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Das Interview zum Webinar: Christian Dössel, PRS IN VIVO "Die mobile Online-Informationssuche am physischen Regal ist besonders relevant"

marktforschung.de: Herr Dössel, heute morgen noch las ich in einer Studie, dass sich gerade im Bereich Beauty viele Menschen mit dem Handy informieren und dann im Laden zugreifen. Bislang - und auch Sie schreiben in Ihrer Ankündigung zum Webinar darüber - denkt man ja: Viele Menschen informieren sich im Laden und kaufen danach im Netz. Wir müssen jetzt nicht klären, was dem Handel mehr Schaden oder aber Nutzen bringt. Aber interessant ist ja schon, dass das Nebeneinander von Kanälen eine gegenseitige Befruchtung bringen kann, oder?
Christian Dössel: Das ist richtig, beide Wege haben einen Einfluss auf die Kaufentscheidung. Online Suche nach Vorabinformationen, die dann zu einem gezielten Kauf im stationären Handel führt und Informationssuche im physischen Geschäft nach weiteren Informationen zu Produkten, die im physischen Regal gesehen wurden. Wir wissen aber auch, dass es allen von uns immer passiert, dass ein beträchtlicher Anteil an Produkten im Einkaufskorb landet, die man vorher nicht auf der Einkaufsliste hatte. Das liegt auch daran, dass man insbesondere von neuen Produkten oft erst am Regal erfährt. Gerade hier ist die mobile Online-Informationssuche am physischen Regal besonders relevant.
marktforschung.de: In der Ankündigung steht ein Satz, den Sie auf jeden Fall schon einmal mir erklären müssen: "Unsere Kunden schätzen die Möglichkeit, mit uns zusammen Best-in-Class Offline In-Kontext-Forschung zu betreiben". Was schätzen Ihre Kunden jetzt ganz genau?
Christian Dössel: Entscheidungen werden nicht isoliert getroffen, sondern hängen sehr stark vom Kontext ab. Das gilt natürlich auch für Kaufentscheidungen. Forschung zu neuen Produkten oder Relaunches von Verpackungsdesign müssen diesen Kontext berücksichtigen, um valide Ergebnisse zu produzieren. Für Fragestellungen rund um Verpackungen oder Shopper-Verhalten ist das Regal der Kontext. Dafür arbeiten wir unter anderem mit unseren Shopper Labs, das sind vollständig ausgestattete Supermärkte mit den meisten Kategorien. In diesen Shopper Labs lassen wir Shopper ganz normal einkaufen und beobachten Ihr Verhalten am Regal. Denn das, was Menschen tun, weicht sehr oft von dem ab, was Menschen uns sagen, das sie tun.
marktforschung.de: Werden Sie im Webinar Praxisbeispiele besprechen? Und auch solche, bei denen Ihr Ansatz "OmniPath™" schon zum Einsatz kam? Was genau macht den Ansatz aus, ohne schon zu viel zu verraten?
Christian Dössel: Wir zeigen auch ein paar Beispiele im Webinar zu OmniPath. Das Besondere an dem Ansatz ist, dass wir uns das Informationsverhalten vor dem Kauf anschauen. Hier kommt das Konzept "Jobs To Be Done" ins Spiel. Wenn man weiß, welchen "Job" ein Produkt hat, wofür es gekauft wird, dann hilft das immens weiter. Aber das schauen wir uns dann im Webinar genau an.
marktforschung.de: Wo sehen Sie den Handel in fünf bis zehn Jahren? Geht das große Sterben weiter? Oder ergeben sich ganz neue Chancen? Und von was wäre das abhängig, dass diese zum Erfolg führen?
Christian Dössel: Je dynamischer das Umfeld, desto schwerer sind die Prognosen. Fakt ist, Menschen werden auch in Zukunft Produkte kaufen und die "Driver of Influence", die die Kaufentscheidung beeinflussen, sind weitestgehend bekannt. Technologie wird jedoch das Verhalten weiter verändern und hier gilt es dann für uns als Marktforschung dieses Verhalten genau abzubilden, um es zu verstehen und im Hinblick auf Markenwachstum zu beeinflussen.
marktforschung.de: Wir freuen uns auf den 21. November, vielen Dank für das Gespräch, Herr Dössel!
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Das Interview führte Tilman Strobel
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