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Aldi kontert Lidls "Super-Samstag": Bekanntheit der Aldi-Reaktion höher, aber Lidl erfolgreicher
Hamburg / Rochester / New York – Im deutschen Lebensmittel-Einzelhandel herrscht immenser Wettbewerbsdruck. Obwohl dem Verbraucher die Qualität der Produkte, die Erreichbarkeit des Geschäfts und vor allem ein schneller und einfacher Einkaufsvorgang sehr wichtig sind, steht der schnell kommunizierbare Preis im Fokus. Er wird, vor allem von den Discountern, und dort speziell von den Hard-Discountern Aldi und Lidl, heftig beworben. Vor 2 Monaten führte Lidl seinen "Super-Samstag" ein, an dem vier bis fünf ausgewählte Food-Artikel besonders günstig angeboten werden. Nun konterte Aldi vor 2 Wochen, indem die Aldi-Dauerpreise von 30 im Verbraucher-Mittelpunkt stehenden Artikeln noch einmal deutlich gesenkt wurden.
Aldi Aktion bekannter – Lidl erfolgreicher
Der "Super-Samstag" wurde von 18% der Verbraucher korrekt identifiziert und Lidl zugeschrieben, 67% gaben zu, es gar nicht zu wissen und 15% wiesen ein anderes Handelsunternehmen zu, wobei Real mit 6% am häufigsten von den anderen Unternehmen genannt wurde.
Die Reaktion mit der erneuten Senkung der Dauerpreise bei Aldi wurde von 24% der Verbraucher korrekt identifiziert, und damit höher als die Aktion von Lidl. Hier gaben 66% an, nichts davon gehört zu haben und 10% nannten ein anderes Unternehmen, wobei hier der Netto-Marken-Discount mit 5% am häufigsten von den anderen Unternehmen genannt wurde.
Umgekehrt zur Bekanntheit verhält es sich allerdings mit dem Erfolg der Aktionen. Immerhin 17% derjenigen, die den "Super-Samstag" korrekt zuweisen konnten, werden zukünftig (16% etwas, 1% deutlich)mehr bei Lidl einkaufen. Dies trifft nur bei 9% der Aldi-Erkenner zu (8% etwas mehr, 1% deutlich mehr).
Stärkere Unterschiede zeigen sich, wenn man die Verbraucher nach dem Hauptgeschäft ihres Einkaufs differenziert. Lidl-Käufer identifizieren beide Aktionen zu 28%, während die Aldi-Käufer den "Super-Samstag" nur zu 22% (immerhin überdurchschnittlich) und die "eigene" Aktion zu 25% erkennen. Beim zukünftigen Einkaufsverhalten wird der Erfolg von Lidl etwas deutlicher. Während die Lidl-Käufer unterdurchschnittlich (11%) mehr bei Lidl kaufen werden, werden immerhin 28% der Aldi-Käufer zukünftig mehr bei Lidl einkaufen. Die Aldi-Käufer werden auch zu 23% mehr bei Aldi einkaufen. Dies ist ein deutlich höherer Anteil als "Lidl bei den Lidl-Käufern", allerdings werden von Lidl kaum Kunden zukünftig bei Aldi kaufen, denn nur 2% gaben an, zukünftig mehr bei Aldi einkaufen zu wollen.
Bei der Nutzung des Hauptgeschäftes gibt es keine weiteren signifikanten Unterschiede, mit der Ausnahme der Real-Käufer. Diese erkannten zu 23% die Lidl- und nur zu 14% die Aldi-Aktion und es werden 25% zukünftig mehr bei Lidl kaufen.
Zwei soziodemographische Auffälligkeiten sind festzuhalten: Die Reaktion von Aldi kommt vor allem bei den jüngeren Verbrauchern (18 bis 34 Jahren) an, während die Lidl-Aktion keine signifikanten Unterschiede zwischen den Altersgruppen aufweist. Bei der Lidl-Aktion gibt es ein Nord-Süd-Gefälle. Die Aktion ist im Norden (22%) bekannter als im Süden (13%), aber im Norden ist der "Super-Samstag" beim zukünftigen Einkaufsverhalten mit 26% (mehr bei Lidl kaufen) deutlich erfolgreicher als der Süden mit lediglich 8%.
Die Umfrage wurde online von der Harris Interactive AG durchgeführt. Befragt wurden 851 Verbraucher in Deutschland zwischen dem 19. und 22. Oktober 2010.
Quelle: Harris Interactive
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