Aktive Sterbehilfe ist kein Tabu mehr

Hamburg – Zwei Drittel der Bundesbürger sind dafür, hierzulande aktive Sterbehilfe nicht mehr zu verbieten. Nur gut ein Drittel (38 %) kann es sich allerdings vorstellen, sie auch selbst einmal in Anspruch zu nehmen. Die passive Sterbehilfe hingegen käme im Ernstfall für gut jeden Zweiten (54 %) als lebensbeendende Maßnahme in Frage. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Online-Umfrage von EARSandEYES, an der 1.100 Bürger ab 18 Jahren teilnahmen.

Die Deutschen scheinen bei dieser Thematik hin und her gerissen und nicht optimal informiert. Schließlich ist Sterbehilfe zwar kein Tabu-Thema (96 %), aber auch keines, mit dem man sich grundlos freiwillig beschäftigt. Trotzdem spricht offenbar aus Bürgersicht mehr für als gegen Sterbehilfe. So verhindert sie unnötig langes Leiden (63 %), ermöglicht ein würdevolles Ende (56 %) und wird dem Wunsch nach Selbstbestimmung gerecht (51 %).

Andererseits herrscht noch viel Misstrauen, sowohl gegenüber  Angehörigen, Erben (56 %), als auch Ärzten (37 %). Zudem befürchten viele, dass sich Sterbenskranke zu einem früheren Ende genötigt fühlen könnten, um anderen nicht zur Last zu fallen (41 %). Mit zunehmendem Alter werden die Zweifel jedoch weniger. Für 29 Prozent der über 50-Jährigen aber nur 12 Prozent der unter 30-Jährigen spricht rein gar nichts für ein Verbot.

ah/EARSandEYES

 

Diskutieren Sie mit!     

Noch keine Kommentare zu diesem Artikel. Machen Sie gerne den Anfang!

Um unsere Kommentarfunktion nutzen zu können müssen Sie sich anmelden.

Anmelden

Weitere Highlights auf marktforschung.de