Studie von NTT DATA Datenpotenzial bleibt bei vielen Unternehmen ungenutzt

Unternehmen erfassen täglich immense Mengen an Daten. Effizient ausgewertet und genutzt werden sie laut NTT DATA nur von einem Drittel der deutschen Unternehmen. (Bild: picture alliance / Zoonar | Matej Kastelic)
Gründe für das Phänomen nennt NTT DATA in seiner Studie mehrere. Die Folge sei, dass ein enormes Potenzial für die Prozessoptimierung und die Umsetzung vielversprechender neuer Geschäftsmodelle auf der Strecke bleibt.
Es fehlt an Datenkompetenz und Geld
Unternehmen erfassen täglich immense Mengen an Daten. Aber geschäftlichen Nutzen ziehen die wenigsten Unternehmen daraus. In der Studie geben 66 Prozent der IT-Entscheider an, dass in ihren Unternehmen die verfügbaren Daten nicht optimal genutzt werden. 32 Prozent führen dies in erster Linie darauf zurück, dass die Verantwortlichen über nicht genug Datenkompetenz verfügen, um das Potenzial der Daten auszuschöpfen. Als weitere Hindernisse nannten die Befragten begrenzte Budgets sowie die Tatsache, dass das Thema Datennutzung keine Priorität in ihrem Unternehmen habe.
Fehlende Datenstrategie, hoher Verwaltungsaufwand
Auch an den strategischen Grundlagen der Datennutzung besteht vielerorts Nachholbedarf: Laut Umfrage hat mit 56 Prozent mehr als die Hälfte der Firmen entweder noch gar keine Datenstrategie oder nur ein Teilkonzept erarbeitet. 61 Prozent der Befragten geben zudem an, dass ihnen die notwendigen Tools fehlen, um Daten und IT-Prozesse zu skalieren und eine einheitliche Datenplattform zu schaffen.
Hoher Aufwand ist die Folge
Entsprechend hoch ist der Aufwand für die Verwaltung der Daten: In jedem zweiten Unternehmen entfallen laut Studie wöchentlich mindestens 20 Prozent der Arbeitszeit auf das Daten-Management. In elf Prozent der Firmen sind es sogar mindestens 50 Prozent – also fast 23 Wochen pro Jahr. Die andere Hälfte der befragten Entscheider gab an, dass in ihrem Unternehmen höchstens 20 Prozent für die Datenverwaltung aufgewendet werden.
Richtlinien und Maßnahmen für die Datensicherheit
Sicherheitsaspekte spielen bei der Datennutzung eine entscheidende Rolle: 60 Prozent der IT-Entscheider halten das Thema Datensicherheit für „sehr wichtig“. Und acht von zehn Unternehmen verfügen über spezifische Regeln für den Umgang mit digitalen Informationen – etwa eine nutzerdefinierte Rechteverwaltung. In 20 Prozent der deutschen Firmen ist dies allerdings nicht der Fall, wie die Umfrage zeigt. Das heißt, hier sind die Daten potenziell gefährdet.
In vier von zehn Firmen ist die Verantwortung für die Data Governance über das gesamte Unternehmen verteilt. Weitere vier haben dafür eine spezielle Organisationseinheit (Chief Digital Officer) eingerichtet. Firewalls und Verschlüsselung sind laut Umfrage die am häufigsten genutzten Instrumente, um die Daten zu schützen. Vergleichsweise wenig verbreitet sind dagegen Data-Governance-Frameworks und hardware-basierte Sicherheitsmaßnahmen.
Wettbewerbsvorteil nicht verschlafen
Thomas Stöcker, Senior Vice President Strategic Industry and Management Advisory bei NTT DATA DACH, erklärt dazu: „Beim Thema Daten gibt es für Unternehmen nur zwei mögliche Szenarien: Entweder sie nutzen deren Potenzial, um sich klare Wettbewerbsvorteile zu schaffen, indem sie ihre Effizienz steigern und neue Geschäftsmodelle realisieren. Oder sie vernachlässigen das und laufen Gefahr, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren. Die Ergebnisse der Umfrage sollten Entscheider dazu motivieren, den Themen Datenkompetenz und -strategie eine hohe Priorität zu geben – die Entscheidung dafür wird sich für sie schnell lohnen.“
Methodik
Erhebungsmethode | Computer assisted Web Interview (CAWI) |
Befragte Zielgruppe | IT-Entscheider |
Stichprobengröße | 250 |
Feldzeit | 10 Tage |
Länder | Deutschland |
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