Studie von Nielsen Biermarkt: Pils stabil auf Platz 1, Helles legt zu

Nach Pils, mit dem die Hersteller im ersten Halbjahr des laufenden Jahres 15,25 Millionen Hektoliter absetzten, ist helles Bier mittlerweile die zweitgrößte Kategorie im deutschen Biermarkt. Gut zwei Millionen Hektoliter Helles haben die Konsumenten in den ersten sechs Monaten gekauft. Das sind fast vier Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. In der Sortenrangliste für das erste Halbjahr konnte das untergärige Lagerbier an Alkoholfrei und Weizen vorbeiziehen.
Weizenbier immer weniger gefragt
Während alkoholfreies Bier ebenfalls höhere Absatzzahlen verzeichnet, bleibt Weizenbier auf der Verliererstraße. Gewachsen ist die Kategorie zuletzt im Jahr 2010, schrieb Nielsen. Seither sinken die Verkaufszahlen. "Helles wird wahrgenommen als jung und trendig, Weizen dagegen wirkt traditionell", zitiert die WamS Marcus Strobl, Biermarktexperte bei Nielsen.
Helles wachse daher vor allem zulasten des Weizenbiers, so die Marktforscher. Erfolg hätten vor allem die bayerischen Marken. Zwar bieten auch nationale Branchenriesen wie Krombacher und Veltins mittlerweile ein Helles an, das aber spielt laut Nielsen in den Verkaufszahlen eine untergeordnete Rolle.
Trotz weniger Nachfrage: Umsätze steigen dank teurerem Hellen
Rund 36 Liter Bier und Biermixgetränke hat jeder Bundesbürger im ersten Halbjahr gekauft. Das sind zwei Drittel Liter weniger als ein Jahr zuvor. Trotzdem haben sich die Bierausgaben leicht erhöht: von 3,87 auf 3,9 Milliarden Euro oder umgerechnet 48,75 Euro pro Person. Auch da spielt laut Bier-Experten Strobl zufolge der Trend zum Hell-Bier eine Rolle. Denn während Pils im Schnitt für 1,26 Euro zu haben ist, verlangt der Handel für ein Helles durchschnittlich 1,57 Euro. Immerhin 40 Prozent der Menge werden zu Kistenpreisen von mehr als 17 Euro verkauft.
Aber wo kaufen die Deutschen ihr Bier ein? Am häufigsten wird Bier in Super- und Verbrauchermärkten gekauft. Auf Platz zwei folgen die Getränkemärkte. Das ist jeweils ein Absatzminus von drei bis vier Prozent. Zulegen konnten dagegen die drittplatzierten Discounter, vor allem deshalb, weil das Dosenbier zurückgekehrt ist. durch die Rückkehr des Dosenbiers. "Die Dose ist derzeit anders als Plastik fernab jeder Umweltdiskussion, sagt Strobl. Daher haben die Verbraucher beim Einkauf auch kein schlechtes Gewissen". Noch dazu sei die junge Generation durch Energydrinks und Co. ohnehin an Dosen gewöhnt.
Kommentare (0)
Noch keine Kommentare zu diesem Artikel. Machen Sie gerne den Anfang!
Um unsere Kommentarfunktion nutzen zu können müssen Sie sich anmelden.
Anmelden