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- "Das Schönste am Home Office sind eindeutig die warmen Hausschuhe oder Kuschelsocken."
Die Branche zwischen Teil-Lockdown und Adventszeit "Das Schönste am Home Office sind eindeutig die warmen Hausschuhe oder Kuschelsocken."

Fragen zum Teil-Lockdown
Wie groß war die Umstellung für Ihr Unternehmen wieder zurück in den Teil-Lockdown?
Stefanie Sonnenschein: Die Umstellung war eigentlich keine große Sache. Kolleg*Innen sind schlicht vermehrt wieder ins Home Office gegangen, aber der Anteil derer, die dort auch in den Monaten zuvor häufiger waren war ohnehin größer als vor Corona.
Henner Förstel: Bei uns gab es kein 'Zurück', weil wir auch über den Sommer hinweg komplett im Remote-Setting geblieben sind – aus Sicherheitsgründen, aber auch weil es sich bewährt hat und viele Mitarbeiter*innen die Vorteile zu schätzen gelernt haben.
Was vermissen Sie im Lockdown-November am meisten?
Stefanie Sonnenschein: Meine Kolleg*innen – ganz eindeutig. Da ich ebenfalls die meiste Zeit im Home Office zubringe, fehlt es mir wirklich sehr einfach zwischendurch die lieben Kolleg*innen zu sehen, mal eben etwas auf dem kurzen Dienstweg zu besprechen oder zwei Takte zwischen Tür und Angel zu wechseln.
Henner Förstel: Unser Team würde sich gerne mal wieder persönlich treffen, live und in Farbe. Wir hatten für den Herbst ein "echtes" Teamevent geplant, welches wir aber leider absagen mussten.
Als qualitativer Marktforscher vermisse ich auch die face-to-face Forschung und ethnographische Methoden.
Was haben Sie im Home-Office liebgewonnen? Was hat sich im Home-Office-Alltag besonders bewährt?
Stefanie Sonnenschein: Das Schönste am Home Office sind eindeutig die warmen Hausschuhe oder Kuschelsocken. Ansonsten hat sich Slack als schnelles Kommunikationsmedium für Chats und auch Anrufe (mit und ohne Video) absolut etabliert.
Henner Förstel: Das Zusammenwachsen von Arbeit und Freizeit finde ich persönlich sehr angenehm. Viele sehen im 'Work-Life-Blending' ja auch eine Gefahr, aber ich genieße es zwischendurch auch mal für die Kids da sein zu können und die Eichhörnchen im Garten mit Nüssen zu füttern. Irgendwie ist auch der Austausch mit Kunden und Kollegen ein wenig informeller geworden, das macht die Zusammenarbeit insgesamt etwas entspannter.
Was funktionierte im Home-Office nur unter schwersten Anstrengungen?
Stefanie Sonnenschein: Da wüsste ich gar nichts. Ah nein, da gibt es etwas: Riesige Dateien von mehreren GB Größe hochladen, das dauert ewig – aber liegt vermutlich am grandios schnellen Internet bei mir "auf dem Lande".
Henner Förstel: Da geht es mir wie so vielen im Home-Office, dass es durch das familiäre Umfeld manchmal etwas unruhig werden kann und es schwer fällt sich über längere Zeit in ein Thema zu vertiefen. Aber ehrlich gesagt war das im Gemeinschaftsbüro auch nicht anders, nur die Gründe für die Ablenkung waren andere.
Ich finde speziell die Moderation von Gruppendiskussionen aus dem Home-Office besonders herausfordernd, von virtuellen Präsentationen und Vorträgen ganz zu schweigen.
Was ist nach der Erfahrung von neun Monaten Corona-Pandemie Ihr Marketing-Hack, um auch in Zeiten von Kontaktverboten und ausgefallenen Messen dennoch Kund*innen zu begeistern?
Stefanie Sonnenschein: Meiner Erfahrung nach begeistert man Kund*innen mit Inhalten – ob nun live oder digital. Und genau darauf haben wir in den vergangen Monaten ebenso gesetzt wie zuvor oder wie wir auch in den kommenden Monaten setzen werden. Methodenexpertise und smarte individuelle Lösungen sind einfach immer gefragt und da wir gerade etwas limitiert sind hinsichtlich persönlicher Treffen, wird das Ganze einfach ins Virtuelle verlagert.
