Was sonst noch war Beacons, Umfrage-Tricks, Korrelationen

In unserer Kolumne "Was sonst noch war" wollen wir Ihnen ans Herz legen, was die anderen schreiben. Denn manches gerät aus dem Blick – wir fangen es wieder ein mit unserer Presseschau.


Datenlücke geschlossen: Beacons sind im Einzelhandel gefragt wie nie. Die Mini-Hotspots versprechen neue Möglichkeiten, Kunden direkt per Smartphone und unmittelbar ortsbezogen anzusprechen. Konsumenten können im Einzelhandel Rabatte in Anspruch nehmen, auf passende Angebote hingewiesen werden oder den Weg zu einem gewünschten Produkt metergenau angezeigt bekommen. Doch welche Daten wo gesammelt werden, ist so kaum noch nachvollziehbar. Der Supermarkt-Journalist Peer Schader hat sich auf die Suche nach den Vor- und Nachteilen der Beacon-Technologie gemacht und dabei auch Datenschutzrisiken gefunden: "In manchen Fällen werden die Nutzer gar nicht erst gefragt, ob es für sie okay ist, wenn ihr Einkaufsverhalten ausgewertet wird. Und sie sind überrascht, wenn sie davon erfahren."

Dass die Deutschen ihre Supermärkte überaus mögen, ist dagegen bekannt. Eine breit angelegte Nielsen-Studie ist der Frage nachgegangen, wie es um die Kundschaft der deutschen Supermärkte steht. "Welt Online" berichtet auch von neuen Trends, die die Erhebung aufgedeckt hat: "Unter den Jüngeren bis 34 Jahre bestellen danach im internationalen Durchschnitt bereits jetzt 30 Prozent Lebensmittel zur Lieferung nach Hause, weitere knapp 60 Prozent denken darüber nach."

Tricksereien mit Umfrage-Statistiken im Lidl-Prospekt

Tricksereien mit Umfrage-Statistiken kennen wir alle: Da wird die eine Käufergruppe gar nicht beleuchtet, die andere aber umso intensiver. Da wird mit Prozentzahlen umher geworfen ohne Hinweis auf die Datengrundlage. Einen solchen Fall haben die Wissenschaftler vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung nun in einem Lidl-Werbeprospekt entdeckt: "Bezieht man die Geschmacksirrläufer alternativ auf die gesamte Testgruppe, gaben lediglich 14% an, dass Freeway Cola wie eine Markencola schmeckt."

Besser ist es, transparent zu agieren und deutlich zu machen, woher die Daten kommen und welche Schwankungen sie beinhalten. So wie in einer NASA-Studie, die zwei Bloomberg-Mitarbeiter sehr anschaulich visualisiert haben. Indem die Vergleichskurven dynamisch übereinander gelegt werden, lassen sich Korrelationen leichter ablesen als in einem statischen Diagramm.

Umfrage unter Formel-1-Fans

In der vergangenen Woche ging es an dieser Stelle um eine große Umfrage unter Formel-1-Fans. Den Foliensatz mit den Ergebnissen hat die Gewerkschaft GPDA inzwischen als PDF-Datei veröffentlicht. Demnach wollen Fans vor allem lautere Motoren und mehr Wettbewerb: "Your key areas for change in the short-term are to the sound and power output of F1 engines, with more emphasis placed on driver skill, a return to re-fueling and the re-introducing tyre competition."

Wie Auskunfteien Menschen in ihrer Existenz bedrohen, ist bereits anhand vieler Beispiele gezeigt worden. "Spiegel Online" schildert einen besonders krassen Fall von Falsch-Scoring in den USA und macht die Bedeutung dortiger Auskunfteien deutlich: "Laut einer im April 2014 veröffentlichten Studie des Marktforschungsinstitut IBISWorld steigen die Einnahmen der Backgroundcheck-Anbieter jährlich um 2,2 Prozent. Laut IBISWorld liegt ihr Umsatz derzeit bei rund zwei Milliarden Dollar pro Jahr."

Ein schönes Wochenende wünscht
Nils Glück, marktforschung.de

Übrigens: Meistgeklickter Link von vergangener Woche war der "W&V"-Hintergrundartikel zum Imagewandel von Lidl.

 

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