Studie von Ipsos Corona: Angst vor wirtschaftlichen Folgen wächst

Ipsos hat Menschen in sieben Ländern dazu gefragt, ob sich die Coronavirus-Epidemie ihrer Einschätzung nach negativ auf die Finanzmärkte und die Weltkonjunktur auswirken werde. Die Sorge ist mittlerweile groß.

Die Angst der Menschen vor Corona nimmt noch zu (Bild: TeamDaf - AdobeStock)
Die Angst der Menschen vor Corona nimmt noch zu (Bild: TeamDaf - AdobeStock)

In Japan (84 Prozent), Australien (80 Prozent), Italien (78 Prozent), Russland (76 Prozent), Kanada (76 Prozent) und Frankreich (73 Prozent) ist die Sorge vor den wirtschaftlichen Folgen durch den Ausbruch der neuartigen Lungenkrankheit am größten. Das ist das Ergebnis einer internationalen Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsunternehmens Ipsos, die vom 14. bis 15. Februar 2020 durchgeführt wurde. 

Deutsche noch vergleichsweise optimistisch

Auch in Deutschland erwarten beinahe zwei Drittel aller Befragten (62 Prozent), dass die Epidemie der Weltwirtschaft schaden wird, nur jeder Zehnte (10 Prozent) rechnet nicht mit negativen Effekten. Global gesehen zeigen sich die Deutschen damit allerdings noch vergleichsweise optimistisch. Nur in Großbritannien ist der Anteil derjenigen, die mit negativen Folgen für Konjunktur und Finanzmärkte rechnen, geringer als in Deutschland (60 Prozent).

Mit der wachsenden Anzahl von Infizierten steigt auch die Sorge der Menschen, dass sich das Coronavirus zu einer weltweiten Bedrohung entwickeln könnte – vor allem in Deutschland. Inzwischen ist mehr als jeder zweite Bundesbürger (54 Prozent) der Überzeugung, dass die Corona-Epidemie eine große oder sogar sehr große Gefahr für die Welt darstellt. In keinem anderen Land ist das Bedrohungsempfinden der Bürger seit der letzten Ipsos-Erhebung vom 07. bis zum 09. Februar stärker angestiegen als in Deutschland (+7 Prozentpunkte).  

In Großbritannien (+4), Russland (+4) und Frankreich (+3) ist der Anteil derjenigen, die das Virus als weltweite Gefahr betrachten, im Vergleich zur Vorwoche ebenfalls angestiegen. Am höchsten ist das Bedrohungsgefühl der Menschen aktuell jedoch in Japan (66 Prozent), Italien (59 Prozent) und Australien (56 Prozent). 

Virus nur selten als persönliche Gefahr eingeschätzt – außer in Japan

Als individuelle Gefahr für das eigene Wohlergehen wird das Virus allerdings nur von den wenigsten Befragten wahrgenommen. Lediglich 7 Prozent der Deutschen fühlen sich durch den COVID-19-Ausbruch in China persönlich bedroht, was sogar einem Rückgang von drei Prozentpunkten im Vergleich zur Vorwoche entspricht. Auch in Australien (-4), den USA (-3), Frankreich (-2) und Kanada (-1) nimmt das subjektive Gefühl, sich wegen des Virus in einer persönlichen Gefahrenlage zu befinden, tendenziell eher ab. In Japan zeigt sich dagegen ein rasanter Anstieg des individuellen Bedrohungsempfindens. Während sich zuvor nur jeder sechste Japaner (16 Prozent) persönlich bedroht fühlte, sieht dies inzwischen mehr als jeder Vierte (26 Prozent) so.  

Kaum jemand rechnet mit baldigem Ende der Epidemie

In allen neun befragten Ländern glaubt eine klare Mehrheit der Befragten nicht daran, dass das Virus in absehbarer Zeit eingedämmt werden kann. In Deutschland rechnet nicht einmal jeder Fünfte (19 Prozent) damit, dass die Ausbreitung der Lungenkrankheit innerhalb der nächsten Wochen gestoppt werden kann. Mehr als zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) gehen stattdessen davon aus, dass es mehrere Monate (45 Prozent) oder sogar länger (23 Prozent) bis zur Eindämmung des Coronavirus dauern wird. Auch in allen anderen Ländern überwiegt die Skepsis, ob der COVID-19-Ausbruch kurzfristig unter Kontrolle gebracht werden kann. Besonders pessimistisch zeigen sich abermals die Japaner: Fast neun von zehn Befragten (88 Prozent) rechnen hier nicht mit einem baldigen Ende der Epidemie.

ts

Methodik

Erhebungsmethode Befragung
Befragte Zielgruppe 16 bis 74 Jahre alt, in USA und Kanada 18 bis 74
Wie wurde die Zielgruppe rekrutiert? Onlineumfrage über das Access Panel
Stichprobengröße 9.001
Feldzeit 14. bis 15. Februar 2020
Land Australien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan und Russland
 

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