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Herbert Höckel, moweb "Die Kunst des Küssens: Die Zukunft in der Marktforschungsberatung"

Die Marktforschung verändert sich. Mit Blick auf aktuelle Entwicklungen zum Beispiel um DIY&T-Forschung wird es immer notwendiger, effektiv zu beraten. Herbert Höckel von moweb teilt diesen Prozess in sieben Kapitel.

Kapitel 1: Die Odyssee beginnt: Die Entwicklung der Beratung in der Marktforschung

Es gab eine Zeit, da war Beratung in der Marktforschung wie das Telegrafieren früherer Zeiten: zeitaufwändig, akribisch und mühsam. Die Altmeister der Branche werden zustimmen, dass ihr Metier über viele Jahrzehnte eine Arena für Geduldige und Ausdauernde war.

Damals herrschten noch traditionelle Techniken vor, die Forschung zu einem eher gemächlichen Prozess machten. Die Unternehmen der Kunden unterlagen der Intuition des Beraters, einer Mischung aus Bauchgefühl, Instinkt und gesammeltem Wissen. Echte Erkenntnisse - basierend auf harten Fakten - waren das schwer fassbare Einhorn, das oft gejagt, aber selten gefangen wurde.

Mit dem Einzug der Technologie im späten 20. Jahrhundert begann sich dieser Prozess zu verändern, er wurde schneller, zuverlässiger und vor allem datengestützter. Bald schon herrschten digitale statt analoge Methoden.

Die Einführung des Internets und hochentwickelter Softwarelösungen läuteten eine neue Ära der Marktforschung ein. Sie brachte eine Datenflut mit sich, die die Art und Weise, wie Unternehmen Marktforschung betreiben, grundlegend veränderte. Informationen waren nun im wörtlichen und übertragenen Sinne für jedermann zugänglich. Die Rolle des Beraters wandelte sich vom Datensammler zum Datenauswerter. Die Branche definierte sich somit vollkommen neu.

Mit der Entwicklung der Technologie änderten sich auch die Methoden der Datenerhebung. Tür-zu-Tür-Befragungen wurden zu Online-Fragebögen, Fokusgruppen zu virtuellen Treffen und Daten zu einer Fundgrube von Erkenntnissen. Die Datenanalyse wurde zum Zauberstab, der Rohmaterial in aussagekräftige Muster, Trends und Vorhersagen verwandelte und den Beratungsprozess spürbar aufwertete.

Diese Entwicklung betraf nicht nur das "Wie", sondern auch das "Was". Der Schwerpunkt der Marktforschung verlagerte sich von der produktorientierten Forschung hin zum Verständnis des Konsumentenverhaltens und eröffnete damit den Unternehmen neue Dimensionen. Plötzlich ging es nicht mehr nur darum, was die Menschen kaufen, sondern auch warum sie es kaufen.

Der Aufstieg der sozialen Medien beschleunigte diesen Prozess und ermöglichte das Verstehen der Verbraucher in Echtzeit. Stimmungsanalysen, Influencer-Marketing, virale Kampagnen und Trendforschung wurden zu neuen Schlagwörtern in einem extrem dynamischen Feld.

Zurück im Heute befinden wir uns mitten in einer Revolution. Künstliche Intelligenz (KI), maschinelles Lernen (ML) und Big Data im Allgemeinen sind nicht nur coole Terminologien, sondern treibende Kräfte in der Branche, die auch der Beratung neue Möglichkeiten für Analysen und tiefere Erkenntnis verliehen haben.

Wir stehen vor einer neuen Ära mit Daten in der Hauptrolle, Technologie als Fundament und Erkenntnissen, die das ganze Spiel verändern.

Kapitel 2: Entschlüsselung von VUCA und BANI: Die neue Welt annehmen

Willkommen, liebe Leserinnen und Leser, im Zeitalter der Akronyme. Nicht die LOLs und BRBs der Teenager-SMS, sondern ernsthafte, knallharte Akronyme, die die Welt definieren, in der wir leben und arbeiten - VUCA und BANI. Diese kryptischen Begriffe zu entschlüsseln, ihre Implikationen zu verstehen und zu lernen, sich in dieser komplexen Landschaft zurechtzufinden, ist für die heutige Marktforschungsberatung von entscheidender Bedeutung.

VUCA steht für Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität. Er beschreibt eine Welt im ständigen Wandel, geprägt von unvorhersehbaren Veränderungen, vielschichtigen Herausforderungen und unklaren Horizonten.

