Deloitte-Studie Das sind Deutschlands wichtigste Tech-Hubs

Die Möglichkeit, Informationen in Sekundenschnelle um die Welt zu schicken und überall abrufen zu können, ist der Kern digitaler Technologien. Im Gegensatz zu großen Teilen der klassischen Industrie ist die digitale Ökonomie kaum durch übliche Standortfaktoren wie Rohstoffvorkommen an bestimmte Regionen gebunden – abgesehen natürlich von schnellem Internet. Trotzdem neigt die Digitalbranche dazu, sich an einer relativ kleinen Auswahl von Orten zu sammeln, Deutschland ist hier keine Ausnahme.
München ist der wichtigste deutsche Tech-Hub
Der mit Abstand wichtigste deutsche Tech-Hub ist die Metropolregion München. Sie belegt in 11 der 15 Indikatoren den ersten oder zweiten Platz in der Studie von Deloitte und führt damit sowohl im Status- wie im Potenzialindex. Die Stadt München habe beispielsweise eine höhere absolute Beschäftigung im IKT-Sektor und bei den MINT-Berufen als das doppelt so große Berlin.Trotz dieses sehr hohen Levels liege München bei der Dynamik der MINT-Beschäftigung ebenfalls an der Spitze. Dasselbe gilt für den Anteil der komplexen MINT-Berufe, die Reputation der Universitäten sowie die erwartete Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt bis 2030.
Berlin auf Platz zwei
Berlin liegt im Gesamtranking und beim Statusindex auf dem zweiten Platz. Beim Potenzialindex belegt die Hauptstadt den dritten Platz. Die Stadt Berlin zeichnet sich vor allem bei der Dynamik der Beschäftigung im IKT-Sektor und in den MINT-Berufen sowie der absoluten Anzahl der MINT-Studenten aus. Sehr niedrig ist in Berlin dagegen der Anteil der MINT-Berufe an der Gesamtbeschäftigung. Hier belegt die Hauptstadt den letzten Platz. Hamburg (Platz 4), Stuttgart (Platz 5) und Frankfurt am Main (Platz 8) sind die anderen Metropolen, die es in die Top Ten des Gesamtrankings geschafft haben.
Kleinere Uni- und Forschungsstädte glänzen als Hidden Champions
Noch immer haben vor allem die großen Städte die Nase vorn in der digitalen Ökonomie. Hier gibt es die benötigte Infrastruktur und dank entsprechender Ausbildungsmöglichkeiten und Forschungseinrichtungen auch das Know-how. Doch auch kleine Städte können sich als Hidden Champions behaupten. Auf dem dritten Platz in der Gesamtwertung liegt Darmstadt, das damit die meisten Großstädte hinter sich lässt. Darmstadt punktet vor allem beim Potenzialindex und hier besonders beim Anteil der MINT-Studenten und der Universitäts-Reputation, die Stadt weist aber auch eine hohe Spezialisierung auf den IKT-Sektor auf.
Kleine Städte unter den Top zehn
Auf den Plätzen sechs bis zehn konzentrieren sich weitere Hidden Champions. Diese kleineren Uni- und Forschungsstädte, zu denen neben Erlangen, Karlsruhe und Aachen auch Münster und Regensburg gehören, liegen im Index vor deutlich größeren Städten wie Düsseldorf oder Leipzig, nicht nur wegen ihrer Stellung im Tech-Hub-Index, sondern auch als Standort für die Tech-Industrie. Die kleineren Tech-Hubs schaffen es, entweder bei der Spezialisierung auf den IKT-Sektor (Karlsruhe) oder bei der MINT-Beschäftigung (Regensburg, Erlangen) erfolgreich zu sein. Dies kann zum einen Start-up-Aktivität widerspiegeln, aber auch die regionale Wirtschaftsstruktur mit großen Unternehmen, die sich bei Spitzenpositionen im Bereich MINT-Berufe zeigt.
Zur Studie: Für die Studie "Datenland Deutschland" hat sich Deloitte die deutschen Tech-Hubs angeschaut. Dabei geht es neben dem Status quo auch um das Potenzial der 50 größten Metropolregionen, um sich künftig als Tech-Standort zu behaupten: Beim Statusindex liegt der Fokus darauf, welches die aktuell führenden deutschen Digitalstandorte sind. Die Idee hinter dem Statusindex ist, dass Städte digital umso wettbewerbsfähiger sind, je stärker die IKT-Industrie (Informations- und Kommunikationstechnik) als Treiber der Digitalisierung vertreten ist, wie viele Technologie-Jobs außerhalb der IKT-Industrie an einem Ort angesiedelt sind und wie dynamisch die Beschäftigungsentwicklung in diesen beiden Bereichen ist. Der Potenzialindex zielt dagegen darauf ab, welche Zukunftsaussichten die deutschen Tech-Hubs haben. Ein wichtiger Indikator ist hier die Ausbildung: Gibt es gute technische Universitäten, wie viele MINT-Studierende sind vor Ort und wie attraktiv sind die Städte für den künftigen Berufseinstieg?
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