Umfragen für Studierende Rekrutierungs-Plattformen für studentische Umfragen – Wie funktionieren SurveyCircle und SurveySwap?

Auch Marktforschende fangen einmal klein an. Wenn Studierende eine erste wissenschaftliche Umfrage durchführen wollen, können sie normalerweise nicht auf ein beliebiges Panel zugreifen. Die kosten nämlich Geld. Hier kommen Plattformen wie SurveyCircle oder SurveySwap in Spiel. Diese Plattformen ermöglichen Umfragen, ohne Geld zu kosten.

Für Studenten, die eine Befragung durchführen wollen, sind die Plattformen die Lösung. Dafür müssen sie aber auch einiges an Zeit investieren. (Bild: picture alliance / Patrick Seeger/dpa | Patrick Seeger)

Sie kennen sicherlich diese Mails und Posts in sozialen Netzwerken, wo Studierende händeringend nach befragungswilligen Menschen für ihre Forschungsarbeiten suchen. Immer häufiger tauchen am Ende solcher Umfragen mittlerweile die Namen SurveyCircle und SurveySwap auf. Was es damit auf sich hat und wofür diese Plattformen zu verwenden sind, erklären wir im nachfolgenden Beitrag.

SurveyCircle

Bei SurveyCircle handelt es sich um eine Forschungsplattform. Sie ermöglicht Usern, kostenlos Probanden und Probandinnen für Online-Umfragen oder Online-Experimente zu finden und zu rekrutieren. Sie bietet nach eigenen Angaben mehr als zwei Millionen mögliche Studienteilnehmende aus über 100 Ländern. Das System des kostenfreien Community-Tools zur Probandenrekrutierung basiert auf dem Prinzip der gegenseitigen Hilfe. Will ein User eine für ihn oder sie zufriedenstellende Umfrage durchführen, muss der User ebenfalls als Proband ran.

Denn je mehr Umfragen man selbst beantwortet, desto höher steigt die eigene Umfrage im Ranking und lockt dadurch eine größere Zahl an Probanden an.

Befragung anlegen und starten

Das Einbetten der eigenen Studie ist laut SurveyCircle mit wenigen Klicks erledigt. Der User muss einen Titel für seine Umfrage festlegen, in einem kleine Einführungstext die wichtigsten Informationen zu der Erhebung angeben und den Link zu der Umfrage hinterlegen. Abschließend gilt es, auf der letzten Seite des Fragebogens einen Survey-Code einzufügen. Dieser ist für alle Teilnehmenden an der Studie zu sehen, welche die Umfrage abgeschlossen haben. Der Code muss auch bei SurveyCircle hinterlegt werden.

Wenn Studienteilnehmende diesen Code auf der Website eingeben, erhalten sie Punkte. Dadurch steigt die eigene Erhebung im SurveyRanking auf.

Ist eine Studie bei SurveyCircle hinterlegt und freigegeben, erscheint sie im Survey-Ranking und kann von anderen Personen angeklickt und ausgefüllt werden.

Dort befindet sie sich ganz unten im Ranking, was aber durch die Teilnahme an anderen Studien geändert werden kann.

SurveyCircle: Vor- und Nachteile

Die Anzahl der Teilnehmenden ist auf 100 begrenzt und es nimmt einige Zeit in Anspruch, die eigene Studie gut im Ranking zu platzieren. Dafür ist das Tool kostenlos und ermöglicht laut SurveyCircle eine einfache Zielgruppensegmentierung, wie etwas nach Land oder Geschlecht.

SurveySwap

Ein weiteres Tool, das dabei hilft Probanden zu rekrutieren ist SurveySwap. Das Tool bietet zwei Möglichkeiten, um eine Umfrage durchzuführen. Die kostenlose Variante basiert wie SurveyCircle auf dem Prinzip der gegenseitigen Hilfe. Wer eine kostenlose Umfrage durchführen will, muss auch an Umfragen teilnehmen. Es können darüber hinaus gezielt Umfrageteilnehmende aus dem Vereinigten Königreich, den USA, Kanada, den Niederlanden oder Deutschland ausgewählt werden.

Des Weiteren bietet SurveySwap auch eine Bezahlvariante.

So kostet zum Beispiel eine zehnminütige Umfrage mit 300 Teilnehmern laut SurvySwap 1.140 Euro. Das ist im Vergleich zu kommerziellen Panels nicht unbedingt günstig.  Die Kosten variieren mit Dauer der Umfrage und Anzahl der Teilnehmer. Für Umfragen mit 300 und mehr Teilnehmern oder komplexere Umfragen muss der User ein Angebot einfordern.

Die Plattformen

SurveyCircle ist eine kostenlose Plattform mit Firmensitz in Mannheim. Gegründet wurde sie von Jonas Johé. Während seines Studiums an der Universität Mannheim benötigte er für seine Masterarbeit eine aktuelle Umfrage. So kam er auf die Idee, die Plattform für kostenlose Umfragen zu gründen. Denn nicht jeder Student kann sich die Kosten für eine Studie leisten. Gegründet wurde die Plattform also als ein kostenloses Tool für Studierende.

In einem Interview mit dem StatUs Magazin gestand Jonas Johé jedoch ein, dass dieses kostenlose Modell auf Dauer nicht zu gewährleisten sei. Gegenüber dem Magazin sagte er:

Damit wir SurveyCircle langfristig betreiben und weiterentwickeln können, müssen wir natürlich auch irgendwann Einnahmen erzielen.

Dies wird ein wichtiger und notwendiger Schritt in den nächsten Jahren sein. Unser Ziel ist es, viele Funktionen der Plattform auch in Zukunft kostenlos anzubieten. Im Rahmen eines Freemium-Modells werden wir dann neben den kostenlosen auch Premium-Features anbieten.“ Eine Möglichkeit könnte sein, für Studien mit mehr als 100 Teilnehmenden Geld zu verlangen.

SurveySwap wurde von einer Gruppe von Nachwuchswissenschaftlern und Lehrern ins Leben gerufen, die sahen, wie Studierende Zeit verschwendeten, um Teilnehmende für Studien zu bekommen. Auf der Plattform finden sie Umfrageteilnehmer, entweder kostenlos, indem sie anderen bei ihrer Umfrage helfen, oder indem sie sie kaufen. Mittlerweile haben die Gründer die Firma SurveySwap B.V. ins Leben gerufen. Sie ist Betreiber der Plattform. Über die Bezahlvariante, bei der Interessierte Geld für das Zusammenstellen einer Studie zahlen müssen, generiert das Unternehmen Geld zum Betreiben der Plattform. Dennoch bietet SurveySwap weiterhin ein kostenloses Tool zum Erstellen von Studien.  

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