Auf der anderen Seite haben wir BANI - Brittle (brüchig, zerbrechlich), Anxious (ängstlich), Non-linear (keinem klaren, logischen Muster folgend) und Incomprehensible (unverständlich). Es ist so etwas wie der emotionale und sorgenvolle Bruder von VUCA, voller Schatten, unvorhersehbarer Schrecken und verwirrender Wendungen.

Nun werden Sie sich fragen - was hat das mit Beratung in der Marktforschung zu tun? Die Antwort, liebe Leser und Leserinnen: Alles.

Volatilität und Fragilität: Der Tanz mit dem Wandel

In einer volatilen Welt ist der Wandel die einzige Konstante. Es ist, als würde man versuchen, an einem windigen Strand eine Sandburg zu bauen - gerade wenn man glaubt, alles richtig gemacht zu haben, kommt eine Windböe und verändert alles. In ähnlicher Weise weist der fragile Aspekt von BANI darauf hin, dass Systeme, Prozesse oder Strukturen plötzlich und ohne große Vorwarnung zusammenbrechen oder sich verändern können.

Für die Beratung in der Marktforschung bedeutet dies, dass sich Trends schnell ändern, dass Verbraucherpräferenzen stark schwanken und dass Strategien, die gestern noch funktioniert haben, heute schon überholt sein können. Die Herausforderung für Berater besteht nicht nur darin, diese Veränderungen zu antizipieren, sondern auch darin, Unternehmen dabei zu unterstützen, sich schnell und effizient darauf einzustellen und Resilienz aufzubauen. Im Angesicht von Volatilität und Zerbrechlichkeit wird Agilität daher zur Superkraft.

Unsicherheit und Ängste: Die neblige Kristallkugel

Ungewissheit ist wie im Dunkeln tappen. Zwar weiß man um den Weg, erkennt ihn aber nicht wirklich. Im BANI-Kontext drückt sich diese Ungewissheit als Angst aus.

Für unsere Kunden kann das unklare Marktbedingungen bedeuten, darin ist das Konsumentenverhalten unvorhersehbar und Entscheidungen müssen auf Basis unvollständiger Informationen getroffen werden. Marktforschungsberater fungieren hier als Leuchttürme inmitten nebulöser Bedingungen, um Orientierung zu bieten und um Ängste mit klaren, datengestützten Erkenntnissen anzusprechen.

Komplexität und Nichtlinearität: Das Labyrinth

Komplexität in der VUCA-Welt bezieht sich auf die Vielzahl von Faktoren, die Ergebnisse beeinflussen. Die Nichtlinearität der BANI-Welt bedeutet, dass diese Einflüsse keinem vorhersehbaren, geradlinigen Weg folgen.

Marktforschungsberater müssen sich daher mit mehreren Variablen in einer vielschichtigen Marktdynamik auseinandersetzen und damit umgehen, dass Ursache und Wirkung nicht notwendigerweise einem Muster folgen. Die Rolle des Beraters ist dann: Komplexität entschlüsseln, die verworrenen Fäden entwirren und ein klares, verständliches Bild liefern!

Ambiguität und Unverständlichkeit: Des Rätsels Lösung

Ambiguität ist die Grauzone, in der die Dinge mehrere Interpretationen zulassen. Die BANI-Welt erschwert das noch mit der Unverständlichkeit von Prozessen und Entwicklungen.

In der Marktforschungsberatung sind Mehrdeutigkeit und Unverständlichkeit immer schon eine große Herausforderung. Egal ob sie als vage Marktsignale, unverständlichen Konsumentenverhalten oder mit schwammigen Datenmustern auftreten. Für den Berater entscheidend ist die Schaffung von Klarheit und letztlich schlüssigen Erkenntnissen.

Ja, VUCA und BANI zusammen zeichnen ein beängstigendes Bild der Welt, sind aber nun mal der Rahmen, der uns umgibt. Beide Konzepte erinnern uns daran, dass wir immer und überall beweglich, sensibel, anpassungsfähig und ausreichend widerstandsfähig sein müssen.

VUCA und BANI sind für Marktforscher die bestimmenden Leitprinzipien für Erhebung, Datenanalyse und Beratung. Sie beeinflussen unsere Strategien, verfeinern unsere Techniken und inspirieren uns, Erkenntnisse zu liefern, die nicht nur die Gegenwart verstehen, sondern auch die Zukunft vorhersagen.

