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Interview zum Web-Seminar am 10.06.2021 um 11 Uhr "Das radikale Neue ist: Menschen funktionieren ausschließlich emotional"

Mit Ihren aktuellen Erkenntnissen zum "inneren Kind" von Verbrauchenden, wollen Sie den Grundstein für die Betrachtung des Erfolgs von Marken aus einer radikalen Kundenperspektive legen. Inwiefern ist Ihre Kundenperspektive als 'radikal' zu betrachten?
Markus Küppers: Radikal bedeutet: konsequent und gegen einen stark herrschenden Glauben. Im Marketing ist dieser Glaube, dass wir Menschen gleichzeitig rational und emotional funktionieren. Nicht umsonst hält sich das typische Briefingformular mit "emotionalem Benefit" und "funktionalem Benefit" schon so lange. Das radikale Neue ist aber: Menschen funktionieren ausschließlich emotional.
Wieso ist das Innere Kind so wichtig für die Kommunikation und Markenführung? Was macht das Innere Kind so mächtig?
Markus Küppers: Das innere Kind steckt als Kern in jeder und jedem von uns. Paradox erscheint, dass das innere Kind umso mächtiger wird, je mehr erwachsene und soziale Schichten sich im Laufe des Lebens darum bilden. Denn je weniger wir uns des inneren Kindes bewusst sind, umso mächtiger wird es. Das muss man als Marketer verstehen – und zu nutzen wissen. Und ich spreche hier nicht von irgendeiner Form von billiger Manipulation. Uns geht es in erster Linie um das Verständnis, um die inneren Dialoge, die täglich in uns stattfinden.
Sie sprechen von "diffuser Emotionalität" bei Verbrauchenden, die bei der Kommunikation und Marken bedient werden muss. Was macht die Emotionalität in diesem Kontext für Sie diffus?
Markus Küppers: Damit ist gemeint, dass Menschen in aller Regel sich ihrer eigenen Emotionalität nicht bewusst sind, außer es handelt sich um Gefühle, d.h. Trauer, Freude, usw. Dabei herrschen in jedem Moment in uns mehrere Emotionen vor, denn ohne Emotionen wären wir gar nicht lebensfähig. Man ist nicht in der Lage zu benennen, was man gerade empfindet – so transparent sind wir nicht. Daher tut sich auch das Marketing schwer, Zielemotionen zu formulieren, und so erleben wir diffuse Briefings.
In Ihrem Web-Seminar am 10. Juni möchten Sie keine typischen Empfehlungen zu qualitativer Forschung, sondern state-of-the-art Hinweise auf neue Methoden geben. Was spricht denn gegen bisherige qualitative Forschungsmethoden und wo setzen Ihre Methoden und Tools an?
Markus Küppers: Gar nichts spricht gegen das traditionelle Vorgehen – wenn es richtig ist. Im Webinar werde ich sowohl über neue Methoden (v.a. die moderne Biometrie, und damit meine ich "modern") als auch neue Sichtweisen auf etablierte Methoden, wie die Tiefenpsychologie, sprechen.
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Sie haben bereits den Hinweis gegeben, dass die Teilnehmenden einige Insights über september erfahren werden. Können Sie uns denn schon vorab eine Kleinigkeit verraten, worauf die Teilnehmenden gespannt sein können?
Markus Küppers: Das Marktforschungsinstitut von heute ist nicht mehr das gleiche wie das von gestern. Wir haben z.B. als einziges Institut eine Unit gegründet, die sich ausschließlich mit Toleranz befasst, weil wir glauben, dass dies ein Kernwert in unseren sehr polarisierenden Zeiten darstellt.
Ihr Web-Seminar ist angelehnt an die Erkenntnisse Ihres aktuellen Buches "How to kill your brand". Für wen und warum lohnt sich – zusätzlich zum Kauf Ihres Buches – der Besuch Ihres Web-Seminars?
Markus Küppers: Es ist ein interaktives Seminar, in dem man die eigene Fragestellung einbringen kann, wenn man das möchte. Außerdem ist das Thema des inneren Kindes so breit und tief, dass sich über das Buch hinaus zahlreiche Variationen ergeben.
Über die Person

/jj
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