Appinio-Studie 35 Prozent sind zeitweise oder gar nicht produktiv bei ihrer Arbeit

Deutschland belegt im Europa-Vergleich laut Bundesarbeitsministerium den 4. Platz in "Produktivität am Arbeitsplatz". Doch wie fühlen sich die Angestellten und Arbeitssuchenden in diesem Arbeitsmarkt? Das hat Appinio in einer Studie untersucht.

Einer von 35 Prozent (Bild: AdobeStock - 148394962)
Einer von 35 Prozent (Bild: AdobeStock - 148394962)

Alle Befragten sind laut Appinio mehrheitlich (sehr) zufrieden an ihrem Arbeitsplatz (78 Prozent). Auch 71 Prozent derjenigen, die mehr als 40 Stunden pro Woche arbeiten, sind (sehr) zufrieden in ihrer Position. Unter denjenigen hingegen, die im Durchschnitt 40 Stunden pro Woche arbeiten, sind 79 Prozent (sehr) zufrieden mit ihrem Beruf.

Großraumbüros: Weniger Zufriedenheit bei gleicher Produktivität 

Desto weniger Mitarbeiter in einem Büro, desto höher die Zufriedenheit: 80 Prozent derjenigen, die mit weniger als vier Mitarbeitern in einem Büro arbeiten sind (sehr) zufrieden. Im Vergleich dazu sind es bei vier bis zehn Mitarbeitern 78 Prozent und bei mehr als zehn Mitarbeitern nur 76 Prozent. Arbeit allein in einem Büro, zum Beispiel auch im  Home Office, schneidet ähnlich gut ab (77 Prozent). Im Bezug auf die Produktivität zeigt sich zwischen den verschiedenen Bürotypen kein Unterschied.

35 Prozent sind zeitweise oder gar nicht produktiv bei ihrer Arbeit 

Insgesamt sind nur 65 Prozent die meiste Zeit, 29 Prozent zeitweise und 5 Prozent sogar selten oder nie produktiv an ihrem Arbeitsplatz. Bei denjenigen, die mehr als 40 Stunden arbeiten sind sogar neun Prozent selten oder nie produktiv. Am häufigsten wird als Ablenkung von der Arbeit die Nutzung von Smartphones und Social Media genannt, gefolgt von Gesprächen mit Kollegen (53 Prozent). Darüber hinaus sind lange Entscheidungswege (48 Prozent), langsame Technologien (48 Prozent), ineffiziente Prozesse (57 Prozent) und zu viel Stress (43 Prozent) die größten Hindernisse für produktive Arbeit.

Bei 55 Prozent sorgt schlechtes Management für Unproduktivität

55 Prozent der Befragten geben an, dass schlechtes Management sie am produktiven Arbeiten hindert. Die Umfrage zeigt die am häufigsten aufkommenden Probleme mit Personen in Führungspositionen: Mangel an offener Kommunikation (29 Prozent), keine klar definierten Ziele (20 Prozent), sowie Überforderung der Mitarbeiter (20 Prozent). In der Gruppe der Arbeitnehmer, die mehr als 40 Stunden pro Woche arbeiten, geben sogar 29 Prozent die Überforderung der Mitarbeiter als Grund an. Weitere Faktoren sind schlechte, beziehungsweise keine, Entscheidungsfähigkeit (14 Prozent). Außerdem äußern 37 Prozent der Frauen und 31 Prozent der Männer, dass Mitarbeiter an ihrem Arbeitsplatz zu wenig Anerkennung bekommen. Nur 27 Prozent sagen, dass es an ihrem Arbeitsplatz kein Problem mit den Führungskräften gibt.

Spaß bei der Arbeit sorgt für Produktivität 

Diejenigen, die meistens produktiv sind, äußern mehrheitlich, dass ihre Produktivität durch Spaß an der Arbeit (84 Prozent) und motivierende Kollegen (70 Prozent) gefördert wird. Außerdem ist Produktivität häufig kurzen Entscheidungswegen (68 Prozent), effizienten Systemen (63 Prozent) und flexiblen Arbeitsformen (73 Prozent) zu verdanken.

Zur Studie: Appinio hat 1215 Deutsche im Alter von 16 bis 44 Jahren zum Thema Produktivität und Zufriedenheit am Arbeitsplatz befragt.

 

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