Kapitel 3: Der Consigliere – Ein Superheld ohne Umhang

Im großen Theater der Marktforschung ist die Beratung nicht die schillerndste Gestalt. Sie ist weder der extravagante Zauberer für überraschende Erkenntnisse noch der bewunderte Held, der großspurig in die Manege tritt. Die Beratung ist vielmehr die Figur hinter den Kulissen, die still und leise die Show zusammenhält sowie der Klebstoff für die Elemente aus Daten und Technologie. Außerdem der Prozess, der aus Daten Strategien macht, aus Fragen Antworten und aus Verwirrung Klarheit!

Wann beginnt Beratung? Mit den ersten Kundengesprächen, um seine Bedürfnisse, Herausforderungen und Ziele zu verstehen. Welche Art von Daten werden benötigt und wie können diese erhoben werden. Mit welcher Forschungsmethodik und welchem Umfragekonzept. Beratung stellt ebenso sicher, dass die erhobenen Daten den Forschungszielen entsprechen, dass der Prozess überwacht, der Zeitplan eingehalten und gegebenenfalls Anpassungen vorgenommen werden.

Ist die eigentliche Forschungsarbeit abgeschlossen, steht die Ergebnispräsentation für den Kunden im Fokus sowie die Übersetzung der Daten in umsetzbare Empfehlungen. Es folgt die kontinuierliche Unterstützung bei der Implementierung der Maßnahmen und die Überwachung ihrer Auswirkungen.

Beratung in der Marktforschung bedeutet, der strategische Partner zu sein und eine fundierte Entscheidungsfindung zu ermöglichen. Also die richtigen Fragen zu stellen, Annahmen regelmäßig zu hinterfragen und klare, praktische Lösungen anzubieten.

Auch wenn Beratung nicht immer im Rampenlicht steht, ist ihre Wirkung unverzichtbar und damit die Kraft, die den Unterschied macht - in jeder Phase des Marktforschungsprozesses. Es geht darum, die Geschichte hinter den Zahlen, die Bedeutung hinter den Trends und die Auswirkungen auf den Kunden zu verstehen. Das macht sie aus, das macht Beratung zum echten Superhelden.

Kapitel 4: Auf der Welle von DIY/DIT reiten: Eine neue Ära der Marktforschung

Das Zeitalter des Do It Yourself (DIY) und Do It Together (DIT) in der Marktforschung ist angebrochen! Beides sind Inbegriffe von Empowerment. Sie stehen für den Übergang von der traditionellen, eher passiven Rolle des Kunden zu einer aktiveren, partizipativen Rolle. In der DIY/DIT-Welt ist der Kunde nicht nur der passive Empfänger von Informationen, sondern aktiver Teilnehmer am Forschungsprozess.

DIY-Marktforschung ist ein Instrument der Demokratisierung

In der DIY-Marktforschung nehmen die Kunden die Zügel in die Hand. Sie haben direkten Zugang zu Tools, Plattformen und Daten, mit denen sie ihre eigene Forschung durchführen. Der Aufstieg der digitalen Technologie und neuartige Online-Plattformen haben die Marktforschung demokratisiert.

Vom Design und der Verbreitung der Umfragen bis hin zur Analyse der Daten und der Interpretation der Ergebnisse sind die Kunden nicht mehr nur Zuschauer des Forschungsprozesses. Sie tauchen voll ein und machen sich bei der Datenerhebung, -analyse und -interpretation nun auch selbst die Hände schmutzig.

Diese Autonomie und Beteiligung ist eine Bereicherung, bringt aber auch eine Reihe von Herausforderungen mit sich. Denn einen Hammer in der Hand zu halten, macht noch keinen geschickten Zimmermann. Ebenso wenig bedeutet der Zugang zu Marktforschungsinstrumenten die Fähigkeit, diese auch effektiv zu nutzen.

Hier kommen nun die Marktforschungsberater ins Spiel. Als Vermittler, Führer und Mentoren begleiten sie den Kunden, sich in den Feinheiten des Forschungsprozesses zurechtzufinden, damit der Do-it-yourself-Ansatz zu sinnvollen, umsetzbaren Ergebnissen führt.

DIT: Kollaborative Leistung

"Do It Together" geht noch einen Schritt weiter und plädiert für einen kollaborativen Ansatz in der Marktforschung. Dahinter steht die Erkenntnis, dass die besten Ergebnisse oft aus einer gemeinsamen Anstrengung resultieren, bei der die Fähigkeiten und Perspektiven verschiedener Interessengruppen kombiniert werden.

