Klimabesorgnis-Monitor von Integral und Spectra Andere Sorgen überschatten das Thema Klimawandel

Die Rettung des Klimas ist nicht für alle jungen Menschen wichtig. Das zeigen die Sinus-Jugendmilieus. (Bild: Pexels, Akil Mazumder)
Der Monitor zeigt, dass bei Extremwetter-Ereignissen die Motivation steigt, selbst einen Beitrag für die Rettung des Klimas zu leisten. Bei den Jüngeren ist das Problembewusstsein stärker ausgeprägt. Für die Bereitschaft, etwas zu ändern, trifft das jedoch nicht zu.
Weit von den Höchstwerten entfernt
In der Märzwelle des Klimabesorgnis-Monitors gaben 33 Prozent der Befragten an, „in der letzten Woche“ über den Klimawandel nachgedacht zu haben. Das ist der Tiefstwert seit Beginn der Messungen im August 2022. Parallel wird das Thema Klimawandel als weniger relevant wahrgenommen und erreicht mit 26 Prozent ebenfalls einen Tiefpunkt. Gleichzeitig geht auch die Bereitschaft, selbst etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen, zurück.
Aktuell geben nur acht Prozent der Befragten an, ihr Verhalten sicher ändern zu wollen; nimmt man die vage Absicht („eher schon“) dazu, sind es 61 Prozent. Das ist laut der Autoren der Studie ebenfalls deutlich unter dem Höchstwert von August 2022 liegt. Damals waren es noch 70 Prozent.
Hitzeperioden und Waldbrände schaffen hier deutlich mehr Bewusstsein als Frost während der Marillenblüte",
sagt Stephan Duttenhöfer von SPECTRA. „Dazu kommt die Beschäftigung mit anderen Themen wie Inflation, Mietzinsbremse und so weiter.“
Junge Menschen zeigen mehr Problembewusstsein
Bei den unter 30-Jährigen an zeichnet sich eine erhöhte Aufmerksamkeit für die Klimakrise ab. So bekunden mit 43 Prozent mehr Befragte in der jungen Zielgruppe, in den letzten sieben Tagen einen Anlass gehabt zu haben, über den Klimawandel nachzudenken, als in der Gesamtbevölkerung. Geht es jedoch darum, mit einer Verhaltensänderung einen Beitrag gegen den Klimawandel zu leisten, liegen sie mit neun Prozent („sicher“) beziehungsweise gesamt 65 Prozent praktisch im Bevölkerungsschnitt.
Große Unterschiede zwischen jugendlichen Milieus
Unter den jungen Menschen ist die Bereitschaft, etwas zur Klimarettung beizutragen, unterschiedlich ausgeprägt. Wie Integral mitteilt, hat das Unternehmen vor Kurzem die Sinus-Jugendmilieus vorgestellt, welche deutliche Unterschiede innerhalb der jüngeren Bevölkerung in Hinblick auf Klimafragen aufzeigen.
Auf der einen Seite steht das Progressiv-Realistische Milieu. Deren Vertreter wollen die globale Transformation vorantreiben. Sie sind bereit, sich in einer kreativen und spielerischen Art für eine bessere Welt einzusetzen und betrachten Nachhaltigkeit als zentralen Lebensbestandteil. Unter ihnen sind 30 Prozent „sicher“ und 85 Prozent insgesamt bereit, ihr Verhalten zu ändern, um einen Beitrag gegen den Klimawandel zu leisten.
Auf der anderen Seite steht das Hedonistische Milieu. Deren Vertreter leben im Hier und Jetzt und verwehren sich standhaft Konventionen und Einschränkungen. Für sie ist Nachhaltigkeit ein Diktat, gegen das sie sich mit ihrem Verhalten zur Wehr setzen.
Kaum jemand in diesem Milieu zieht eine Verhaltensänderung ernsthaft in Betracht.
Veränderungsbereitschaft versus Unbekümmertheit
„Die Betrachtung nach Sinus-Jugendmilieus macht die Heterogenität jugendlicher Lebenswelten deutlich. Noch stärker als in der Gesamtbevölkerung sehen wir hier die Polarität zwischen ausgeprägter Veränderungsbereitschaft und absoluter Unbekümmertheit“, so dazu Bertram Barth von Integral. „Aber gerade die jungen Progressiven Realisten prägen in besonderem Ausmaß die aktuellen Diskussionen um die nachhaltige Zukunft unserer Gesellschaft.“
Methodik
Erhebungsmethode | Online-Befragung |
Befragte Zielgruppe | österreichische Bevölkerung Im Alter von 16 bis 75 Jahren |
Feldzeit | 9. bis 28. März |
Länder | Österreich |
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