Kolumne von Oliver W. Schwarzmann Die Kunst, Entscheidungen zu treffen

Oliver W. Schwarzmann, Zukunftsforscher und Publizist
„Viel mehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, Harry, die zeigen, wer wir wirklich sind“, lautet ein Zitat aus Joanne K. Rowlings Harry Potter.
Eine Weisheit, die nicht nur für Zauberlehrlinge gilt, denn letztlich sind es Entscheidungen, die unser aller Leben gestalten.
Doch das moderne Leben macht es einem nicht leicht, Entscheidungen zu treffen, denn in einer „Alles-ist-möglich-und-in-jedem-Augenblick-kann-alles-anders-sein-Welt“ wird es immer schwieriger, klug zu wählen. Sich richtig zu entscheiden, angesichts all der Optionen, ist zu einer Belastung geworden. Daher ist es kein Wunder, dass wir immer mehr zu einer entscheidungsunfreudigen Gesellschaft mutieren. Was erhebliche Probleme mit sich bringt, ist die Entscheidung doch grundlegend für unsere Existenz.
Ist es denn wirklich so schwierig, in einer komplexen Welt klare Entscheidungen zu treffen?
Freilich, vereinfachen geht nicht, denn es müssen viele Faktoren bedacht werden, und man sollte es sich auch nicht zu simpel machen.
Ein Dilemma.
Hier meine 25 Anregungen für bessere Entscheidungen:
1. Denken Sie wie ein Vorbild.
Welches andere Bild sollte man sonst von Ihnen haben?
Und – wer groß denkt, trifft große Entscheidungen.
2. Verlassen Sie sich nie auf den Zufall.
Der Zufall ist eine Ausrede, um nicht in größeren Zusammenhängen denken zu müssen.
3. Warten Sie nicht.
Jeder Augenblick hat, was er braucht. Gelegenheiten kommen nicht, Gelegenheiten entstehen nicht, Gelegenheiten werden erschaffen. Und: Warten ist nichts anderes, als die Zeit totzuschlagen. Ihre Zeit.
4. Nehmen Sie sich Zeit.
Aber nur solange, wie Sie anderen für deren Entscheidungen einräumen.
5. Trainieren Sie Ihren Weitblick.
Entscheidungen verändern, Entscheidungen haben Konsequenzen. Sie können nicht alle Faktoren und Möglichkeiten von vorneherein bedenken und durchspielen. Denken Sie immer in der optimalsten Variante Ihrer Zukunft. Die wird dann zur selbsterfüllenden Prophezeiung, weil Sie sich schon richtig auf sie einstellen.
6. Bleiben Sie Optimist.
Auch wenn etwas schiefgeht, es gibt immer einen zweiten Anlauf.
7. Vergessen Sie Glück oder Pech.
Beides ist nur eine Frage der Bewertung. Es gibt kein Glück oder Pech, sondern nur Möglichkeiten. Und die Art und Weise, wie Sie mit ihnen umgehen.
8. Loben Sie sich.
Es ist ein Mythos: Eigenlob stinkt. Denn das tut es nicht, stärkt aber das Selbstvertrauen.
9. Machen Sie es sich nicht zu einfach.
Einfach kann jeder. Und das wollen Sie ja nun nicht sein.
10. Bilden Sie sich ein Leben lang weiter.
Vor allem Ihr Herz. Sie können sowieso nicht alles wissen. Aber das Wesentliche fühlen. Und danach sollten Sie entscheiden.
11. Seien Sie mutig.
Wir bewundern Helden. Warum? Weil sie Mut haben.
12. Schaffen Sie Klarheit.
Auch für sich selbst. Denken und sprechen Sie die Dinge aus, die Sie fühlen. Die Sie für richtig halten. Auch wenn es manchmal schmerzt. Aber zur Wahrheit gibt es keine Alternative.
13. Ihre Entscheidungen sollten Vorteile für andere bringen.
Alles andere ist egoistisch und funktioniert nur kurzfristig.
14. Begrenzen Sie Ihr Verständnis.
Natürlich – Empathie ist wichtig. Aber in der richtigen Dosis. Alles andere wird nur ausgenutzt.
15. Lassen Sie sich ein dickes Fell wachsen.
Freilich – Entscheidungen können auch Nachteile bringen. Aber sie haben immer einen Vorteil: Sie sind eine Erfahrung reicher. Und das macht Sie stark.
16. Machen Sie Fehler.
Fehler zu machen, bedeutet nicht, etwas falsch gemacht zu haben, sondern anders. Fehler zeigen uns unsere wahren Fähigkeiten.
17. Machen Sie Unsinn.
Daraus ergeben sich oft die besten Entscheidungen.
18. Kopieren Sie niemanden.
Man könnte Sie ansonsten verwechseln. Heißt: Bleiben Sie einzigartig, auch in Ihren Entscheidungen. Imitieren Sie andere nicht. Schließlich wollen Sie Ihren eigenen Weg gehen. Und der beginnt bei Ihnen selbst.
19. Laufen Sie niemandem hinterher.
So stehen Sie nur in dessen Schatten. Das gilt im Privatleben wie für das tägliche Business. Der Kunde, dem Sie hinterherlaufen müssen, bringt meistens nicht das große Geschäft. Lassen Sie den Kunden kommen und zeigen Sie ihm, was er an Ihnen hat.
20. Treffen Sie täglich Entscheidungen.
Dann denken Sie ganz anders. Denn Sie trainieren, das Leben zu gestalten.
21. Drängen Sie niemanden zu einer Entscheidung.
Argumentieren ist häufig nur ein anderes Wort für „überreden“. Der Kunde muss selbst erkennen, was richtig für ihn ist. In angemessener Zeit. Ängste lassen sich nicht mit Sicherheitsversprechen bekämpfen, sondern mit Visionen. Die Idee einer besseren Zukunft, ist die beste Entscheidungsgrundlage.
22. Bleiben Sie immer gerecht.
Entscheidungen können falsch sein, aber sie sollten immer redlich sein.
23. Passen Sie sich nicht an.
Anpassen ist keine Entscheidung, sondern eine Schwäche. Vor allem mit der Ausrede, damit flexibel sein zu wollen. Flexibilität heißt, unangepasst zu sein. Das macht interessant.
24. Zeigen Sie Ihr wahres Gesicht.
Verstecken Sie nichts. Seien Sie immer offen. Dann werden Ihnen andere in derselben Weise begegnen.
25. Tun Sie nie, was man Ihnen sagt.
Schließlich wollen Sie ja die Entscheidungen treffen. Oder?
Von Oliver W. Schwarzmann
© Oliver W. Schwarzmann, Bley und Schwarzmann AG, 2015
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