltag, was vielen nicht klar sei. „Hinzu kommen neue Forschungsfelder wie Gaming, die für junge Menschen bestimmt interessant sind“, so Müller weiter. Und FAMS-Ausbildungen biete Eye Square sowieso regelmäßig an, um Nachwuchs zu generieren.

Ein Unternehmen, das aktuell kein HR-Problem hat, ist Survalyzer aus der Schweiz, das auch eine Niederlassung in den Niederlanden hat. „Derzeit haben wir 30 Mitarbeiter“, sagt Artur Mordowin, Account Manager. „Wir rekrutieren europaweit, unter anderem auch in Polen oder der Ukraine, vielleicht hilft uns das.“ Dennoch seien im Moment zwei Stellen frei bei Survalyzer, die es zu besetzen gilt. „Wir suchen einen Kandidaten für den Vertrieb und einen für die Kundenbetreuung.“ Survalyzer bietet Online-Tools für Datenerhebung und -auswertung an.

"Treffen viele ehemalige Studenten"

Zu Gast auf der Messe waren Studierende von der TH Köln, Hochschule Pforzheim und der Hochschule Hof in Oberfranken. Auch die beteiligten Professoren besuchten die succeet. Prof. Dr. Matthias Fank gründete vor zwölf Jahren den Studiengang „Markt- und Medienforschung“ an der TH Köln. „Es ist interessant hier zu sein. An vielen Ständen treffe ich ehemalige Studenten aus unserem Studiengang“, freut sich Fank. Wer bei ihm Marktforschung studieren will, benötigt eine Bachelornote von mindestens 1,9.

Prof. Dr. Matthias Fank  von der TH Köln.

„Viele Studierend kommen über das Fach Empirie zu uns. Die Nachfrage nach dem Studiengang ist sehr hoch“, so der Professor. „Wir nehmen aber pro Jahrgang immer nur dreissig Studenten an. Anfragen haben wir über 500 bis 600 im Jahr. Am Schluss bewerben sich 200 Studenten im Jahr.“

Das zeige, dass es hier eine Bottleneck-Situation gebe. „Das heißt nichts anderes, als dass mehr Studiengänge dieser Art in Deutschland angeboten werden müssen. So würde mehr Wettbewerb unter den Unis entstehen und gleichzeitig könnten sich verschiedene Studiengänge spezialisieren. So bleibt unser Studiengang eher eine Allrounder-Ausbildung.“

Am zweiten Messetag moderierte Keno Henk, ein Student der TH Köln, die Podiumsdiskussion „Ist der Einstieg in die Insights Industry noch attraktiv?“. Über diese vor allem für Studierende interessante Veranstaltung berichtet marktforschung.de nächste Woche.

 

Über die Person

Markus Grunwald ist Redakteur beim Smart News Fachverlag und Ansprechpartner für redaktionelle Themen auf marktforschung.de und CONSULTING.de.

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