ROLAND Rechtsschutz & YouGov Deutschland ist bei der Frage nach einem Tempolimit gespalten

Wie YouGov in einer Studie im Auftrag von ROLAND Rechtsschutz ermittelte, spaltet die Diskussion um die Einführung eines Tempolimits das Land in zwei annähernd gleich große Lager: So sprachen sich innerhalb der Umfrage 48 Prozent der Befragten für ein allgemeingültiges Tempolimit aus, während 45 Prozent dies ablehnten. Dabei zeigten sich in der Zusammensetzung der beiden Lager klare Unterschiede im Hinblick auf das Geschlecht, das Alter und die politische Orientierung.
Mehr als jede zweite Frau befürwortet Tempolimit
So befinden sich unter den weiblichen Umfrageteilnehmern deutlich mehr Befürworter eines generellen Tempolimits (55 Prozent) als unter den männlichen Befragten (41 Prozent). Zudem sind die Befürworter eher älter: Wie YouGov und ROLAND Rechtsschutz ermittelten, ist mehr als jeder Zweite der über 54-Jährigen (54 Prozent) für ein Geschwindigkeitslimit, während sich von den 18- bis 24-Jährigen nur jeder Dritte (34 Prozent) dafür ausspricht. Zudem ist der Anteil der Befürworter unter FDP- (37 Prozent) und CDU/CSU-Wählern (41 Prozent) deutlich geringer als unter Anhängern der Grünen (61 Prozent) und der Linken (62 Prozent). Zudem hängt die Haltung zur Einführung eines Tempolimits auch mit den persönlichen Erfahrungen zusammen: Laut der Umfrage halten nur 34 Prozent der Befragten, die in den vergangen Jahren mehrfach wegen einer Geschwindigkeitsüberschreitung auf der Autobahn geblitzt wurden, ein Tempolimit für sinnvoll. "Beim Blick auf die Umfrageergebnisse waren wir überrascht, wie deutlich hier die üblichen Klischees bedient werden", kommentierte Dr. Jan Vaterrodt, Pressesprecher von ROLAND Rechtsschutz, die Ergebnisse.
Befürworter erhoffen sich vor allem mehr Sicherheit
Doch warum sprechen sich die Umfrageteilnehmer für oder gegen ein Tempolimit aus? Wie ROLAND Rechtsschutz und YouGov herausfanden, spielt für die Befürworter insbesondere der Sicherheitsaspekt (88 Prozent) eine zentrale Rolle. Etwa jeder Zweite erhofft sich durch eine allgemeine Geschwindigkeitsbeschränkung zudem einen geringeren CO2-Ausstoß (49 Prozent) sowie einen besseren Verkehrsfluss (48 Prozent). Dass durch ein Tempolimit weniger Lärm produziert werden könnte, ist dagegen nur jedem Vierten (28 Prozent) wichtig. Zudem wurden die Befürworter gefragt, auf welchen Maximalwert die Geschwindigkeit auf deutschen Autobahnen begrenzt werden sollte. Mit Abstand am häufigsten (40 Prozent) wurden dabei 130 km/h genannt.
Als wichtigstes Argument gegen ein Tempolimit führen die Gegner dagegen an, dass sie möglichst schnell ans Ziel kommen möchten (64 Prozent). Über die Hälfte der Gegner (58 Prozent) ist zudem der Meinung, dass eine Geschwindigkeitsbegrenzung die Unfallrate nicht senken würde. Jeder Zweite (50 Prozent) ist darüber hinaus gegen eine derartige Reglementierung, weil er sich nicht weiter vom Staat bevormunden lassen möchte. Jeder Dritte (33 Prozent) ist außerdem der Ansicht, dass das Ausmaß, in dem durch ein Tempolimit CO2 eingespart werden könne, zu gering sei. Ein Tempolimit sei daher ökologisch wertlos.
Zur Studie:
Für diese Studie befragte YouGov im Auftrag von ROLAND Rechtsschutz zwischen dem 16. und dem 18. August 2016 2.086 Personen.
tt
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