Uta Hümer, SKOPOS RESEARCH „Es gibt Studientypen, die man gut automatisieren kann, um Zeit für die wichtigen Dinge zu gewinnen“


Was ist SKOPOS ONE? Welche Intention steckt dahinter?
Uta Hümer: SKOPOS ONE ist eine webbasierte Portallösung, die den kompletten Research-Prozess – vom internen Briefing über die Feldarbeit bis hin zum Reporting – automatisiert.
Immer mehr Projekte in immer kürzerer Zeit, zunehmender interner Ressourcen- und Kostendruck, komplexe Abstimmungsprozesse durch eine wachsende Anzahl an Beteiligten – das sind Herausforderungen, mit denen sich viele unserer Kunden und Kundinnen konfrontiert sehen. Endlose Briefing- und Abstimmungsschleifen – auch bei sich häufig wiederholenden Aufgabenstellungen – kosten sehr viel Zeit und häufig auch Nerven. Oftmals bleiben dann kaum noch Kapazitäten für wichtige Themen wie Ergebnisinterpretation und die Ableitung strategischer Handlungsempfehlungen.
Da ist es sinnvoll, genau zu überlegen, wo und wie man Kapazitäten und Kompetenzen in der Marktforschung richtig einsetzt.
Es gibt Studientypen und Forschungsfelder, die man gut standardisieren und automatisieren kann, um Zeit für „die wichtigen Dinge“ zu gewinnen.
Vor diesem Hintergrund haben wir – gemeinsam mit unserem Kunden REWE – mit SKOPOS ONE eine maßgeschneiderte Portallösung entwickelt, die es unseren Kunden und Kundinnen ermöglicht, zur „Data Driven Company“ zu werden, die Schlagzahl zu erhöhen und gleichzeitig mehr Ressourcen für komplexe, individuelle Studien zu schaffen.
REWE ist das mit Hilfe von SKOPOS ONE bereits gelungen. Hier einige Kennzahlen zum Status quo:
- Reduktion des internen Aufwands der REWE Group pro Studie um 90 Prozent
- Große Kostenersparnis pro Studie im Vergleich zu Ad-hoc-Projekten
- Entwicklung von acht individuellen Standard-Studientypen: z. B. Handzetteltests, Eigenmarkentests, Verpackungstests, Visual-Tests und Mitarbeiter-Befragungen
- Einbindung von 15 Teams der REWE Group mit 45 Mitarbeitende
- Durchführung von ca. 30 Studien im ersten Jahr
- Kontinuierliche Entwicklung neuer Studientypen und jährliche Steigerung der Studien pro Standard
- Durchschnittliche Durchführungsdauer pro Studie: eine Woche
- Benchmark-Datenbank mit 80 Benchmarks aus den ersten beiden Jahren
Was unterscheidet das Portal von anderen?
Uta Hümer: DIY- und DIT-Plattformen sind im Trend und es gibt inzwischen viele Anbieter mit verschiedensten Lösungen – die anstehenden DIY-Research Days sind nicht zuletzt Ausdruck dieser Entwicklung.
All diese Lösungen arbeiten mit Standardisierung und einigen Freiheitsgraden.
SKOPOS ONE macht das auch, aber mit einem Fokus auf die eigenen Standards unserer Kunden und Kundinnen – und das nicht nur in Bezug auf die Fragebogeninhalte und das Reporting.
Wir gehen mit SKOPOS ONE zwei Schritte weiter:
- SKOPOS ONE gibt keine Standardstudien vor, sondern wir entwickeln gemeinsam mit unseren Kunden und Kundinnen ihre eigenen, individuellen Standard-Studientypen. Dabei haben unsere Kunden die Freiheit, selbst zu entscheiden, wie sie beispielsweise Konzepte oder Anzeigen testen und wie sie ihre Zielgruppe definieren möchten. Wichtiger Partner sind dabei meine Kollegen und Kolleginnen aus der SKOPOS RESEARCH, die im Set-up mit ihrer Expertise unterstützen.
- Wir entwickeln nicht nur Studienstandards, sondern bilden den kompletten internen Research-Prozess unserer Kunden und Kundinnen in der Plattform ab. So können wahlweise die betrieblichen Marktforschenden direkt, oder alternativ auch deren interne Auftraggeber, eigenständig bestimmte Studientypen anstoßen und über SKOPOS ONE abwickeln. Die Plattform sorgt dabei für maximale Transparenz und gesamtheitlichen Überblick im Prozess.
Diese beiden Aspekte differenzieren SKOPOS ONE von anderen DIY-/DIT-Plattformen am Markt. Und das Wichtigste: Wir haben die Plattform komplett kundengetrieben in enger Zusammenarbeit mit dem REWE-Marktforschungsteam entwickelt.
Woran scheitert es oftmals im Research-Prozess in Sachen Effizienz? Was ist der häufigste Fehler, der gemacht wird?
Uta Hümer: Zum einen beobachten wir, dass bei vielen Kunden und Kundinnen der Standardisierungsgrad trotz wiederkehrender Fragestellungen recht gering ist. Das hat zur Folge, dass für jedes Projekt alles immer wieder neu abgestimmt und teils auch unterschiedlich abgefragt wird.
„Klassische“ DIY-Lösungen verstärken aus meiner Sicht dieses Problem übrigens eher noch, denn jeder kann machen, was er will.
Zum anderen kosten interne Abstimmungsschleifen, Studien-Set-up und Reporting viel Zeit. Fragen wie „In welchem Format brauchen wir denn nun das Bildmaterial?“ können viele unserer Kunden und Kundinnen nicht mehr hören.
Ein guter Teil der Arbeitszeit von betrieblichen Marktforschenden geht zudem auch für administrative Tätigkeiten drauf.
