Andreas Sperling: "Bezogen auf die gesamte Branche ist die Zeit der "mittleren" international aufgestellten Forschungsexperten gekommen"

Andreas Sperling (YouGovPsychonomics)

Andreas Sperling (YouGovPsychonomics)

Andreas Sperling ist seit September neuer Vorstandsvorsitzender der YouGovPsychonomcis AG. Im Interview mit marktforschung.de äußert er sich zu den aktuellen Herausforderungen und Aufgaben beim deutschen Mitglied der YouGov-Gruppe und zu aktuellen Trends und Entwicklungen in der Marktforschung.

marktforschung.de: Herr Sperling, Sie sind neuer Vorstandsvorsitzender der YouGovPsychonomics AG. Worin werden in der nächsten Zeit Ihre Hauptaufgaben bestehen?

Andreas Sperling: Die Dienstleistung der Marktforschung hat sich jüngst immens verändert. Diese Veränderung wird anhalten und zunehmend schneller und gravierender. Kaum eine andere Unternehmung in der Marktforschungsbranche ist für diese Herausforderung besser aufgestellt als YouGov. Besonderes Augenmerk werde ich in nächster Zeit sicher auf das Thema Kundenorientierung  legen, das für einen Dienstleister wie uns absolut essentiell ist.

marktforschung.de: Und worauf freuen Sie sich bei Ihrer neuen Aufgabe am meisten?

Andreas Sperling: Auf viele spannende Herausforderungen und das großartige Team bei YouGovPsychonomics, mit dem ich wichtige Prozesse anstoßen und aktiv gestalten werde. Dieses Unternehmen ist umgeben von unzähligen Chancen und Möglichkeiten und die werden wir künftig nutzen. Ich kenne die Branche lange genug – auch international. Es ist letztlich einfach schön zu erfahren, wie Veränderungen im Positiven greifen. Ganz besonders freue ich mich aber auf den Kontakt und die Gespräche mit unseren Kunden, die absolut im Mittelpunkt unseres Handelns stehen.  

marktforschung.de: Sie waren zuletzt als CEO bei Millward Brown für das Geschäft in Asia-Pacific zuständig. Welche Rolle werden Ihre dortigen Marktkenntnisse für Ihre neue Tätigkeit spielen? Oder anders gefragt: Wird sich YouGovPsychonomics als deutsches Mitglied der YouGov-Group künftig stärker international aufstellen?

Andreas Sperling: Wie Sie wissen ist die YouGov-Gruppe international bereits sehr stark aufgestellt – die weitere Expansion wird zudem weiter voran schreiten und wird im Wesentlichen von unserem Mutterkonzern getrieben. YouGovPsychonomics soll nicht zur Expansionslokomotive werden. Mein ausgeprägter internationaler Hintergrund wird uns zusammen mit meiner langjährigen Erfahrung auf dem deutschen Markt dabei helfen, die wirklich entscheidenden Chancen zu ergreifen. Meine Erfahrungen im internationalen Bereich werden primär unseren Kunden und meinem Team zu Gute kommen.

marktforschung.de: Bei YouGovPsychonomics wurde in den letzten Jahren insbesondere der Bereich Real-Time-Research stark ausgebaut. Wird dieser Trend weitergehen und welche Bedeutung werden künftig die eher "klassischen" Psychonomics-Themen wie Finanzmarktforschung oder Assekuranz haben?

Andreas Sperling: Der große Erfolg unserer Produkte und Dienstleistungen im Bereich der Online-Forschung wird auch weiterhin für ein überproportionales Wachstum in diesem Feld sorgen – YouGovPsychonomics ist hier, unter anderem dank unserer Technologie und unseres stark wachsenden Online-Panels, einfach optimal aufgestellt. Niemand kann YouGov auf diesem Gebiet das Wasser reichen.

Allerdings werden die klassischen Forschungsthemen – wie auch andere Bereiche, in denen wir über Jahre hinweg eine hohe Kompetenz entwickelt haben – auf keinen Fall vernachlässigt. Im Gegenteil: YouGovPsychonomics arbeitet souverän und kontinuierlich in den Bereichen der maßgeschneiderten Forschung und Beratung.

Ziel ist es vielmehr, die Online-Forschung und die traditionelle Forschung noch effektiver miteinander zu kombinieren, so dass letztlich ein weiterer Mehrwert für unsere Kunden entsteht. Es gehört nicht viel Phantasie dazu, welches Potenzial in dieser Harmonisierung steckt.

marktforschung.de: Wo sehen Sie derzeit die wichtigsten Trends in der Marktforschung?

Andreas Sperling: Einen wichtigen Trend sehe ich etwa in der Datenerhebung: Hier gewinnt das Internet eine immer größere Bedeutung – Social Media ist ja derzeit in aller Munde, der Umgang hiermit ist sicher eine große Herausforderung für die Marktforschung.

Zum anderen spielt die Analyse eine große Rolle: Letztlich müssen wir den Kunden immer besser verstehen, das heißt: Mit Marktforschungs-Expertise auf Augenhöhe mit unseren Kunden deren  Probleme identifizieren, quantifizieren und lösen helfen.

Ein weiterer bedeutender Trend ist im Hinblick auf das Reporting zu beobachten. Entweder es gibt ‚Reporting‘ in Form eines geführten  Dialogs mit Kunden oder aber eine  "High-End-Datendarstellung", die plastisch für sich spricht – aber keine Charts mehr als ‚Datenfriedhöfe‘ mit Grundgesamtheiten und Signifikanzen als wesentliche Informationen. Nur so kommen wir dann zu den Ansprechpartnern auf Kundenseite, die wir eigentlich verdienen.

Bezogen auf die gesamte Branche ist die Zeit der ‚mittleren‘ international aufgestellten Forschungsexperten gekommen. In unserer immer schnelllebigeren Welt werden effizient aufgestellte und agile Anbieter wie YouGov zu den Gewinnern zählen, gesund wachsen und hervorragende Arbeit liefern – nicht zuletzt weil der Blick auf die Kunden hier noch im Mittelpunkt steht.

marktforschung.de: Zum Abschluss noch eine persönliche Frage: Wie sind Sie zur Marktforschung gekommen und was fasziniert Sie an der Branche?

Andreas Sperling: Ich bin durch und durch Dienstleister und denke primär an meine Kunden. Es gibt wenige Bereiche, in denen man mehr Erfüllung mit dieser Lebenseinstellung finden kann als in der Marktforschungsbranche.      

marktforschung.de: Herr Sperling, herzlichen Dank, dass Sie uns so kurzfristig zum Interview zur Verfügung standen!

 

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