Henner Förstel: Einen Marketing-Hack haben wir zum Glück noch nicht gebraucht. Manufacts lebt sehr stark vom Vertrauen der Kunden und von persönlicher Weiterempfehlung. Das war vor der Pandemie so, und das gilt auch heute noch. Es ist eben auch ein People Business. Da mit der Research & Results eine gute Plattform für die Präsentation weggefallen ist, werden wir aber andere Wege finden müssen mit Interessenten in Kontakt zu kommen - je persönlicher, desto besser.
Kommen wir zum geselligen Teil:
Wie sehen die Pläne für die diesjährige Firmen-Weihnachtsfeier aus?
Stefanie Sonnenschein: Die klassische Weihnachtsfeier fällt natürlich leider flach. Allerdings wird es eine Überraschung für jeden von uns geben. Mehr kann ich dazu auch leider nicht sagen, außer dass ich schon sehr gespannt bin, was es sein wird.
Henner Förstel: Wir haben uns noch nicht festgelegt. Die virtuellen Formate sind aus unserer Sicht nur eine Notlösung, aber ich fürchte wir werden kaum darum herumkommen. Bei Manufacts haben wir auch schon mal die Feier in den Januar verlegt, darüber denken wir auch dieses Jahr wieder nach. Vor Weihnachten ist es bei uns Marktforschern ja alles andere als besinnlich, daher verlegen wir das Event auch gerne mal in eine etwas ruhigere Zeit.
Wie war das Jahr insgesamt für Ihr Unternehmen: Sekt oder Selters? Champagner oder Feuerzangenbowle?
Stefanie Sonnenschein: Bei Interrogare? Eindeutig Wasser, Kaffee und Bier. Aber Spaß bei Seite,
das Jahr hat sich so viel positiver entwickelt als wir es zu Beginn der Pandemie erwartet oder gar befürchtet hatten.
Wir sind sogar in der glücklichen Lage wirklich viel zu tun zu haben und auch weiter zu wachsen. Dafür kann man in diesen Zeiten wirklich dankbar sein.
Henner Förstel: Ein guter Riesling-Sekt, würde ich sagen. Manufacts ist zum Glück sehr gut durch die Krise gekommen. Wir waren froh zu sehen, dass unser Qualitätsanspruch auch in Zeiten knapper Budgets nachgefragt wird – vielleicht sogar noch stärker als vorher. Trotzdem gibt es keinen Champagner, denn die Gedanken sind auch bei den Kunden und Dienstleistern, die die Pandemie zum Teil sehr hart getroffen hat. Insofern wird es wohl eher ein nachdenklicher Jahreswechsel werden.
Wenn Sie das Jahr 2020 in einem Song- oder Filmtitel zusammenfassen müssten, welcher Titel wäre das? Und warum gerade dieser Titel?
Stefanie Sonnenschein: Ich muss gestehen als erste Assoziation kam mir "Bleibt alles anders" von Herbert Grönemeyer in den Sinn, obwohl ich nicht wirklich Fan von ihm bin und auch nicht weiß, ob der sonstige Liedtext passt. Aber ich würde sagen, dass wir die letzten Monate gelernt haben, dass alles anders ist und es auch vorerst so einmal so bleibt. Ich glaube aber, dass wir uns alle bestmöglich mit der Situation arrangieren und das Beste draus machen - und genau das werden wir auch weiterhin.
Henner Förstel: Da würde ich gerne die Netflix-Serie 'Stranger Things' nominieren. Sie steht sinnbildlich für das Gefühl, dass sich oberflächlich alles normal anfühlt, aber im Verborgenen eine Gefahr heranwächst, die man mit seinen Sinnen kaum wahrnehmen kann. Übrigens passt auch einer der Songs aus Stranger Things – Neverending Story – ganz gut zur Gefühlslage 2020. Gerade sind wir wohl in der zweiten Staffel, aber auch die wird ein gutes Ende finden – versprochen!
Zu den Personen:


/mvw
Weitere Informationen zum Unternehmen auf marktforschung.de:

MANUFACTS Research & Dialog GmbH

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