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ÖVP-Korruptionsaffäre „Die Causa ist schockierend“ – Erster Marktforschungsverband äußert sich

Das Gallup-Institut aus Österreich - hier deren Chefin Andrea Fronaschütz bei einer Pressekonferenz zum Thema "Antikorruptions-Volksbegehren" - geht, wie auch der VdMi, auf Distanz zu Sophie Karmansin und Sabine Beinschab (Bildnachweis: picture alliance / ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com | ROLAND SCHLAGER)
Der VdMI äußert sich schockiert
Während sich der VMÖ – der Berufsverband der Marktforscher Österreichs – noch immer bedeckt hält, ist der Verband der Markt- und Meinungsforschungsinstitute Österreichs in die Offensive gegangen. So äußerte sich die Vorsitzende Edith Jaksch gegenüber der APA nun distanzierend gegenüber ihren Kolleginnen.
"Die jetzt vorliegende Causa ist schockierend und erfordert eine Klarstellung unserer Branche. Weder die festgenommene Sabine Beinschab noch die als Beschuldigte geführte Sophie Karmasin waren je Mitglied beim VdMI, weder mit der BB Research Affairs GmbH noch der KARMASIN RESEARCH & IDENTITY GMBH",
stellt Jaksch in einer schriftlichen Stellungnahme fest. Im ORF sagte sie, dass man sehr wohl darauf vertrauen könne, dass in Instituten sauber gearbeitet würde. So sieht sie auch keinen Handlungsbedarf im Bezug auf Anpassungen von Richtlinien oder Gesetzen, da es sich in diesem Fall um "kriminelle Energie von Einzelpersonen" handeln würde.
Im VdMI sind lt. eigenen Aussagen 30 Unternehmen aus der Markt- und Meinungsforschung Österreichs vertreten. Lt. eigenen Angaben deckt der Verband damit 80 Prozent des Marktes ab. Research Affairs hätte in der Vergangenheit versucht im VdMI aufgenommen zu werden, dies wäre vom Verband aber aufgrund von Qualitätsbedenken abschlägig beschieden worden. Interessanterweise stellt der VdMI in diesem Kontext auch hervor, dass reine Online-Umfragen für Wahlforschung nicht geeignet sind, sondern zumindest die Kombination mit Offline-Interviews notwendig sei. Außerdem sei eine Stichprobengröße von mindestens 800 Befragten notwendig. Das Institut Research Affairs weicht von beiden Vorgaben grundsätzlich ab, in dem es zumeist Sonntagsfragen rein online und mit lediglich 500 Befragten erhebt.
Auch das österreichische Gallup Institut geht auf Distanz
Auch das österreichische Gallup Institut, dass lange von der Karmasin-Marktforschungsdynastie geprägt wurde, distanziert sich von seiner früheren Geschäftsführerin Dr. Sophie Karmasin und der langjährigen Mitarbeiterin Sabine Beinschab. Das gibt das Institut, das mittlerweile von Dr. Mag. Andrea Fronaschütz und Michael Nitsche geleitet wird, auf der Website des Instituts bekannt.

Sabine Beinschab "enthaftet"

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