Studie von Malt und BCG Deutsche Freelancer sind europäische Spitzenverdiener

Im Rahmen der aktuellen Studie untersuchten der B2B-Marktplatz Malt und die Boston Consulting Group (BCG) die Arbeitsweisen digitaler Freelancer in Deutschland, Frankreich und Spanien. Vor allem bei den deutschen digitalen Freelancer handelt es sich um sehr gut ausgebildete und hoch verdienende Top-Performer, die Projektarbeit bevorzugen und selbstbestimmte und unabhängige Karriereentscheidungen treffen. Insgesamt wurden im Juni 2020 2.324 Selbstständige aus Deutschland, Frankreich und Spanien zu ihrer Arbeitssituation befragt.
Deutsche Freelancer verdienen viel im internationalen Vergleich
Vergleicht man Selbstständige aus Deutschland, Frankreich und Spanien, so ist deutlich zu erkennen, dass deutsche Freelancer überdurchschnittlich gut bezahlt werden – sogar mit Tagessätzen, die zwei- bis dreimal so hoch sind. Die Gründe dafür könnte zum einen die guten wirtschaftlichen Lage in Deutschland vor der Corona-Krise sein, aber auch mit der Tatsache, dass sich der Freiberufler-Markt in Deutschland im Vergleich zu Frankreich und Spanien früher entwickelt hat. Insgesamt gibt es über 1.3 Millionen iPros (Selbstständige mit akademischem Hintergrund) in Deutschland.

Ein weiterer Grund ist die gute Ausbildung der deutschen Selbstständigen. Dreiviertel von ihnen haben einen Bachelorabschluss, 54 Prozent einen Master und die Hälfte hat mehr als acht Jahre Berufserfahrung. Der gute Verdienst und die mit der Selbstständigkeit verbundenen Freiheiten sind unter anderem auch Gründe dafür, dass acht von zehn (84 Prozent) deutschen Freelancern nicht wieder fest für ein Unternehmen arbeiten wollen, obwohl mehr als 90 Prozent in der Vergangenheit auch mal festangestellt waren.
Gesetze gegen Scheinselbstständigkeit verfehlen das Ziel
Gerade mal zehn Prozent halten die Gesetze bezüglich der Scheinselbstständigkeit für adäquat. Diese sind zwar eigentlich dafür da, Freelancer vor Ausbeutung zu schützen, allerdings verfehlen sie häufig die Wirkung: Willkürliche Statusfeststellungsverfahren, unzeitgemäße Abgrenzungen zu Festangestellten sowie widersprüchliche Gerichtsurteile sorgen nicht für Sicherheit bei Selbstständigen. Davon betroffen sind unter anderem die befragten Selbstständigen in der IT-Branche: Fast die Hälfte der deutschen Befragten (45 Prozent) in der IT-Branche konnten bereits wegen rechtlicher Regularien Aufträge nicht annehmen oder scheiterten im Laufe der Projektzeit. Das ist deutlich mehr als in Spanien (27 Prozent) oder Frankreich (20 Prozent).
/cb
Methodik
Erhebungsmethode | keine Angaben |
Befragte Zielgruppe | Selbstständige in Deutschland, Frankreich und Spanien |
Stichprobengröße | n=2.324 |
Erhebungszeitraum | Juni 2020 |
Länder | Deutschland, Frankreich, Spanien |
Weitere Informationen zum Unternehmen auf marktforschung.de:

Kommentare (1)
Um unsere Kommentarfunktion nutzen zu können müssen Sie sich anmelden.
Anmelden