Studie von GfK Die Kaufkraft in Europa 2022

Die Kaufkraft der Europäerinnen und Europäer ist sehr unterschiedlich. Absoluter Spitzenreiter ist das Fürstentum Liechtenstein: die Bevölkerung hat fast das 4,1-Fache des Durchschnitts der Kaufkraft in Europa zur Verfügung.
Seit einigen Monaten ist das Konsumverhalten der Deutschen durch die steigende Inflation und unsichere wirtschaftliche Lage getrübt. Doch wie sieht es in unseren Nachbarländern aus? Laut der aktuellen Studie von Gfk liegt die durchschnittliche Pro-Kopf Kaufkraft in Europa für dieses Jahr bei 16.344 Euro. Allerdings könnten die Ergebnisse nicht unterschiedlicher sein. In Liechtenstein, der Schweiz und Luxemburg gibt die Bevölkerung deutlich mehr aus als im restlichen Europa. Am sparsamsten sind die Menschen im Kosovo, in Moldawien und wenig überraschend in der Ukraine.
Beeindruckend ist die Höhe des Unterschieds: Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner haben mehr als das 43-Fache für Ausgaben und zum Sparen zur Verfügung als die Ukrainerinnen und Ukrainer.
Nachdem die Kaufkraft im letzten Jahr bereits ein moderates Wachstum verzeichnete, steigt sie dieses Jahr im europäischen Schnitt erneut um fast 6 Prozent und damit fast um das Dreifache im Vergleich zu 2021. Dieses Kaufkraftplus wird jedoch nur teilweise die durch die Pandemie und den Krieg in der Ukraine stark ansteigende Inflation ausgleichen können, die in vielen europäischen Ländern zweistellig ausfällt.
Filip Vojtech, GfK-Einzelhandelsexperte im Bereich Geomarketing
Kaufkraftranking Europa (Top 10)
Insgesamt steht den Europäerinnen und Europäern laut der Gfk Studie im Jahr 2022 ein Budget von 11,1 Billionen Euro für den täglichen Bedarf wie für Essen, Wohnen, Dienstleistungen, Energiekosten, aber auch private Altersvorsorge, Versicherungen, Urlaub sowie Mobilität zur Verfügung. In Ländervergleich liegt Liechtenstein wie auch in den Vorjahren mit großem Abstand und einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 66.204 Euro auf dem ersten Platz in Kaufkraftranking. Die Schweiz liegt mit deutlich geringeren 41.758 Euro auf dem zweiten Platz, gefolgt von der Luxemburg mit 37.015 Euro. Deutschland belegt noch vor Österreich den achten Platz mit 24.807 Euro.
Neu in den aktuellen Top 10 ist Irland, das mit 24.052 Euro pro Kopf den zehnten Platz belegt, während Schweden um zwei Ränge nach hinten auf Platz elf gerutscht ist.

Insgesamt liegen nach der Auswertung 16 der 42 untersuchten Länder über dem europäischen Durchschnitt. Dem gegenüber haben 26 Länder eine unterdurchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft –inklusive Spanien, das mit 15.314 Euro pro Kopf etwas unter dem europäischen Durchschnitt liegt. Das Schlusslicht bildet wie im Vorjahr die Ukraine: Dort haben die Menschen durch den Krieg nur noch 1.540 Euro pro Kopf und damit etwas mehr als 9 Prozent des europäischen Durchschnitts zur Verfügung.
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