#wirbleibenzuhause diary #6 von François Erner, respondi Corona: Wie hat sich unsere Ernährung verändert?

Welche Produkte sind verfügbar, welche sind ausverkauft? Auch die take-away Angebote sind rar, seitdem die meisten Restaurants geschlossen sind. Die einzige Lösung: selbst kochen. Einige begeben sich hier auf neues Terrain, andere widmen sich nun freudig ihrem Hobby. Ein Beitrag von François Erner, respondi.

Wie wir bereits in diary #5 festgestellt haben, sind seit der Ausgangssperre in Frankreich die Besuche auf Food-Websites stark angestiegen.

Die folgenden Grafiken illustrieren die derzeitige Nutzung von Food-Websites im Vergleich zur Vorjahresperiode.


 
Seit Beginn der Ausgangssperre besuchen mehr User Food-Websites – wie zuvor mit einem starken Unterschied bei Männern und Frauen. Die Besuche sind nicht nur zahlreicher, sondern ebenfalls länger. Es ist anzunehmen, dass die zusätzlichen Besucher nicht von jeher begeisterte Hobbyköche sind, sondern dass der Kontext der Ausgangssperre ausschlaggebend ist. Die überraschend lange Dauer eines Website-Besuchs zeigt, dass entweder die Website nach einem bestimmten Rezept durchsucht wird, und/oder dass ein spezifisches Rezept akribisch gelesen, beziehungsweise befolgt wird.

Abgesehen von einem veränderten Internetnutzungsverhalten, wie haben sich die Gewohnheiten der Franzosen, insbesondere die Ernährungsgewohnheiten, seit Beginn der Ausgangssperre entwickelt?

Wir analysierten den Inhalt der drei beliebtesten Food-Websites, die von unseren Panelisten besucht wurden, hinsichtlich der Art der Rezepte, der Zubereitungszeit, des Schwierigkeitsgrades und der Kosten. Diese Informationen verglichen wir mit dem Zeitraum vor der Ausgangssperre. Das Ergebnis deckt sich mit den erhobenen Nutzungsdaten und der Annahme, dass sich nun vermehrt Kochnovizen selbst verpflegen. Die "Küche der Ausgangssperre" ist einfacher und rudimentärer als zuvor. Die Rezepte sind simpler, preiswerter und schneller zuzubereiten (10 Prozent schneller, entspricht ca. 5 Min).

 
 
Wir verglichen zudem die Rezepte, die vor der Ausgangssperre aufgerufen wurden, mit jenen, die seither aufgerufen werden. Die folgende Wortwolke zeigt die Resultate.



Seit der Ausgangssperre erfreuen sich einfache und schnelle Rezepte einer weitaus größeren Beliebtheit.

Zwei verschiedene Rezept-Arten lassen sich identifizieren. Die der Alltagsküche, basierend auf gewöhnlichen Zutaten (Eier, Geflügel, Reis) und die Rezepte der neuen Hobbybäcker, die Brot backen oder sich an Kuchen und Gebäck versuchen – nicht zuletzt natürlich an der französischen Brioche!

Der Lockdown hat also eine Personengruppe, die zuvor nicht gekocht hat, an den Herd gebracht – freiwillig oder gezwungenermaßen. Es sind zwei verschiedene Personentypen: jene, die aus Notwendigkeit kochen und jene, die zum Hobbybäcker avancieren.

 

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