Dritte Welle der ADM-Corona-Umfrage Die Marktforschung schaut wieder positiver in die Zukunft

Der ADM hat die Ergebnisse der dritten Welle der Corona-Umfrage unter seinen Mitgliedsinstituten veröffentlicht. Zwar gibt es positive Tendenzen, insbesondere im Vergleich zum Frühjahr, doch die Marktforschungsbranche bleibt weiterhin unter Druck. Erfreulich: Zwei Drittel der Mitglieder schauen positiv in die Zukunft.

Im Oktober befragte der ADM zum dritten Mal seine Mitglieder zu den Folgen der Corona-Pandemie. Die Auswirkungen der Krise bleiben gravierend, aber immer mehr Mitglieder schauen zuversichtlich in die Zukunft. Immerhin: Ein Viertel der befragten ADM-Institute gehen aktuell von einem Umsatzwachstum in 2020 aus. Im August gingen noch fast zwei Drittel (65 Prozent) von einem krisenbedingten Umsatzrückgang für 2020 aus, jetzt im Oktober sind es nur noch 58 Prozent.

Negative Umsatzentwicklung für die gesamte Branche

Was die Umsatzentwicklung für die Branche angeht, so ist die Lage kritischer: 8 von 10 befragten Instituten rechnen mit einem Umsatzeinbruch in der deutschen Markt- und Sozialforschung. Als Gründe für diese Verluste geben die ADM-Mitglieder an, dass es an verschobenen (85 Prozent), stornierten (70 Prozent) und rückläufigen Anfragen (70 Prozent) läge. Außerdem beklagen fast die Hälfte der Institute (45 Prozent) einen Einbruch bei Face-to-Face-Befragungen, die für einige ADM-Mitglieder nach wie eine wichtige Rolle spielen. Weitere 40 Prozent machen die Umstellung auf Online-Methoden für die Umsatzverluste mitverantwortlich, da Online-Erhebungen in der Regel deutlich günstiger als Offline-Erhebungen durchgeführt werden können.

Noch immer sind viele Marktforscher in Kurzarbeit

71 Prozent der befragten Institute haben innerhalb der Krise von Kurzarbeit Gebrauch gemacht. In einem Drittel (35 Prozent) der Institute befinden sich Mitarbeitende nach wie vor in Kurzarbeit.

Die ADM-Institute haben die Krise für sich genutzt. Erfreulich ist, dass Innovations-, Arbeits- und Digitalisierungsprozesse im Zuge der Krise erheblich beschleunigt wurden: Fast alle (97 Prozent) befragten Institute geben an, dass sie auf Formen der virtuellen (Zusammen-)Arbeit umgerüstet haben. Die Zeit wurde dafür verwendet, interne Entwicklungsprojekte anzustoßen (68 Prozent) sowie innovative Untersuchungsansätze zu entwickeln (39 Prozent).

Optimistischer Blick in die Zukunft

Mit jeder Befragung wurden die Zukunftsprognosen der Institute optimistischer: Während im April nur ein Drittel glaubten, gestärkt aus der Krise hervorzugehen, hat sich die Zahl im November um mehr als das Doppelte (68 Prozent) erhöht.

Nur noch 13 Prozent gehen von einer Schwächung ihres Unternehmens aus, im April waren dies noch 35 Prozent.

Trotz aller positiven Entwicklungen bleibt die Lage angespannt. Zwar hat sich die Liquiditätssituation der ADM-Institute gegenüber der ersten Umfrage im April grundsätzlich verbessert, nichtsdestotrotz gibt immerhin ein Viertel an, unter jetzigen Bedingungen spätestens in drei Monaten Liquiditätsprobleme zu bekommen. Aus diesem Grund appelliert der ADM erneut an die Auftraggeber, Preise realistisch zu hinterfragen und die Krise nicht dafür zu nutzen, den Preisdruck zu erhöhen. Letztlich wird ein zu günstiger Preis unausweichlich zu Lasten der Qualität eines Produkts gehen und auch die Existenz von Unternehmen gefährden.

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/cb

Methodik

Erhebungsmethode Online-Befragung
Befragte Zielgruppe 69 ADM-Institute
Fallzahl n=31
Feldzeit 20.10. – 03.11.2020
Land Deutschland
 

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