Künstliche Intelligenz Akzeptanz von KI und Robotik in der Bevölkerung: Ein Studienüberblick

Robotik und KI sind klare Zukunftstechnologien - doch Verbraucher zeigen sich mitunter besorgt. (Bild: picture alliance/dpa/Jiji Press Photo | Morio Taga)
Robotik und KI im Alltag: Durchaus gern genutzt
Die KI steht in vielen Wohnungen und befindet sich in fast allen Jackentaschen. Im Alltag werden bestimmte Formen der KI durchaus gerne und häufig genutzt, obwohl sehr viele Nutzer den entsprechenden Geräten die Intelligenz absprechen würden. Dabei wird der KI eine große und prächtige Zukunft prophezeit:
Mit KI könnte den Prognosen von McKinsey zufolge das Bruttoinlandsprodukt um 1,2 Prozentpunkte jährlich bis 2030 gesteigert werden. Im Vergleich zu der wohl bisher größten Errungenschaft der Menschheit, der Dampfmaschine, bedeutet das: Während die Dampfmaschinen das BIP um 0,3 Prozentpunkte im Jahr steigerte, die heutige Informationstechnologie es um 0,6 Prozent steigerte, würde die KI alles in den Schatten stellen.
Abseits dieser Anwendungen ist die KI jedoch im Alltag der Menschen angekommen und teils stets zugegen. Robotik und KI gehen damit oft Hand in Hand. Im vergangenen Jahr benutzten beispielsweise 3,3 Millionen Menschen in Deutschland smarte Haushaltsgeräte. Aber was gibt es da?
- Smartphone – die KI in den Geräten ist ständig zugegen. Die Spracheingabe wird von der KI gesteuert, zugleich setzen die Geräte natürlich allerhand auf KI aufbauende Algorithmen ein, um uns den Alltag zu erleichtern.
- Sprachassistenten – auch sie beinhalten KI, geben Antworten und steuern mittlerweile smarte Elektronik im ganzen Haus.
- Smarte Anlagen – Heizung, Beleuchtung, Rollladen, Alarmanlagen, Überwachung: Etliche dieser Geräte werden heute in der smarten Variante betrieben, die wahlweise auf Kommando oder durch feste Routinen gesteuert werden.
- Haushaltselektronik – längst ist die Kaffeemaschine smart, denn wenn Alexa den Weckruf ertönen lässt, schaltet sich die Maschine ein, mahlt den Kaffee und wartet auf den Nutzer mit einer heißen Tasse des schwarzen Wachmachers.
- Staubsauger – nun kommt die Robotik mit ins Spiel. Die Geräte beinhalten stets KI, doch wie ausgeprägt diese ist, hängt vom Modell ab. Doch selbst die einfachsten Modelle erkennen selbstständig besonders starke Verschmutzungen und schalten sich in den entsprechenden Modus, auch verarbeiten sie für sich die Eindrücke der Sensoren. Intelligente Geräte verfügen über eine KI, die (nachdem der Nutzer die Räumlichkeiten benennt), das Gerät automatisch in den gewünschten Raum steuert oder die Liegeecke des Hundes für den Tag auslässt. Dasselbe gilt natürlich für smarte Wischroboter. Was entsprechende Geräte alles vermögen, zeigt dieser Staubsauger-Roboter Test.
Menschen sorgen sich um die Zukunft mit KI
Die Zahlen sind eindeutig: Weltweit sorgen sich zwei von fünf Menschen wegen der KI und ihrer Möglichkeiten. Natürlich ist die KI andererseits auch schon im Alltag vertreten, dennoch stehen Bedenken um die eigene Sicherheit und Privatsphäre im Raum. Aber wie ist die Besorgnis verteilt?
- Deutschland - laut YouGov sind rund vierzig Prozent der Verbraucher durchaus besorgt. Weltweit betrachtet befindet sich Deutschland damit im Durchschnitt.
