YouGov-Studie Deutsche haben im Schnitt 3,7 enge Freunde

Wie viele Freunde haben die Deutschen eigentlich? Wo lernt man sie kennen? Welche Aspekte sind bei einer Freundschaft am wichtigsten? Wie steht die Bevölkerung zu Freundschaften zwischen Mann und Frau? Das SINUS-Institut und YouGov sind diesen Fragen anlässlich des Internationalen Tages der Freundschaft am 30. Juli nachgegangen.

 

Offene Kommunikation zwischen Freunden ist für die Deutschen am wichtigsten: Ein ehrlicher Umgang zeichnet für 71 Prozent eine gute Freundschaft aus, weitere 70 Prozent wollen mit ihren Freunden über alles reden können. Zudem zeichnet sich für die Deutschen eine Freundschaft durch ein ausgeglichenes Geben und Nehmen aus: 70 Prozent sagen, dass man füreinander da ist, wenn man einander braucht.

41 Prozent setzen auf gemeinsame Werte

Gemeinsame Werte und Überzeugungen spielen aber nur mehr für 41 Prozent eine wichtige Rolle in einer Freundschaft. Dass viele Deutsche bereit sind, bei Freunden über unterschiedliche Überzeugungen hinwegzusehen, zeigt sich auch in weiteren Befunden: 60 Prozent haben Freunde mit anderen politischen Ansichten und 51 Prozent sind mit Menschen mit anderen religiösen Überzeugungen eng befreundet. Weitere 58 Prozent haben Freunde mit einem geringeren Bildungsstand als dem eigenen, 46 Prozent sind zudem mit Personen mit anderer Herkunft befreundet und 38 Prozent haben Freunde mit einer anderen sexuellen Orientierung.

Nicht alle haben einen besten Freund bzw. eine beste Freundin

66 Prozent der Bevölkerung haben einen besten Freund oder eine beste Freundin. Im Schnitt haben die Deutschen 3,7 enge Freunde und zählen 11 Personen zu ihrem erweiterten Freundeskreis. Der gesamte Bekanntenkreis besteht durchschnittlich aus 42,5 Personen. Am häufigsten kennengelernt haben die Deutschen ihre aktuellen Freunde auf der Arbeit (45 Prozent), auf der weiterführenden Schule bzw. während der Ausbildung (jeweils 22 Prozent) und bei Hobbies (21 Prozent).

Anzahl der Freunde nimmt leicht ab

50 Prozent der Deutschen haben gleich viele Freunde wie vor fünf Jahren. 14 Prozent zählen im Zeitvergleich mehr Freunde, 32 Prozent hingegen weniger. Unterm Strich bedeutet das: die Anzahl der Freunde hat leicht abgenommen. Besonders negativ fällt diese Bilanz in der Gruppe der 18-24-Jährigen aus.

Friends mit "Benefits" - Für die Mehrheit in Ordnung

73 Prozent sagen, dass man mit dem anderen Geschlecht befreundet sein kann. Allerdings bekunden 60 Prozent, dass in einer gemischten Freundschaft das Risiko unterschiedlicher Erwartungen besteht. Weiterhin finden 33 Prozent sexuelle Beziehungen zwischen Freunden ("friends with benefits") in Ordnung. Und 69 Prozent sind sogar der Meinung, dass sich aus einer Freundschaft zwischen Mann und Frau eine gute Liebesbeziehung entwickeln kann. Sogar 50 Prozent sagen, dass man auch nach der Trennung mit dem Ex-Partner eine gute Freundschaft führen kann.

Das Internet ist (noch) keine Bedrohung für Freundschaften

Echte Freundschaften sind nicht durch die virtuelle Welt zu ersetzen: 75 Prozent finden, dass man diese nur im "richtigen Leben" führen kann. Immerhin 20 Prozent haben aber Internet-Freunde, die sie nicht persönlich kennen. Für die Zukunft sind die Deutschen dennoch besorgt über die Auswirkungen der Digitalisierung: 52 Prozent befürchten, dass Freundschaften durch Internet und Medien in Zukunft weniger gepflegt werden könnten. Der Digitalisierung gewinnen die Deutschen aber mit Blick auf Freundschaften auch Positives ab: 70 Prozent glauben, dass man durch das Internet Freunde wiederfindet, die man aus den Augen verloren hatte.

Zur Studie: Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 2.045 Personen zwischen dem 28.06.2018 und 03.07.2018 teilnahmen. 

 

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