Kunden und Berater arbeiten Hand in Hand, jeder mit seinen einzigartigen Stärken. Der Kunde liefert mit seinem tiefen Verständnis für Geschäft und Markt wertvollen Kontext und Einblick. Der Berater stellt mit seiner Expertise in Methodik, Datenanalyse und -interpretation sicher, dass der Forschungsprozess sauber, robust und objektiv ist.

Dieser kollaborative Ansatz fördert zudem die Eigenverantwortung und das Engagement für die Ergebnisse bzw. deren Implementierung. Denn es ist nun mal wahrscheinlicher, eine Sache zu schätzen und auch entsprechend zu handeln, wenn man an deren Entstehung selbst beteiligt war.

Navigation in der DIY/DIT-Landschaft

Die Verlagerung hin zur DIY- und DIT-Marktforschung ist positiv, erfordert aber eine neue Sichtweise. Die Rolle des Beraters besteht nun darin, den Kunden effektiv zu befähigen. Dies bedeutet, sie bei der Nutzung und Entwicklung von Forschungsmethoden zu unterstützen oder in Datenanalysetechniken zu schulen.

Der Berater ist nun nicht nur Dienstleister, sondern auch Coach, Partner und Mitstreiter. Er muss flexibel und anpassungsfähig sein, um je nach Situation zwischen diesen Rollen wechseln zu können.

Die Zukunft liegt im Miteinander (DIT)

Der Aufstieg der "Do-It-Together"-Marktforschung ist auch eine Verschiebung der Machtverhältnisse in der Branche. Sie beweist die wachsende Anerkennung von Kundenbeteiligung, Zusammenarbeit und Eigenverantwortung.

Ein Blick in die Zukunft zeigt, dass der DIT-Trend anhalten wird. Die Technologie wird sich weiterentwickeln, noch mehr Werkzeuge und Plattformen für die DIY-Forschung bereitstellen, um somit zu einem integralen Bestandteil des Forschungsprozesses zu werden. Für Berater öffnen sich neue Wege der Wertschöpfung und die Chance, die Beziehungen zu ihren Kunden zu festigen.

Eines ist klar: Die Zukunft der Marktforschung ist kollaborativ, partizipativ und empowernd. Und das, liebe Leserinnen und Leser, ist ein Grund zum Feiern!

Kapitel 5: Die Kunst der Vereinfachung: KISS in der Praxis

Vor noch nicht allzu langer Zeit herrschte in der Marktforschungsberatung noch eine Epidemie namens "Komplexitis". Berater berauschten sich durch die Fülle von Daten und der Raffinesse ihrer Analysetechniken - verstrickten sich damit aber hoffnungslos in einem Netz der Komplexität und artikulierten diese mittels Fachtermini und unverständlicher Diktion. Nicht selten und Kunden hatten das Gefühl, eine fremde Sprache entziffern zu müssen.

Hier kommt das Gegenmittel: KISS. Keep It Simple, Stupid! Ein Prinzip, so einfach und doch so tiefgründig, um den dichten Nebel der Komplexität zu durchdringen und den Weg zu Klarheit und Verständnis zu erhellen. Aber lassen Sie sich nicht täuschen. Das KISS-Prinzip soll nicht einfach nur simplifizieren oder sogar verdummen. Nein, denn steht für eine Kunst und Philosophie, besser zu kommunizieren, zu analysieren und Entscheidungen zu treffen.

KISS: Ritter in glänzender Rüstung

Im Feld der Marktforschung spielt das KISS-Prinzip die Rolle eines Ritters in glänzender Rüstung. Es rettet uns vor dem Drachen der Komplexität, indem es Erkenntnisse aus den Fängen der verwirrenden Datenanalyse befreit und in verständliche und umsetzbare Informationen verwandelt - um dem Ziel näher zu kommen, fundierte Entscheidungen überhaupt erst zu ermöglichen.

Unsere Kunden sind nicht mehr nur passive Empfänger von Informationen, sondern Entscheidungsträger, die das "Was", das "Warum" und das "Wie" der Daten verstehen sollen. Es geht um die Schöpfung von aussagekräftigen Erkenntnissen, wobei Verständlichkeit, Relevanz und Anwendbarkeit Vorrang haben vor Vielschichtigkeit und Raffinesse.

