Umfrage gestalten: Design Online-Fragebogen

Bild: Questback

Leitfaden „Umfrage erstellen“ Schritte 8-11

Die optische Gestaltung des Fragebogens einer Online-Umfrage kann die Anzahl der abgeschlossenen Teilnahmen unmittelbar beeinflussen. Die Einstellungsmöglichkeiten im Design sind dabei auch vom jeweiligen Tool abhängig und sehr unterschiedlich gelagert. Doch wie sieht jetzt der perfekt gestaltete Fragebogen aus? Die Antwort ist ein klares: Es kommt drauf an. Und zwar auf Ihre Zielgruppe. Was es bei dem Design eines Online-Fragebogens Wichtiges zu beachten gilt, erfahren Sie in den nächsten Schritten unseres Leitfadens. 

Schritt 8: Design des Fragenbogens – Format und Layout

Viele Umfragen werden mittlerweile am Smartphone beantwortet. Aus diesem Grund sollte der Fragebogen der eigenen Online-Umfrage grundsätzlich so gestaltet werden, dass er auch auf kleineren Handy-Displays gut lesbar ist – Stichwort: Web-Usability oder auch Benutzerfreundlichkeit. Dies hat Konsequenzen für die Aufteilung der Fragen auf den Seiten. Aus der Historie der Papierbefragung, ob durch einen Interviewer oder als Selbstausfüller, wurde es zu guter Tradition, so viele Fragen wie möglich auf einer Seite unterzubringen und am besten doppelseitig zu bedrucken. In Hinblick auf die Kosten für Papier und Porto scheint dieses Vorgehen durchaus sinnvoll.  Für eine Online-Befragung ist das aber nicht mehr erforderlich. Hier ist es meist übersichtlicher, jede Frage auf einen separaten Screen aufzuteilen. Ähnliches gilt auch für einige Fragetypen wie die Matrixfrage.

Neben Handy-Displays sollte eine Online-Umfrage aber auch am PC gut durchführbar sein. Hier hilft es, sich nochmals klarzumachen, wer genau die Zielgruppe der Befragung ist und ob diese eher über das Smartphone, Tablet oder den PC teilnehmen wird.

Unsere Tipps

  • Orientieren Sie sich bei der Gestaltung am besten am kleinsten Device, über den die Umfrage beantwortet werden soll.
  • Verteilen Sie ihre Fragen durchaus großzügig auf verschiedene Seiten.

Aber unabhängig von PC, Smartphone oder sogar in Papierform, Fragebögen sollten niemals überladen wirken. Zu viele Informationen und Fragen überfordern die Befragten, sorgen letztendlich zu weniger Verständnis auf Seiten der Teilnehmenden und so zu weniger hochwertigen und verlässlichen Ergebnissen.

Schritt 9: Die Verwendung von Bildern und Logos

Der Einsatz verschiedener Bilder, Schriftarten und Farben in einer Umfrage hat das Potenzial, eine Umfrage aufzulockern. Was jedoch wohl auch zur Wahrheit gehört: Weniger ist manchmal mehr.  

Manch optische Gestaltung erscheint Teilnehmenden so außergewöhnlich, dass sie den Überblick und die Struktur in der Befragung verlieren. So bekam marktforschung.de zu einer Umfrage das Feedback, dass die Verwendung der Bildern, transparenten Felder und vielen Farbakzenten dazu führt, dass sich die Befragten nicht mehr gut auf die eigentlichen Fragen konzentrieren können.  

Unser Tipp

Verwenden Sie Bilder und andere Design-Elemente sparsam, um die Umfrage nicht zu unruhig erscheinen zu lassen.  

Die Frage, ob Hintergründe beim Umfragedesign nun bebildert werden sollten, lässt sich nicht eindeutig beantworten. Auch hier hängt es stark von der Zielgruppe und deren individuellen Empfindungen ab.  

Die Frage nach dem Einsatz eines Logos lässt sich etwas leichter beantworten: Grundsätzlich stört ein kleines Logo in der Umfrage nicht. Hier sollte weniger das Design als das Ziel der Umfrage beachtet werden. Wenn die eigene Marke im Verlaufe der Umfrage beispielsweise als eine der Auswahlmöglichkeiten auftaucht, macht es wenig Sinn, die Befragten mit der Präsenz des Logos zu bewusst auf das Unternehmen aufmerksam zu machen. 

Wenn das eigene Logo jedoch verwendet wird, so können (und sollten) auch die Farben von Kästen, Fortschrittsbalken, Schriften sowie der Font soweit wie möglich an das eigene Corporate Design angepasst werden. Wer Bilder einsetzt, sollte darauf achten, dass sie in ausreichender Auflösung eingebunden werden. 

Beispielfragebögen unserer Eigenstudien in der Übersicht

Schritt 10: Nicht zu vergessen – die Ausfüllanweisungen

Ausfüllanweisungen sind kleine Hinweise zum Ausfüllen der Frage, die unter der eigentlichen Frage erscheinen. Ein mögliches Problem bei Umfragen ist, dass dieselbe Frage von unterschiedlichen Personen anders interpretiert wird. Das kann durch Ausfüllanweisungen nicht ausgeschlossen, aber doch reduziert werden. 

Schritt 11: Berücksichtigung Gesamtlänge eines Online-Fragebogens

Ein Fragebogen sollte so gestaltet werden, dass möglichst alle Teilnehmenden die gestellten Fragen beantworten. Dazu empfiehlt es sich, bereits beim Erstellen einer Online-Umfrage darauf zu achten, dass der Fragebogen gut beantwortet werden kann.  
Ein wichtiger Faktor ist dabei die Zeit, die Befragte benötigen, um den Fragebogen zu beantworten. Darum sollten Fragebögen nach dem einfachen Prinzip: „So lang wie nötig, so kurz wie möglich“ entworfen werden. 

Wichtige Faustregeln

  • eine Online-Umfrage sollte nicht länger als zehn Minuten dauern
  • die Befragung sollte nicht mehr als ungefähr 25-30 Fragen beinhalten
  • offene Fragen dauern länger in der Beantwortung als geschlossene Fragen
  • eine Matrixfrage mit zehn verschiedenen Kategorien nimmt viel mehr Raum und Zeit ein, wie eine „Ja/Nein“-Frage

Unser Tipp:

Beim Umfang wie auch beim Design eines Fragebogens kann ein sogenannter "Pretest" – Vorab-Test zur Untersuchung der Qualität der Umfrage – im Bekanntenkreis, Kollegium oder unter Mitstudierenden helfen, ein direktes Feedback zu erhalten. So können mögliche gestalterische Schwachpunkte und die Länge des Fragebogens noch vor dem Start der Online-Umfrage angepasst und verbessert werden.

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