Studie von SEMrush Deutsche twittern wenig zu Rassismus im Fußball

Aufgrund vermehrt auftretender Vorfälle im Fußball führte das Unternehmen SEMrush eine Studie zum Thema rassistischer Beiträge und Suchanfragen auf Twitter und Google durch. Überraschendes Ergebnis: Auf Twitter thematisieren Deutsche das Problem Rassismus im Fußball nur selten.

Deutschland besitzt den Ruf einer Fußballnation, mehr als die Hälfte der Deutschen geben ein Interesse für diesen Sport an. Dennoch fällt die Aktivität beim Meinungsmedium Twitter zum Thema Rassismus im Fußball gering aus: Nur 456 Postings deutscher User zum Thema Rassismus im Fußball auf Twitter. 87 Prozent der Twitterer nutzen eine neutrale Sprache, wobei sich ein Dutzend Twitterer explizit gegen Ausländerfeindlichkeit positionieren. 1 Prozent der Postings konnten hingegen als rassistisch gefärbt identifiziert werden.

Größeres Problembewusstsein im Vereinigten Königreich

5.402 Tweets zählte SEMrush in der UK. 22 Prozent der Fußballbegeisterten bezogen Stellung gegen Rassismus, beispielsweise mit Tweets wie "Kick Racism in the Balls #football" oder "Racism in football has to stop! Enough is enough!!!". Jedoch steht dem gegenüber, dass knapp 64 Prozent an Tweets rassistisch gefärbte Äußerungen rund um den Fußball beinhalten sollen. Weltweit gaben Nutzer insgesamt 35.346 Tweets zum Thema ab, 12 Prozent davon gegen Rassismus.

Auch wenige Suchanfragen bei Google

In den vergangenen drei Jahren wurden ebenfalls die Suchanfragen zum Thema "Rassismus im Fußball" auf der Suchmaschine Google analysiert. In diesem Zeitraum verdoppelten sich die Suchanfragen deutscher User von durchschnittlich 134 auf 268 Suchanfragen monatlich. Im Vergleich mit anderen gesellschaftlichen Themen, zu denen Suchanfragen mitunter im fünfstelligen Bereich und darüber liegen, ist diese Zahl jedoch sehr gering. Ähnlich wenige User wie in Deutschland suchten in Frankreich (146 Suchen), in Italien (177 Suchen) oder in Spanien (86 Suchen) zum Thema "Rassismus im Fußball" bei Google. Niederländische und bulgarische Internetnutzer scheinen am geringsten sensibilisiert für die Problematik: In den Niederlanden recherchierten im Monat durchschnittlich zehn User zum Thema, in Bulgarien kein einziger.

Zur Studie: Die SEMrush-Analyse der Tweets bezieht sich auf Oktober 2019. Die Auswertung basiert auf einem Algorithmus, der durch eine maschinelle Lernanalyse früherer Tweets erkennt, ob ein Tweet positiv, negativ oder neutral zu ausgewählten Schlagwörtern ist. Bei der Untersuchung der Google-Suchanfragen hat SEMrush für den Dreijahreszeitraum von 2017 bis 2019 die Häufigkeit der Eingabe der jeweiligen Schlagwörter in der Landessprache erhoben.

 

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