- Hohe Besorgnis - Frankreich, Indien und Indonesien zählen die Verbraucher mit der höchsten Besorgniseinschätzung. Die Betroffenen haben rund zur Hälfte (Indonesien) oder sogar zu mehr als 50%(Frankreich) auf die Frage, wie besorgt sie seien, mit einer Zustimmung oder teilweisen Zustimmung geantwortet.
- Ablehnung - geht es konkret um die Ablehnung von KI, liegen Schweden, Deutschland und Dänemark vorn.
Aber wer zählt zu den Skeptikern von KI? In den Umfragen kam heraus, dass ältere Deutsche ab 55 Jahren eher ihre Skepsis ausdrücken. Jüngere Menschen hingegen gehen offener damit um. Die Hintergründe der Besorgnis und Skepsis lassen sich jedoch nicht einfach kleinreden. Denn im Kern ist es die Furcht, dass KI-Technologien in die falschen Hände geraten könnten oder dass die KI irgendwann den Punkt erreicht, selbstständig außer Kontrolle zu geraten. Auch die Auswirkungen auf die Gesellschaft ist laut Umfragen wiederum nur schwer vorhersehbar.
Gemeinsam haben alle Gruppen, dass sie größtenteils neuen Technologien gegenüber aufgeschlossen sind und diese auch verwenden. Was häufig fehlt, ist die Aufklärung über die Möglichkeiten und was sich hinter der KI tatsächlich verbirgt. So bringen viele Menschen mit der Begrifflichkeit eher Szenarien aus Filmen oder Serien in Verbindung, nicht aber intelligente Sprachsuchen auf dem Smartphone. Auch die Vorstellung, dass die KI die Arbeitswelt vollends übernehmen wird, bleibt oft nicht ausreichend aufgeklärt. Solche Unwissenheit schürt indes wieder Ängste und damit auch die Ablehnung.
Wie könnte sich das Verhältnis zu KI bei Verbrauchern verbessern?
Aufklärung ist tatsächlich der erste und wichtigste Schritt. KI bedeutet für viele weiterhin den Androiden aus Film und TV, der bald darauf schon die Welt übernimmt. Doch darüber hinaus müssen klare – und verständliche – Fakten geschaffen werden:
- Sicherheitsgarantien – wer haftet, wenn eine KI aus dem Ruder gerät oder einen Fehler macht, der beispielsweise zu einem Verkehrsunfall führt? Das autonome Fahren ist hier das größte Stichwort. Im Kleineren hieße das: Wer haftet, wenn mein Mähroboter seinen künstlichen Kopf durchsetzt und beim Nachbarn sämtliche Blumenbeete abmäht?
- Transparenz – die KI ist noch nicht so weit, als dass sie alles ›im Kopf‹ verarbeitet und berechnet. Daten werden also fortlaufend zu Servern geschickt, die wiederum Antworten versenden. Doch was geschieht mit den Daten und wie sicher sind sie? Immerhin stehen viele smarte und KI-unterstützte Geräte inmitten der heimischen Privatsphäre.
An einer Stelle sind auch die Medien gefragt. Anstelle der beispielsweisen Schlagzeile »KI übernimmt ganze Abteilung von Unternehmen X« sollte die Überschrift weniger beängstigend gehalten werden, denn schließlich ist im Text klar deutlich, dass die KI nur erste Auswertungen vornimmt.

Einige KI-Produkte werden in Privathaushalten bereits gern genutzt. (Bild: picture alliance / Zoonar | Cigdem Simsek)
Fazit – Unsicherheit schafft Ängste
Die Deutschen sind der Robotik und der KI nicht vollends abgeneigt, etliche nutzen sie täglich und wiederum andere sind durchaus damit einverstanden, von einer KI zu Produkten beraten zu werden. Dennoch herrscht oft eine große Unsicherheit, die nicht oder nur schwer verständlich aufgeklärt wird. Dass in den Branchen Robotik und KI unter anderem die Zukunft liegt, ist vielen Menschen bewusst, doch wie dies geschieht, muss erklärt werden.
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