KISS: Der Kommunikator

Effektive Kommunikation ist das Herzstück des KISS-Prinzips. Ob es sich um eine Kundenpräsentation, einen Bericht oder ein Beratungsgespräch handelt, das Ziel ist, so zu kommunizieren, dass der Kunde es versteht und danach handeln kann.

KISS-Kommunikation ist wie eine gut geschriebene Geschichte. Dem klaren Anfang (Kontext) folgt ein fesselnder Mittelteil (Erkenntnisse) und ein starkes Ende (Implikationen und Handlungsempfehlungen). Sie ist spannend und verständlich. Sie spricht die Sprache des Kunden, verwendet vertraute Terminologie und knüpft an seine Erfahrungen und Erwartungen an.

Das bedeutet nicht, dass wir bei der Tiefe oder Qualität unserer Arbeit Kompromisse eingehen. Im Gegenteil, KISS zwingt uns, tiefer zu graben, um das Wesentliche unserer Erkenntnisse wirklich zu verstehen und sie so effektiv wie möglich zu kommunizieren.

KISS: Der Strategieförderer

Das KISS-Prinzip ist nicht nur eine Kommunikationsmethode, sondern auch ein Ermöglicher. Es leitet uns bei der Formulierung von Strategien, die praktisch und leicht umsetzbar sind. In einer Welt, in der Organisationen oft durch Komplexität gelähmt werden, fungiert KISS wie ein Fahrplan oder Kompass, der den Weg zum Handeln weist und der die Entscheidungsfindung sowie Umsetzung vorantreibt.

Es heißt nun, sich auf die Kernziele zu konzentrieren und einen klaren, schrittweisen Aktionsplan aufzustellen. Es geht um Strategien, die nicht nur auf dem Papier gut aussehen, sondern auch den Praxistest bestehen!

KISS: Die Philosophie

Im Wesentlichen ist das KISS-Prinzip eine Philosophie, die alles durchdringt, was wir in der Marktforschungsberatung tun. Es geht um die Kraft der Einfachheit, die Eleganz der Klarheit und die Wirksamkeit des Verstehens. Unsere Kunden sollen in die Lage zu versetzt werden, fundierte, sichere und effektive Entscheidungen zu treffen - auf der Basis von so wenig Information und Komplexität wie möglich, aber so viel wie nötig.

In der Welt der Marktforschung ist Einfachheit nicht nur eine Tugend, sondern eine Superkraft. Und jeder, der daran zweifelt und Komplexität fördert, betreibt Augenwischerei! Er ist kein Wissenschaftler oder Fachexperte – er ist Alchemist und Scharlatan zugleich!

Kapitel 6: Pflege von Beziehungen: Vom Dienstleister zum vertrauenswürdigen Gefährten

In unserer Branche ist mit Abschluss eines Projekts nicht Schluss, es ist nur das Ende des ersten Akts. Stellen Sie sich vor, Sie gehen in ein Theaterstück, bei dem der erste Vorhang fällt. Sie würden sich wahrscheinlich unzufrieden und ein wenig betrogen fühlen. Ähnlich ist es, wenn man sich nach Abschluss eines Projekts von einem Kunden trennt: Es ist, als würde man eine Geschichte nur zur Hälfte erzählen. Hier kommt der Übergang vom reinen Dienstleister zum vertrauensvollen Wegbegleiter ins Spiel!

Langfristige Beziehungen sind die Lebensader in der Beratung. Sie sind wie die Aufzucht eines Bonsais, erfordern also Geduld, Pflege und ehrliche Aufmerksamkeit. Natürlich kann man eine Handvoll Samen in die Erde werfen und auf das Beste hoffen. Aber wenn Sie eine Beziehung wollen, die stark, fruchtbar und widerstandsfähig ist, müssen Sie Zeit und Mühe investieren.

Für uns als Berater ist es wichtig, Kundenbeziehungen über den Lebenszyklus einzelner Projekte hinaus zu pflegen. Durch die kontinuierliche Unterstützung festigen wir unsere Rolle nicht nur als temporäre Helfer, sondern als vertrauenswürdige Begleiter auf dem Weg des Unternehmens.

Vom transaktionalen zum transformativen Ansatz

Der Übergang vom Dienstleister zum Begleiter bedeutet die Entwicklung vom transaktionalen zum transformativen Ansatz. Bei einem transaktionalen Ansatz ist jedes Projekt für sich isoliert, ohne Perspektive auf die weitere Kundenbeziehung. Im Gegensatz dazu sieht ein transformativer Ansatz jedes Projekt als Chance, die Beziehung zu vertiefen, einen dauerhaften Wert zu schaffen und einen wirklichen Unterschied zu machen: Für den Kunden also da zu sein, in Höhen und Tiefen, bei Erfolgen und Misserfolgen, inmitten von Gewissheiten und Ungewissheiten. Ein verlässlicher Partner bietet Orientierung und Unterstützung - und zwar immer!