Letzteres ist kein Fehler, aber auch hier lässt sich die Effizienz mit einem übergreifenden Portal, bei dem wir übrigens auch eine API zur internen Procurement-Software bauen können, deutlich steigern.
Wo greift Ihre Lösung da ein? Ist das Portal wirklich für jedes individuelle Effizienz-Problem ausgelegt?
Uta Hümer: Nein, das Portal ist nicht für jedes individuelle Effizienz-Problem ausgelegt. SKOPOS ONE macht nur für Kunden und Kundinnen Sinn, die Themen standardisiert abfragen oder abfragen möchten und dabei auch eine Mindestanzahl an Studien pro Jahr durchführen. Ansonsten lohnt sich der initiale Aufwand einfach nicht.
Welche Prozesse übernimmt das Portal und laufen ab sofort automatisiert ab?
Uta Hümer: Über ein individuelles Log-in und ein umfassendes Rechte- und Rollensystem können sich Marktforschende und verschiedene interne Fachbereiche in die Plattform einloggen, Projekte bearbeiten und jederzeit unkompliziert alle Abläufe digital einsehen.
Je nach Konfiguration des Workflows laufen Studien in SKOPOS ONE dann beispielsweise folgendermaßen ab:
- Interne Kunden und Kundinnen stoßen mittels vordefinierter interaktiver Briefing-Formulare Studien an, konfigurieren diese und erhalten im Portal direkt Informationen zu Timing und Kosten.
- Über eine im Workflow etablierte Schleife erfolgen die Qualitätskontrolle, ggf. Modifikation und abschließende Freigabe durch die Marktforschung.
- Durch vordefinierte Sampling-Kriterien und die Anbindung an ein Access Panel oder eine eigene Kunden-Community geht die Studie nach Freigabe automatisiert ins Feld.
- Die Ergebnisse können zeitnah in einem abgestimmten, CI-konformen Online-Dashboard analysiert oder im pptx-Format heruntergeladen werden. Bei der Auswertung kann bei Bedarf auch auf komplexere Data-Science-Lösungen zurückgegriffen werden.
- Eine integrierte, lernende Benchmark-Datenbasis mit individuellen Selektionsmöglichkeiten rundet das Angebot ab.
Und falls unsere Kunden und Kundinnen Unterstützung bei der Interpretation von Ergebnissen benötigen, müssen sie bei uns trotz hoher Automatisierung natürlich nicht auf eine professionelle und persönliche Beratung verzichten.
Wer darf Ihr Seminar auf keinen Fall verpassen?
Uta Hümer: Mein Seminar richtet sich an betriebliche Marktforschende, die ihre Zeit effizienter nutzen möchten, auf die wachsenden Anforderungen im Unternehmen reagieren müssen und als strategischer Partner und nicht als Datenlieferant im Unternehmen wahrgenommen werden wollen.
SKOPOS ist ein Full-Service-Institut mit verschiedenen Töchtern wie CONNECT oder NOVA. Warum hat sich SKOPOS strategisch dazu entschieden, ein DIY-Angebot am Markt aufzubauen?
Uta Hümer: Weil auch wir uns auf die „wichtigen Dinge“ konzentrieren möchten. ;)
Nein im Ernst, SKOPOS war bei neuen technologischen Möglichkeiten schon immer vorn dabei, sei es vor langer, langer Zeit bei den ersten Online-Interviews, dann vor einigen Jahren beim Set-up von Kunden-Communities und auch bei der Nutzung von Dashboard-Lösungen für das Reporting. Wir möchten unseren Kunden und Kundinnen die bestmögliche Lösung bieten. Und wenn sich Marktforschung heute teils automatisieren lässt, dann ist das doch super.
Außerdem ist SKOPOS ONE die perfekte Symbiose aus den Fähigkeiten dreier unserer sechs Units:
- In der SKOPOS RESEARCH verfügen wir über mehr als 27 Jahre Marktforschungs-Know-how. Auch beim Aufbau und der Nutzung von SKOPOS ONE können sich unsere Kunden und Kundinnen auf unsere Expertise verlassen.
- Ohne Software Developer und Solution Architects keine Plattform und keine kundenindividuelle Briefing-Strecke – hier kommen unsere Kollegen und Kolleginnen von der SKOPOS CONNECT ins Spiel, die – auch aus dem Set-up von Community-Plattformen – über viel Erfahrung verfügen.
- Und last but not least wird all das ergänzt durch die Arbeit der Data Scientists von SKOPOS ELEMENTS, die Auswertungsprozesse optimieren und automatisieren und unsere Spezialisten im Bereich Dashboards sind.
Alle drei Teams arbeiten Hand in Hand und nur so ist es überhaupt möglich, ein so kundenindividuelles Angebot zu schaffen, wie SKOPOS ONE eines ist.
Probieren Sie es doch einfach aus – selbst, wenn Sie nur kleinere Standard-Lösungen suchen, können wir Ihnen mit SKOPOS ONE weiterhelfen. Es gibt nämlich auch die Möglichkeit, auf unsere bewährten Standards bei einzelnen Studientypen wie Konzepttests oder Verpackungstests zurückzugreifen. Und wer weiß, vielleicht kommen Sie auf den Geschmack und sind im nächsten Schritt auch an der „großen“ Lösung interessiert. :-)
Über Uta Hümer

Weitere Informationen zum Unternehmen auf marktforschung.de:

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