Beauty-Studie: Das Schönheitsideal deckt sich nur selten mit dem Selbstbild
München - Das Schönheitsideal deckt sich nur in einem von fünf Fällen mit dem Selbstbild. Besonders Frauen leiden unter dem Beauty-Diktat. Für gut jede zweite Frau ist es von größter Bedeutung, dem Schönheitsideal zu entsprechen. Um der gegebenen Schönheit ein wenig auf die Sprünge zu helfen werden durchschnittlich 30 EURO monatlich für Pflege- und Kosmetikprodukte ausgegeben. Den Beauty-Doc als letzte Konsequenz befürwortet jede dritte Frau und jeder sechste Mann. Mit kosmetischer Zahnmedizin und Fettabsaugen wird am häufigsten geliebäugelt. Dies ergab eine Befragung von Marketagent.com unter knapp 4.000 Deutschen, Österreichern und Schweizern.
Laut der Umfrage sind vier von fünf Personen in Deutschland, Österreich und der Schweiz beim Blick in den Spiegel nicht voll und ganz mit dem zufrieden, was sie sehen. Dabei spielt doch das Aussehen für neun von zehn Befragten eine tragende Rolle im Leben (Top-2-Box: "sehr" + "eher wichtig": 90,4%).
Besonders Frauen leiden unter dem Beauty-Diktat: Für gut jede zweite Frau (Top-Box: "sehr wichtig": 46,6%) bzw. jeden dritten Mann (32,2%) ist es von größter Bedeutung, dem Schönheitsideal zu entsprechen. Wenig überrascht das Ergebnis, dass Frau der eigenen Schönheit vergleichsweise kritischer gegenübersteht als Mann: So würde sich fast jeder vierte Mann (Top-Box-Wert "sehr zufrieden mit dem Aussehen": 22,3%), aber nur jede sechste Frau (16,0%) optisch mit einer "glatten Eins" beurteilen.
Problemzonen: Bauch-Bein-Po vs. Bierbauch, Zähne und Haarprobleme
"Mit konkreter Selbstkritik wird bei beiden Geschlechtern nicht gespart. Während den Frauen vor allem die Bauch-Bein-Po-Region zu schaffen macht, kämpfen Männer häufiger gegen Bierbauch, unschöne Zähne und Haarprobleme", fasst Christian Jung, Sales Director von Marketagent.com in Deutschland, die von den Befragungsteilnehmern genannten Problemzonen zusammen.
Kilos werden in allen drei untersuchten Ländern akribisch gezählt: Rund 40 Prozent der Befragten sind mit ihrem Gewicht unzufrieden (39,4%). Fast die Hälfte, nämlich 46,3 Prozent, leiden figurtechnisch speziell unter dem berühmten aber unbeliebten "Schwimmreifen". Neben Oberschenkeln (43,8%) Bauch (51,5%) und Po (29,4%) zählt bei Frauen außerdem noch die Oberweite zu den wichtigsten Problemzonen (22,9%).
30 Euro monatlich für die Schönheit
Gerne wird der eigenen Optik mit diversen Wässerchen und Mittelchen nachgeholfen. Laut vorliegender Studie geben Kunden in Deutschland, Österreich und der Schweiz im Mittel einen Euro pro Tag für derartige Töpfchen und Tuben aus. Im Ländervergleich zeigen sich die Deutschen dabei am sparsamsten. Sie liegen mit Beauty-Ausgaben von im Mittel 22,50 Euro pro Monat weit hinter dem Spitzenreiter Schweiz, wo die Ausgaben für Pflege- und Kosmetikprodukte mit 36,40 Euro monatlich zu Buche schlagen. Die Österreicher liegen mit 30 Euro pro Monat im Mittelfeld.
Besonders interessant ist der Unterschied zwischen den Geschlechtern: Frauen greifen bei Pflegekosmetik besonders tief in die Tasche. Sie investiert gut eineinhalb Mal so viel in Beauty-Produkte wie er (Frauen 30,00 Euro; Männer: 21,80 Euro). Insofern ist es wenig verwunderlich, dass Frauen auch zeitlich im Schnitt täglich fast zehn Minuten mehr in Körperpflege investieren als Männer (unter der Woche: Frauen 42 Min.; Männer 33 Min.). Am Wochenende liegt die Differenz sogar bei mehr als einer viertel Stunde, wobei auch die Männer samstags und sonntags mit durchschnittlichen 38 Minuten im Bad von der nachgesagten "Katzenwäsche" meilenweit entfernt liegen (Frauen 54 Min.).
Jeder Vierte befürwortet kosmetische Eingriffe
Schönheitsoperationen sind inzwischen gesellschaftsfähig geworden: Wenn der natürlichen Schönheit selbst mit akribischem Cremen und Schmieren nicht mehr ausreichend auf die Sprünge geholfen werden kann, hilft nur noch der Weg zum Beauty-Doc. Laut Marketagent.com-Studie ist es für jeden vierten Befragten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz grundsätzlich vorstellbar, sich für die eigene Schönheit unter das Messer zu legen bzw. eine Spritze verabreichen zu lassen (Top-2-Box "voll und ganz" + "eher vorstellbar": 24,9%).
Frauen stehen dabei dem Thema "Schönheits-OP" offener gegenüber als Männer. Jede dritte Frau (31,2%), aber nur jeder sechste Mann (17,3%) befürwortet einen kosmetischen Eingriff à la Nip/Tuck als letzte Konsequenz. Im Altersvergleich zeigt sich, dass mit steigendem Alter die Bereitschaft für Schönheits-OPs sinkt. Überdurchschnittliche viele Gegner von Schönheitsoperationen finden sich in der Gruppe der über 50-Jährigen. So können sich knapp 30 Prozent der 20-39-Jährigen, aber nur 16,3 Prozent der 50-59-Jährigen sowie 11,6 Prozent der über 60-Jährigen einen solchen Eingriff zum Zwecke der eigenen Verschönerung vorstellen.
Geringste Hemmschwelle bei kosmetischer Zahnmedizin und Fettabsaugen
Mit der kosmetischen Zahnmedizin (56,8%) und Fettabsaugen (45,2%) wird dabei am ehesten geliebäugelt. Während zahnästhetische Behandlungen für männliche und weibliche Schönheits-OP-Befürworter in gleichem Maße vorstellbar sind (Männer: 55,7%; Frauen: 57,3%), ist Fettabsaugen tendenziell aber eher ein Frauenthema. So könnte sich in der Gruppe der Befürworter von kosmetischen Eingriffen jede zweite Frau (48,1%), aber nur zwei von fünf Männern (38,8%) so einen Eingriff grundsätzlich vorstellen.
Eine relativ große Rolle spielen bei Frauen außerdem noch Maßnahmen wie Brustvergrößerungen, -verkleinerungen oder Bruststraffungen (51,8%), gefolgt von Laser-Haarentfernung (40,5%), Krampfadern-Operationen (38,5%), Besenreiser-Verödung (37,2%) und Bauchstraffungen (35,6%). Bei den Männern liegt die Laser-Haarentfernung auf Platz drei (27,8%), gefolgt von der Bauchstraffung (24,3%) bzw. der Nasenkorrektur (24,3%). Eine Haartransplantation könnte sich jeder fünfte männliche Schönheits-OP-Befürworter prinzipiell vorstellen (20,7%).
Quelle: Marketagent.com
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