Der Schlüssel zur Pflege dieser Beziehungen ist Kommunikation, Verständnis und echte Fürsorge: Mit regelmäßigen Kontrollbesuchen, aufmerksamer Beratung und rechtzeitiger Unterstützung. Die berühmte Extrameile zeigt dem Kunden auch hier, dass Ihnen sein Erfolg und Wohlergehen wirklich am Herzen liegt.

Kapitel 7: Die Lingua Franca der Marktforschung: Die Sprache des Kunden sprechen

Für viele Auftraggeber in Unternehmen könnte Marktforschung auch gleich die Toskana sein. Ich will damit sagen: Unsere Branche ist für Externe wie ein Besuch in einem fremden Land: Mit neuen Sitten, Verhaltensweisen und Sprachen. Um jedoch effektiv auf den Kontext und die Ziele des Kunden einzugehen, ist es entscheidend, die Sprache des Kunden zu verstehen UND auch zu sprechen.

Die Sprache des Kunden entschlüsseln

Stellen Sie sich vor, Sie sind Anthropologe und erforschen eine neue Kultur. Als Erstes würden Sie wahrscheinlich versuchen, die lokale Sprache zu verstehen. In ähnlicher Weise müssen Sie als Marktforschungsberater die Sprache des Kunden übernehmen, einschließlich des Branchenjargons, der unternehmensspezifischen Terminologie und sogar der einzigartigen kulturellen und organisatorischen Nuancen.

Die Sprache des Kunden zu entschlüsseln, bedeutet sogar noch mehr: Es geht darum, seine Perspektive, seine Herausforderungen und seine Wünsche zu verstehen. Es geht darum, in seine Welt und seinen Kontext einzutauchen.

Haben Sie die Sprache des Kunden entschlüsselt, müssen Sie diese auch sprechen und anwenden! Es muss Ihr Anspruch sein, Ihre Erkenntnisse in der Beratung so zu vermitteln, dass sie beim Gegenüber auch ankommen - am besten mundgerecht.

Die Macht des Verstehens

Die Sprache des Kunden wirklich zu sprechen, hat eine große Wirkung. Es überbrückt jede zwischenmenschliche Kluft und schafft das Gefühl von Vertrautheit. Es demonstriert dem Kunden, dass Sie seine Welt wirklich verstehen und den Weg als Partner gemeinsam gehen.

Tauchen wir also ein in die Welt unserer Kunden und sprechen wir so, dass sie sich angenommen fühlen. Denn letztlich geht es bei der besten Marktforschungsberatung darum, dass Erkenntnisse verstanden, geschätzt und umgesetzt werden.

Conclusio: Let’s KISS and make everything a little better!

In unserer komplexen VUCA- und BANI-Welt ist funktionierende Beratung ein wertvoller Kompass, d.h. wichtig und mächtig. Und aus großer Macht, so sagt man, folgt auch große Verantwortung. Um dieser gerecht zu werden, muss Beratung nicht nur an Umfang, sondern auch an Qualität gewinnen. Mit ist es ein persönliches Anliegen, dass wir hier bei AMR und moweb uns dieser Entwicklung verschrieben und kontinuierlich an der Verbesserung unserer Beratungsprozesse arbeiten. KISS ist unsere Superkraft, die uns hilft, Komplexes zu vereinfachen und einen sinnvollen Beitrag zum Erfolg unserer Kunden zu leisten. Stoßen wir also an auf mehr Einfachheit, mehr Erfolg und eine spannende Zukunft der Beratung in der Marktforschung!

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Über die Person

Herbert Höckel begann seine Karriere 1994 bei AMR in Düsseldorf. Nach zehn Jahren, zuletzt in leitender Position, machte er sich 2004 mit moweb research selbstständig, einem bis heute führenden Institut für digitale Marktforschung. Seit 2021 bekleidet er zudem auch die Rolle des Managing Directors von AMR Advanced Market Research. Herbert Höckel ist Autor des Buches "Customer Centricity Mindset" sowie gefragter Coach und Speaker für Marketing- und Marktforschungsthemen im DACH-Raum. Seit einigen... mehr

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