Was sonst noch war Care Energy, Kaiser’s Tengelmann, Pokémon Go

In unserer Kolumne "Was sonst noch war" wollen wir Ihnen ans Herz legen, was die anderen schreiben. Denn manches gerät aus dem Blick – wir fangen es wieder ein mit unserer Presseschau.


Der Strom-Zampano von Hamburg: In einer aufwendigen Recherche zeigen Stefan Schultz und Nils-Viktor Sorge von "Spiegel Online", wie sonderbar sich der Energiedienstleister Care Energy verhält. Bereits seit Jahren ist das Unternehmen aktiv und hat viele Tausende Kunden in Deutschland, dennoch gab es während dieser Zeit häufig Probleme mit Behörden und der Konkurrenz. Dies bekommen offenbar nun auch die Kunden zu spüren: "Bei den Verbraucherzentralen und im Internet häufen sich Beschwerden über verschleppte Kündigungen, Rechnungschaos und nicht erstattete Rückzahlungen."

Was wird aus Kaiser’s Tengelmann?

Viele offene Fragen gibt es auch in der Causa Kaiser’s Tengelmann. Michael Gassmann hat für "Welt Online" aufgeschrieben, wie düster es inzwischen um die Supermarktkette steht. Dabei entstand der Artikel zu einem Zeitpunkt, als Sigmar Gabriels Ministererlaubnis noch Gültigkeit besaß: "Derweil zerbröselt die Kette Kaiser's allmählich unter dem Druck der Ungewissheit. Jeden Monat schrumpft die Belegschaft um rund 100 Mitarbeiter, Vermieter kündigen Ladenflächen."

Was die Fußball-EM mit dem Bierpreis zu tun hat

Wie die Preisdynamik im Einzelhandel funktioniert, zeigt derweil "Welt"-Autor Carsten Dierig anhand zweier Beispiele. Im ersten Artikel geht es um gesunkene Chips-Preise und die Gründe dafür: "Dass der Preis für eine Tüte Chips so gesunken ist, hängt daher nicht mit der Kartoffelernte zusammen, sondern ist Ausdruck des intensiven Konkurrenzdenkens im Handel." Auch der Preis für Bier ist unter Druck geraten, was maßgeblich mit der Fußball-Europameisterschaft zu tun hat: "Während des Turniers war er so niedrig wie zuletzt vor zehn Jahren. Das zeigen Daten des Marktforschungsunternehmens Drotax."

Die Konsequenzen des Älterwerdens

Die deutsche Gesellschaft wird älter. Welche Konsequenzen dies hat und wie sich die Generation "55 Plus" heute verhält, lässt sich anschaulich in einem Report des Statistischen Bundesamts nachlesen (PDF-Datei zum Herunterladen): "Ältere nutzten das Internet vor allem zum Kommunizieren. Insgesamt 85 Prozent der 65- bis 74-jährigen Internetnutzer in der EU schrieben E-Mails." Die Daten stammen unter anderem aus dem Mikrozensus und von Eurostat.

Was verbirgt sich hinter einer "Sankey Chart"?

Kennen Sie die Datenvisualisierungsform "Sankey Chart"? Falls nicht, nehmen Sie sich fünf Minuten Zeit für den kleinen Blogbeitrag von Joe Hopper (Versta Research): "These are basically visual cross tabs, and they are immediately intuitive extensions for a two column bar chart."

Deutschland ist im "Pokémon Go"-Fieber

Wenn sich mein Weg zur Arbeit in den vergangenen Tagen geändert hat, lag das wohl daran, dass ich noch einige Poké-Stops abgrasen musste. Mit dem Virtual-Reality-Hype namens "Pokémon Go" wollen auch Werbeindustrie und Einzelhandel Geld verdienen, wie Jan Gänger für "n-tv.de" schreibt: "Künftig sollen Firmen dafür Geld zahlen, dass ein bestimmter Ort Teil der Pokémon-Welt wird. Das könnte beispielsweise für Einzelhändler interessant sein, um Menschen erst vor und dann in einen Laden zu locken." Welche Dimensionen das Pokémon-Fieber inzwischen erreicht hat, erklären Torsten Kleinz und Patrick Beuth für "Zeit Online": "Der Börsenkurs von Nintendo, das Anteile an Niantic und der Pokémon Company hält, ist infolgedessen um 20 Prozent gestiegen. Das Unternehmen ist plötzlich 7,5 Milliarden Dollar mehr wert als noch in der vergangenen Woche."

Ein schönes Wochenende wünscht
Nils Glück, marktforschung.de

Übrigens: Meistgeklickter Link von vergangener Woche war der YouGov-Artikel über die verschiedenen Urlaubertypen.

 

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