Thomas Schäfer, nuggets „Viele brauchen Unterstützung, aber nicht alle wissen das derzeit“

Welche Schlüsselbereiche oder Fallstricke sollten Unternehmen bei der Durchführung von DIY-Marktforschung besonders beachten, insbesondere in Bezug auf Fragebögen, Stichproben und die Testfähigkeit von Stimulus-Material?
Thomas Schäfer: Im Prinzip alle Bereiche, und zwar gleichzeitig und gleichermaßen. Versagt ein Bereich, nutzt es in der Regel wenig, wenn alles andere in Ordnung ist.
Was ich richtig schade finde:
Ich sehe immer wieder Fehler, die ganz einfach zu vermeiden gewesen wären. Nicht vorhandene Sorgfalt ist einer der ersten Fallstricke.
Wie hat Ihr Unternehmen dazu beigetragen, diese Fehler in der DIY-Marktforschung zu identifizieren und zu vermeiden? Gibt es spezifische Ansätze oder Methoden, die Sie entwickelt haben?
Thomas Schäfer: Ja, gibt es. Sie betreffen insbesondere den gesamten Prozess der Fragebogenentwicklung, aber auch die Definition von Grundgesamtheit sowie die Frage: was will ich damit machen. Also was will unser Kunde damit machen, welche Erkenntnisse sollen gewonnen werden und zu welchem Zweck. Das setzt ein intensives Briefing durch und mit dem Kunden voraus. Und dass wir dann noch Vorgehensweisen haben, um fehlerhafte Interviews zu erkennen und zu eliminieren, versteht sich.
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In Bezug auf die Zukunft der Marktforschung, wie sehen Sie die Rolle von DIY-Ansätzen? Welche Entwicklungen und Trends erwarten Sie in diesem Bereich, und wie plant Ihr Unternehmen, darauf zu reagieren, um DIY-Marktforschung noch effektiver und fehlerfreier zu gestalten?
Thomas Schäfer: Positiv.
KI wird auch uns in der Marktforschung nicht nur helfen, immer wieder besser zu werden, sondern nimmt uns auch vermehrt Arbeiten ab.
Ich finde den Spruch ganz gut: KI nimmt dir nicht den Job, aber die Arbeit…Oder den: KI nimmt dir nicht den Job, aber jemand, der mit KI an die Sache herangeht. Kurzum: no way out. Und es wird besser. Punktuell werde ich auf das Thema KI eingehen.
Wie kann bei DIY gute Datenqualität garantiert und überprüft werden?
Thomas Schäfer: Mit Garantien ist das so eine Sache. Gibt es die sie? Wir können die Wahrscheinlichkeit erhöhen und Fehler minimieren und besser und schneller werden. Aber das geht nicht – und mit der Meinung bin ich nicht allein – ohne Sachverstand / Ausbildung / Erfahrung. Ich möchte gerne dazu beitragen und weiterhin Leuten helfen, auch über das Webinar hinaus.
Mit meinen Kundenworkshops tue ich das bereits.
Sollte man DIY den Unternehmen tatsächlich selbst überlassen, oder benötigen diese eine gewissen Unterstützung, also Service (bzw. T), bei der Anwendung? Und warum?
Thomas Schäfer: Natürlich soll man DIY Unternehmen selbst. Sonst hieße es ja auch nicht DIY. Viele brauchen Unterstützung, aber nicht alle wissen das derzeit. Ich habe Workshops durchgeführt mit Unternehmen, da hatten dann viele Teilnehmer „aha-Erlebnisse“. Und viele anschließend mehr Sicherheit in der Umsetzung.
Allein die Erkenntnis, dass das Ganze doch nicht banal ist und auf Knopfdruck funktioniert, ist schon einiges wert. Sich dann – vielleicht anfangs mehr, dann nur noch punktuell – helfen zu lassen, ist ein guter Weg.
Auch unterscheiden zu können ist wichtig: Wo kann ich als Unternehmen mit DIY arbeiten, wo brauche ich einen Partner. Diese Erkenntnis ist ebenfalls wertvoll. Preisforschung zum Beispiel: Ich muss schon wissen, dass ich für valide (!) Preisforschung ein vernünftiges, ggf. komplexes Modell brauche. ‚Was würden Sie zahlen…‘ funktioniert nicht.
Wer darf Ihr Webinar auf keinen Fall verpassen?
Thomas Schäfer: Alle, die glauben, das sei alles banal und geht mal ebenso nebenbei sowie alle, die wissen, dass bestimmte Kenntnisse notwendig sind, um erfolgreich DIY zu betreiben.
Ein Kollege von mir spricht in dem Zusammenhang von der Friseurschere: Jeder kann sich eine kaufen, nicht jeder kann dann damit umgehen. Mit einem Unterschied zur Marktforschung:
Das Ergebnis mit der Friseurschere ist sehr gut sichtbar – in der Marktforschung erkennen wir die Qualität nicht am Ergebnis.
Im Übrigen kann das 50-minütige Webinar keine Schulung ersetzen, sondern kann dazu anregen und für die Schlüsselbereiche (s.o.) Awareness schaffen. Danach kann jeder Teilnehmer für sich entscheiden, ob und wo er / sie weitermachen möchte. Mein Ziel ist, niemanden alleine zu lassen mit dieser Aufgabe und insgesamt zu einem höheren Qualitätsniveau beizutragen.
Über die Person
Thomas Schäfer, Geschäftsführer der nuggets – research & digital, ist seit über 30 Jahren als Marktforscher in zahlreichen Branchen tätig. Er befasst sich viel mit neuen, d. h. digitalen Ansätzen mit dem Ziel, diese dort anzuwenden, wo sie sich eignen. Darüber hinaus ist er Lehrbeauftragter an den Hochschulen Fresenius und Macromedia.
Weitere Informationen zum Unternehmen auf marktforschung.de:

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