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Studie zum Internationalen Tag der Jugend Die heutige Jugend wird nicht beneidet – sie steht vor verschiedensten Herausforderungen

Klimawandel und Altersvorsoge sind nur zwei Herausforderungen, denen sich junge Menschen stellen müssen. (Bild: picture alliance / SVEN SIMON | Anke Waelischmiller/SVEN SIMON)
Laut der entsprechenden Studie des Marktforschungsinstituts YouGov und des SINUS-Instituts sagen knapp zwei Drittel (63 Prozent) der Deutschen, dass die Jugendzeit die schönste in ihrem Leben war. Besonders die Älteren unter den Befragten (60 bis 69 Jahre) zeigen sich nostalgisch (72 Prozent). Beim Geschlechtervergleich stimmen die Männer mit 66 Prozent etwas häufiger zu als Frauen (59 Prozent). Weitere 60 Prozent aller Befragten bereuen nichts, was sie in ihrer Jugendzeit gemacht haben. Erneut stimmen Ältere dieser Aussage häufiger zu als Jüngere.
Gleichzeitig sind sich die Deutschen laut der Studie mehrheitlich einig, dass heutige Jugendliche keine schöne Zukunft vor sich haben: Knapp drei von fünf (58 Prozent) vertreten diese Ansicht.
Entsprechend wären nur etwas mehr als ein Drittel der Befragten (37 Prozent) heute gerne noch einmal im Jugendalter.
Größte Herausforderung: Der Klimawandel und seine Folgen
Als größte von 18 abgefragten Herausforderungen, denen sich Teenager zukünftig stellen müssen, gelten laut Aussage der Befragten ab 18 Jahren in Deutschland der Klimawandel und seine Folgen (44 Prozent). Dieser Meinung sind ältere Befragte häufiger als jüngere. Unter den 60- bis 69-Jährigen sind 54 Prozent dieser Ansicht und bei den 28- bis 29-Jährigen sind es 39 Prozent.
„Auf den ersten Blick wirkt der Klimawandel aktuell als eine Herausforderung, die vor allem den Jüngeren Sorge bereitet und diese zu Protesten bewegt. Die Ergebnisse der Studie zeigen jedoch, dass es im Vergleich häufiger die Älteren sind, die den Klimawandel und dessen Folgen für die jüngeren Generationen als problematisch bewerten. Die Daten zeigen auch, dass die älteren Generationen einem größeren Mitspracherecht der jüngeren in Umweltfragen offen gegenüberstehen“, sagt Philipp Schneider, Head of Marketing DACH bei YouGov.
Dass Jugendlichen insbesondere bei der Klimadebatte mehr Gehör geschenkt werden sollte, sagt etwas mehr als die Hälfte aller Deutschen (55 Prozent).
Insgesamt sind hingegen 61 Prozent in Deutschland der Meinung, dass Jugendliche gute Möglichkeiten haben, sich an politischen beziehungsweise gesellschaftlichen Entscheidungen zu beteiligen.
Wohnen, Altersvorsorge und soziale Ungleichheit
Neben dem Klimawandel werden die heutigen Jugendlichen noch mit weiteren Unsicherheiten umgehen müssen: Für 38 Prozent der Deutschen ab 18 Jahren ist bezahlbares Wohnen eine zukünftige Herausforderung für Jugendliche, für 37 Prozent die finanzielle Absicherung im Alter beziehungsweise die Altersvorsorge. 34 Prozent der Befragten sehen die Schere zwischen Arm und Reich als eine Herausforderung und für 31 Prozent sind es Auswirkungen globaler Ereignisse wie Kriege oder Inflation.
Bei gesundheitlichen Themen gilt die mentale beziehungsweise psychische Gesundheit als größte Herausforderung (18 Prozent), vor Epidemien und Pandemien von Infektionskrankheiten (10 Prozent) und Zunahme von gefährlichen nicht-infektiösen Krankheiten wie Krebs (6 Prozent). Weiterhin sei laut der Autoren der Studie auffällig, dass jüngere Befragte zwischen 18 und 29 Jahren die Herausforderungen für Heranwachsende eher bei persönlichem Wohlbefinden und bei der Work-Life-Balance sehen als bei politischen oder wirtschaftlichen Aspekten.
Unterschiedliche Bewertung künftiger Probleme
Der Blick auf die künftigen Herausforderungen fällt in der Bevölkerung jedoch sehr unterschiedlich aus. Das zeige die Analyse nach dem Gesellschaftsmodell der Sinus-Milieus, das die deutsche Bevölkerung vor dem Hintergrund ihrer Werte und Lebensstile in zehn „Gruppen Gleichgesinnter“ kategorisiert.
Manfred Tautscher, Geschäftsführer des SINUS-Instituts, erläutert: „Die Daten zeigen: Je traditioneller Menschen eingestellt sind, desto relevanter sind finanzielle Herausforderungen, wie bezahlbares Wohnen, die Schere zwischen Arm und Reich oder die Absicherung im Alter, aber auch die Auswirkungen von Migration sowie die Sicherheit Deutschlands. Gleichzeitig sehen wir:
Je moderner Menschen ticken, desto eher führen der Klimawandel und seine Folgen die Sorgenliste für die künftige Generation an.“
Selbstbewusst und kreativ - respektlos und aggressiv
Seit jeher gilt die Beziehung zwischen jungen Menschen und Erwachsenen als angespannt. So erwarten knapp drei von fünf Befragten (57 Prozent), dass es in Zukunft zu immer mehr Spannungen zwischen der jungen und der älteren Generation kommen wird. Zudem zeigen sich die Deutschen in ihrem Verständnis der jungen Generation gespalten: 44 Prozent der Befragten fällt es schwer, sich in die heutigen Jugendlichen hineinzuversetzen, 48 Prozent verneinen dies.
Doch wie nimmt die Bevölkerung die Jugendlichen derzeit wahr? Zwei Drittel der Deutschen finden, dass diese selbstbewusst sind (66 Prozent). Auch sehen sie in ihnen kreative (51 Prozent), sowie tolerante, engagierte und sympathische (jeweils 47 Prozent) Persönlichkeiten.
Bei den abgefragten negativen Charakteristika überwiegen Respektlosigkeit (59 Prozent), Aggressivität (56 Prozent), Ziellosigkeit (53 Prozent) und Faulheit (48 Prozent). 62 Prozent gehen sogar so weit zu behaupten, dass Jugendliche ein gutes Leben als gegeben annehmen und nicht bereit sind, sich dafür anzustrengen.
Weitere Informationen zum Unternehmen auf marktforschung.de:

YouGov Deutschland GmbH

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