Spiegel Online Berichterstattung "Die Akte Marktforschung" ADM strebt rasche Aufarbeitung der Vorwürfe an

Der ADM verurteilt jegliche Form von Betrug und Fälschung in der deutschen Markt- und Sozialforschung auf das Schärfste, die in der dargelegten Form selbstverständlich gegen Standesregeln und Berufsgrundsätze ebenso verstoßen wie gegen öffentliches Recht. Als Wirtschaftsverband der Branche streben wir eine rasche Aufarbeitung der Vorwürfe an. Hierzu haben wir mit den in der Berichterstattung erwähnten Instituten Kontakt aufgenommen und diese um eine Stellungnahme gebeten.
"Auf die gesamte Branche zu schließen, schießt über das Ziel hinaus"
Einzelne Betrugsfälle in der Branche sind leider keine Neuerscheinung, wobei man differenzieren muss zwischen dem betrügerischen Fehlverhalten einzelner Interviewer und der Ermunterung dazu durch einzelne Feldinstitute. Daraus auf die gesamte Branche zu schließen, schießt über das Ziel hinaus. Der ADM beschäftigt sich stets damit, wie ein hoher Qualitätsanspruch bei allen Unternehmen der Branche durchgesetzt werden kann. Dafür existieren im Rahmen der Selbstregulierung eine Vielzahl von Richtlinien, die festlegen, wie gesetzeskonforme, qualitativ hochwertige und ethisch einwandfreie Markt- und Sozialforschung auszusehen hat. Die Mitglieder aller vier Verbände der Branche (ADM, BVM, DGOF, ASI) verpflichten sich, diese Richtlinien einzuhalten. Identifizierte Verstöße dagegen werden durch den Rat der Markt- und Sozialforschung öffentlich gerügt, was durchaus wirtschaftliche Auswirkungen auf das betreffende Institut haben kann.
"Von Seiten des ADM wird es Konsequenzen geben"
Die Hauptverantwortung für die Qualitätskontrolle und damit auch für das Erkennen gefälschter Interviews liegt bei den Instituten selbst. Hierfür gibt es komplexe Kontrollverfahren, die zur Anwendung kommen. Dadurch aufgedeckte Fälschungen werden sanktioniert und nicht in der betreffenden Untersuchung berücksichtigt. Für die im SPIEGEL-ONLINE-Bericht recherchierten Fälle wird es von Seiten des ADM Konsequenzen geben, wo diese angebracht sind. Das mag durch den Rat der Deutschen Markt- und Sozialforschung geschehen oder auch die Verbandsmitgliedschaft betreffen. Dabei muss man aber klar differenzieren zwischen Tätern und Opfern betrügerischer Machenschaften. Darüber hinaus sind unter Umständen ordentliche Gerichte gefragt.
"Qualität hat ihren Preis"
Qualitätsförderung und -steigerung waren, sind und bleiben ein zentrales Anliegen des ADM. So gibt es bereits eine Qualitätsinitiative, die über das Thema "gefälschte Interviews" weit hinausgeht. Die SPIEGEL-ONLINE-Veröffentlichung kann hier beschleunigend wirken. Doch allen Beteiligten muss klar sein, dass Qualität auch ihren Preis hat.
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