BBE RETAIL EXPERTS Einzelhandelsklima 10/2008 - Gesamtdeutscher Indexwert mit knapp 80 Punkten deutlich abgeschlagen
Köln - Das Stimmungsbarometer des deutschen Einzelhandels ist, wie zu erwarten war, weiter gefallen, denn die derzeit angespannte Wirtschaftslage infolge der Finanzkrise ist nicht gerade dazu angetan, die Konsumfreudigkeit der Verbraucher anzukurbeln. Der gesamtdeutsche Indexwert ist mit knapp 80 Punkten deutlich abgeschlagen und kann an die Werte des ersten Halbjahres 2008 nicht mehr heranreichen.
Die meisten Händler blicken skeptisch in die Zukunft. So rechnet nicht einmal mehr jedes fünfte Handelsunternehmen mittelfristig mit Umsatzzuwächsen, geschweige denn mit höheren Gewinnen. Mehr als die Hälfte der befragten Händler befürchtet Gewinneinbußen; ein Großteil (40 %) stellt sich ebenfalls auf Umsatzrückgänge ein. Die Händler, die sich ihren Optimismus noch bewahren können, werden immer weniger.
Auch der Blick auf die zukünftige Konjunkturentwicklung stellt für die meisten Einzelhändler keinen Hoffnungsschimmer dar. Lediglich eine Minderheit von 7 % erwartet eine verbesserte Konjunktur, während ein Großteil der Händler (40 %) die Konjunkturentwicklung in der Zukunft als schlecht bis sehr schlecht einstuft.
Die Zukunftsaussichten gestalten sich also aus Handelssicht alles andere als rosig.
Daher setzen sich der Hauptverband des deutschen Einzelhandels (HDE) und der Markenverband gemeinsam für breit wirksame Steuer- und Abgabenentlastungen ein. Die Präsidenten des HDE, Josef Sanktjohanser, und des Markenverbandes, Franz-Peter Falke, sind davon überzeugt, dass die Sorge vor einem wirtschaftlichen Abschwung im kommenden Jahr bei den Menschen weiter wachsen wird und daher Anschaffungen noch weiter zurück gestellt werden. Es gelte jetzt umso mehr, die Bedingungen dafür zu verbessern, dass der private Konsum als Antriebskraft einer prosperierenden Binnenkonjunktur wieder in Gang kommt.
Beide Präsidenten betonen ihre Auffassung, dass branchenorientierte oder sektoral begrenzte Maßnahmen in Form von Subventionen oder staatlichen Ausgaben- oder Kreditprogrammen nicht der richtige Weg seien, das Wachstum in Deutschland nachhaltig zu stabilisieren.
„Wenn die Bürger spüren, dass sie von ihrem Einkommen mehr zur eigenen Verfügung behalten, steigen die Ausgabebereitschaft und das Zutrauen, aufgeschobene Anschaffungen zu tätigen“, so HDE-Präsident Josef Sanktjohanser. „Das ist für den Handel und die Konsum- und Gebrauchsgüterindustrie gleichermaßen ein positiver Effekt“, erklärt der Markenverbandpräsident Franz-Peter Falke. „Im Gegensatz zu Subventionen und Ausgabenprogrammen wirken diese Maßnahmen nachhaltig belebend auf unsere Konjunktur.“
Aus der Sicht von HDE und Markenverband ist demnach die Politik gefordert, an der Steuerschraube zur finanziellen Entlastung der Verbraucher zu drehen und damit für eine Belebung des Konsumklimas zu sorgen.
Quelle: BBE RETAIL EXPERTS
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