Medienspiegel Angst, Familie, Datenschutz
Der drohende Handelskrieg beunruhigt nicht nur Wirtschaftsexperten. Werden Donalds Trumps angekündigte Strafzölle die ganze Welt in ein Durcheinander versetzen und unsere Ökonomie in die Krise stürzen? Der Wirtschaftsforscher Clemens Fuest sieht die Europäische Union in der Pflicht, gezielt zurückzuschlagen – wie er im Gespräch mit dem Deutschlandfunk sagt. "Das ist eher eine Art Scharmützel", ordnet Fuest die Dimensionen der Auseinandersetzung ein. "Deshalb ist es auch so wichtig zu verhindern, dass sich das jetzt ausbreitet."
Vereinbarkeit zählt
Für die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts dürfte auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie eine große Rolle spielen – sie ist mehr als ein softer Faktor. In einem Film der Reihe plan b im ZDF geht es um Modelle, die nicht nur Mütter, Väter und Kinder – sondern gerade auch die Chefs glücklicher zurücklassen. Der Film zeigt nicht nur, was wir vom skandinavischen Musterbeispiel Dänemark lernen können, sondern benennt auch Fälle in Deutschland, die neue Wege für die Vereinbarkeit zeigen.
Zusammenarbeiten gegen Klischees
Wie überwindet man diskriminierende Vorurteile der männlichen Kollegen, die für die Zusammenarbeit von Männern und Frauen oft sehr negative Folgen haben? Mit einem sehr einfachen Rezept: Zusammenarbeit in geschlechtsgemischten Gruppen. Quartz.com berichtet über eine norwegische Studie, die zeigt: Teams entfalten Wirkung. Wenn Männer plötzlich mit Frauen in gemischten Gruppen zusammenarbeiten müssen, steigt ihre Wahrnehmung der Leistung des gemeinsamen Teams signifikant an. So zeigt der Bericht, dass Hoffnung gerade auch dort besteht, wo Frauen bisherige berufliche Männerdomänen aufbrechen.
Marktforschung und Musik
Über "Goldgräberstimmung" in der Pharmabranche schreibt die Schweizer Computerworld in einem Artikel, der sich mit dem Datensammeln der Unternehmen auseinandersetzt. Die Firmen freuen sich über neue Möglichkeiten, die ihnen Big Data zum Auswerten von Wirksamkeit der erschaffenen Medikamente ermögliche – etwa durch Kombination von Krankenakten, Meldedaten und Versicherungsstatistiken. Allerdings regt sich dagegen Widerstand: "Datenschützer aber laufen Sturm und betrachten den Trend eher als Marktforschung der Pharma-Riesen – befeuert von Tech-Größen mit ihren umstrittenen Datenbergen aus Fitness-Armbändern, -Apps und den sozialen Medien."
Die Frau fürs Digitale
Jetzt ist die Digitalisierung plötzlich das große politische Thema – und es gibt schon eine Menge Geschrei wegen der Nominierung der neuen Bundesregierung für den Posten der Staatsministerin für Digitalisierung, Dorothee Bär, CSU. Die Politikerin musste sich eine Menge anhören, weil für sie die Digitalisierung eben nicht nur ein schnelleres Netz ist, sondern auch – davon redete sie – Flugtaxis dazugehören können. Doch die Staatsministerin ist zumindest für die Journalistin Johanna Roth vom doch eher oppositionellen Blatt taz gar keine schlechte Amtsträgerin, wie sie im Gespräch mit detektor.fm argumentiert. "Dorothee Bär ist die richtige Wahl, weil sie sich für ihr Anliegen einsetzen kann, auch öffentlichkeitswirksam", findet die Journalistin.
Das Sichtbare macht Angst
Gern möchten Menschen schnellere Internetverbindung und Offshorestrom für die umweltfreundliche Energiegewinnung der Zukunft haben. Aber gleichzeitig grassieren die Ängste vor den Risiken der Techniken. Im Gespräch mit der Schweizer Zeitung 20 Minuten erklärt die Konsumpsychologin Mirjam Hauser von der Gesellschaft für innovative Marktforschung, warum Menschen das Gute gern haben – aber die nötige Infrastruktur nicht in Sichtweite wünschen. Die Psychologin zeigt, dass unser Alltagsleben auch die Wahrnehmung von Gefahren verschiebt – wir telefonieren dauerhaft mit dem Handy, sehen aber im Zweifel in einer Antenne hinter dem Haus die große Bedrohung. Obwohl die Strahlenforschung das anders sieht.
Darüber könnte man mal nachdenken. Vielleicht bieten die kommenden Tage ja die Gelegenheit, das in Ruhe zu tun. Schönes Wochenende!
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