Consumer Barometer Loyalty-Programme treffen den Geschmack der Kundschaft

„Loyalty-Programme sind heute für den Handel unverzichtbar. Konsumenten erwarten sie als Teil der persönlichen Ansprache und der immer engeren Beziehung zwischen Konsument und Händler“, so Stephan Fetsch EMA Head of Consumer Goods und Retail bei KPMG. (Bild: picture alliance/KEYSTONE | OBS/KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER)
Ob Discounter, Supermarkt oder Verbrauchermarkt: Loyalty-Programme gehören im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) zum Standard und treffen den Geschmack der Kundschaft. Das zeigen die Ergebnisse des neuesten Consumer Barometers von IFH KÖLN und KPMG, für das rund 1.000 Konsumenten befragt wurden. Demnach nutzt jeder zweite Konsument in Deutschland unternehmenseigene Kundenprogramme – meist in Form von Apps. Die beliebteste Branche ist der LEH: 82 Prozent der Loyalty-App-User nutzen Programme von Lebensmittelhändlern. Davon sind fast die Hälfte (43 Prozent) Intensivnutzer. Am meisten genutzt werden Funktionen rund um Angebote und Rabatte. Emotionale Aspekte wie Unterhaltung und Community spielen eine eher untergeordnete Rolle.
Feste Bestandteil des Einkaufsalltags
„Im Lebensmitteleinzelhandel gehören unternehmenseigene Loyalty Programme – ob nun App oder Kundenkarte – fest zum Einkaufsalltag dazu. Grund genug, hier einmal genauer hinzusehen, denn Loyalty-Programme spielen in der gesamten Customer Journey eine wichtige Rolle und haben relevante Auswirkungen auf Kundenbindung, Warenkorbgröße und Weiterempfehlung. Kein Wunder, vor allem beim Lebensmittelkauf achten Konsumenten auf attraktive Angebote,“ so Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer IFH Köln.
Positive Erfahrungen entlang der gesamten Customer Journey
Kundenprogramme wirken sich dauerhaft positiv auf das Verhalten von Kunden entlang der gesamten Customer Journey aus. Bereits bei der Wahl der Einkaufsstätte bevorzugt rund jeder zweite Befragte einen Lebensmittelhändler mit Loyalty-Programm (55 %). Auch im weiteren Verlauf der Customer Journey zeigen sich positive Effekte: Höhere Kauffrequenzen (53 %) sowie größere Warenkörbe (39 %).
Und auch im After-Sales-Prozess sind bedeutende Vorteile von Kundenbindungsprogrammen auszumachen: Kundentreue zum Händler (48 %), Weiterempfehlungsbereitschaft (40 %) sowie Fehlertoleranz (26 %). Bei den Intensivnutzern liegen diese Werte durchschnittlich sogar noch zehn Prozentpunkte höher.
Deutliches Potenzial für Personalisierung
Nutzer von Loyalty-Programmen haben derzeit vor allem ein Interesse: Informationen über Angebote zu erhalten und so zu sparen. Fast alle Befragten ziehen Apps vor, die ihnen Vergünstigungen in Form von Rabatten oder Bonuspunkten bieten (94 Prozent). Aber:
Dem LEH bietet sich hierbei noch Entwicklungspotenzial – denn Kunden, vor allem diejenigen, die regelmäßig Loyalty-Programme nutzen, wünschen sich auch personalisierte Angebote.
Jedoch ist ihnen die Datenhoheit dabei sehr wichtig. Schaffen es Händler stärker auf die individuellen Kundenpräferenzen einzugehen, lassen sich Nutzungsintensität und Nutzeranzahl steigern.
„Loyalty-Programme sind heute für den Handel unverzichtbar. Konsumenten erwarten sie als Teil der persönlichen Ansprache und der immer engeren Beziehung zwischen Konsument und Händler. Für sie steht der finanzielle Vorteil derzeit klar im Fokus. Ich erwarte aber, dass Loyalty-Programme stärker individualisiert werden und sie dadurch letztlich Kunden nicht nur finanzielle Vorteile bringen, sondern zunehmend dazu beitragen, informierte und verantwortungsbewusste Entscheidungen zu treffen“, so Stephan Fetsch, EMA Head of Consumer Goods und Retail bei KPMG.
Methodik
Erhebungsmethode | Online-Befragung |
Befragte Zielgruppe | Konsumenten Lebensmitteleinzelhandel |
Stichprobengröße | 1.000 |
Feldzeit | Frühjahr 2023 |
Länder | Deutschland |
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