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Social Media - ein Hype in der Krise

Von Claas Lübbert, Redaktionsleiter
Interessieren Sie sich für Fußball? Wenn ja, haben Sie vielleicht die Fußball-EM 2012 im öffentlich-rechtlichen Fernsehen verfolgt. Abseits des sportlichen Geschehens blieb bei mir vor allem eine Szene haften: in betulich-fernsehgartenartiger Atmosphäre am "Fußballstrand" von Heringsdorf versuchte Moderatorin Jeannine Michaelsen – seinerzeit vom ZDF zur sendereigenen Social-Media-Expertin erklärt – dem Torwart-Titan, Co-Moderator und EM-Experten Oliver Kahn vor laufender Kamera das Twittern beizubringen. Kahns erster Tweet: "wir werden #europameister!!!"
Nun war es vielleicht nicht allein die falsche Prognose während der Vorrunde, die dem ehemaligen Welttorhüter den Spaß am Kurznachrichtendienst vermieste – der Account ist seit längerem nicht aktiv. Was sich nämlich beobachten ließ: im Umgang mit Twitter tat man sich beim ZDF immerhin sechs Jahre nach Gründung des Dienstes immer noch schwer. Die Reaktionen auf die Aktion fielen sowohl im Netz als auch in den Medien denn auch verheerend aus, zumal Michaelsen vor laufender Kamera auf einen Twitter-Fakeaccount hereingefallen war und die Methodik des Kurznachrichtendienstes – vorsichtig formuliert – unzureichend erörterte.
Der vermutlich gut gemeinte Versuch des Senders, sich publikumswirksam den sozialen Medien zu öffnen, endete in Spott und Hohn. Nun kann man sich sicherlich fragen, warum sich Menschen darin gefallen, unter dem Deckmantel der vermeintlichen Anonymität im Netz anderen Fehler vorzuwerfen und bis zur Unerträglichkeit fies zu kommentieren. Fakt ist aber: Dieses Phänomen ist real. Man erinnere sich an die Sexismus-Debatte im letzten Jahr, die unter dem Hashtag #aufschrei noch weitaus heftiger geführt wurde. Nebenbei: Der genannte Twitter-Hashtag erhielt den Grimme-Online-Award.
Die genannten, zugegebener Maßen willkürlich und subjektiv anhand meiner eigenen Medienrezeption ausgewählten Beispiele zeigen, dass Social Media längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Klar, langweilig, alter Hut, ist doch schon seit Jahren so, mag manch einer denken. Stimmt. Was aber auch stimmt: Die Durchdringung "klassischer" Medien mit "sozialen" Medien hat in letzter Zeit noch einmal signifikant zugenommen. Das ZDF betreibt mittlerweile parallel zur Übertragung von Spielen der FIFA-Champions-League eine "Webtribüne" und kaum eine Nachrichtenwebsite kommt noch ohne den Dienst Storify, der die Einbindung themenbezogener Web-Inhalte vornehmlich aus Twitter im Rahmen eigener Beiträge ermöglicht, aus. Und die zunehmende Konvergenz in der medialen Berichterstattung ist ja bekannter Maßen längst nicht alles. Kaum noch ein Unternehmen verzichtet auf eine eigene Facebook-Seite, die Twitter-Accounts der Bahn oder auch der Telekom sind mittlerweile wichtige Kundenkommunikationskanäle. Von der privaten Kommunikation in sozialen Netzen mal ganz zu schweigen.
Dennoch war zuletzt im Kontext mit Social Media immer mal wieder das Wort "Krise" zu hören und zu lesen. Unter anderem prophezeite das Analystenhaus Gartner der Teildisziplin "Social Media Analyse" im vergangenen Jahr den "Weg in das Tal der Tränen". Tatsächlich ließ sich in den letzten Jahren ein, sagen wir mal, Konsolidierungsprozess beobachten. Einige soziale Netzwerke wurden immer größer und gingen an die Börse, andere, denen vormals eine rosige Zukunft prognostiziert wurde, verschwanden in der Bedeutungslosigkeit. Einige Verlage haben dabei Millionen versenkt.
Kann, muss man deshalb von einer Krise sprechen? Nun, aus der Perspektive derer, denen es nicht gelungen ist, eigene (Geschäfts-) Ideen zu diesem Thema zu Geld zu machen, bestimmt. Ist das vermeintliche "Hype"-Thema "Social Media" total überbewertet? Ja – aus Sicht derer, die keinen Mehrwert für sich darin sehen, die sich nicht damit beschäftigen mögen oder einfach auch jungen, aufstrebenden Unternehmen, die in dem Thema doch Fuß fassen konnten, den Erfolg nicht gönnen, sicherlich.
All dies ändert aber nichts daran, dass man die sozialen Medien aus der Kommunikation in der Gesellschaft nicht mehr ausklammern kann. Und auch wenn manch einer Lehrgeld bezahlt hat: Konsolidierung ist ja vielleicht auch die Chance zur Professionalisierung.
Die Beiträge dieser Ausgabe des marktforschung.dossier zeigen, wie das gelingen kann - nicht nur aus der Perspektive der Marktforschung.
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