Roland Berger Deutscher Pflegemarkt boomt

Bis 2030 wird das Volumen der Pflegedienstleistungen weiter auf bis zu 85 Milliarden Euro wachsen. Zu dieser Prognose kommt eine Studie von Roland Berger. Seit 2005 wächst der deutsche Pflegemarkt im Schnitt knapp 5 Prozent pro Jahr – und somit schneller als die Gesamtwirtschaft. 2015 wurden 47 Milliarden Euro umgesetzt; damit ist die Pflege nach Krankenhäusern und ambulanter ärztlicher Versorgung das drittgrößte Segment im Gesundheitswesen. Dabei spielen verschiedene Trends eine wesentliche Rolle, allen voran die demografische Entwicklung Deutschlands: Aufgrund der alternden Gesellschaft wird die Zahl der Pflegebedürftigen von zuletzt 2,9 Millionen bis 2030 voraussichtlich auf 3,5 Millionen steigen.
Deutscher Pflegemarkt – zwischen Professionalität und Fachkräftemangel
Fest steht, dass die Altenpflege in Deutschland immer professioneller wird. Das ist auch notwendig, denn der Bedarf steigt. Während heute noch mehr als 1,3 Millionen Pflegebedürftige von der Familie zu Hause betreut werden, so werden dies in Zukunft vermehrt Fachkräfte übernehmen müssen. Bereits jetzt mangelt es aber an qualifiziertem Personal, was die Preise weiter in die Höhe treibt.
Die Roland Berger-Experten nennen für eine erfolgreiche Strategie in diesem Zusammenhang beispielsweise integrierte Geschäftsmodelle mit neuen Wachstumsoptionen. So könnten Betreiber stationärer Pflegeeinrichtungen unter einem Dach sowohl selbstständiges Wohnen als auch Pflege anbieten, um den Menschen den fließenden Übergang zwischen verschiedenen Versorgungsformen zu ermöglichen. Auch digitalisierte Prozesse wie Medikamentenmanagement- und Alarmsysteme, Dienstplansoftware oder digitale Patientenakten würden nach Ansicht der Experten Qualität und Effizienz sowie die Kommunikation mit Angehörigen verbessern.
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