YouGov-Studie Berufsunfähigkeit? Deutsche sichern sich ab

Die Berufsunfähigkeitsversicherung zählt für viele Deutsche zu den wichtigsten Versicherungen. Junge Menschen vertrauen hingegen auf andere Wege der Absicherung.

 

Fast jeder fünfte Deutsche (18 Prozent) zählt laut YouGov die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) oder eine entsprechende Zusatzversicherung (BUZ) zu den wichtigsten drei Versicherungen. Damit zählt die BU neben der privaten Haftpflichtversicherung (51 Prozent) sowie der Kfz- (41 Prozent) und Hausratsversicherung (31 Prozent) erneut zu den relevantesten Versicherungspolicen in der Branche. Dennoch besitzt aktuell lediglich jeder Sechste Deutsche eine BU, womit der Anteil auf dem Niveau von 2015 stagniert. Und das, obwohl durchaus ein Risikobewusstsein in Punkto Berufsunfähigkeit vorhanden ist: 19 Prozent der Befragten stufen die persönliche Gefahr einer Berufsunfähigkeit auf einer 11-stufigen Skala als sehr hoch ein (Top3Box auf der 11-stufigen Skala). Eine Absicherung gegen die finanziellen Folgen wird von einem Drittel der Bevölkerung (34 Prozent Top3Box auf der 11-stufigen Skala) als sehr wichtig eingestuft. 

Die junge Zielgruppe vertraut auf Absicherung durch Familie und den Staat 

Die junge Zielgruppe der unter 33-Jährigen ohne Berufsunfähigkeits- oder BU-Zusatzversicherung nimmt im Vergleich zur Gesamtbevölkerung die Risiken eines möglichen Arbeitsausfalls deutlich geringer wahr. Zudem besteht unter den Jüngeren die Annahme, bei einem längeren beruflichen Ausfall ausreichend durch die Familie abgesichert zu sein. Dieser Ansicht sind 69 Prozent (Top2Box) der Zielgruppe. Ebenfalls sind zwei Fünftel überzeugt, dass der Staat sie im Falle einer Berufsunfähigkeit finanziell auffängt bzw. unterstützt. Trotz der geringeren Risikowahrnehmung und der Annahme, von Familie und Staat unterstützt zu werden, empfindet die junge Zielgruppe unter 33 Jahren die finanzielle Absicherung gegen die Folgen einer möglichen BU als ebenso wichtig wie der Rest der Bevölkerung. Ein knappes Drittel (29 Prozent Top2Box) gibt an, mindestens wahrscheinlich im kommenden Jahr eine BU oder eine entsprechende Zusatzversicherung abschließen zu wollen. Einer der Gründe, warum bisher noch keine BU abgeschlossen wurde ist hier häufig, dass man sich schlichtweg noch nicht mit dem Thema beschäftigt hat. Das legt die Vermutung nahe, dass die Berufsunfähigkeitsversicherung ein Verdrängungsthema in der jungen Zielgruppe darstellt.

Alternativprodukte zur BU wenig präsent am Markt

Als häufigste Alternative zu einer klassischen Berufsunfähigkeitsversicherung wird in vielen Fällen die Unfallversicherung genannt. Weitere Optionen wie Dread-Disease-, Grundfähigkeits- oder Multi-Risk-Versicherung werden bislang kaum genutzt beziehungsweise gegenwärtig nicht wahrgenommen. Hier zeigt sich deutlich ungenutztes Potenzial, da insbesondere überwiegend körperlich Tätige die Notwendigkeit einer finanziellen Absicherung gegen gesundheitliche Einschränkungen als überdurchschnittlich hoch bewerten.

Zur Studie: YouGov befragte 1948 Personen zwischen dem 16. Mai und 1. Juni 2018.

 

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