Internationale Umfrage von SAS Business-Resilienz: Deutschland hat Nachholbedarf

Auf stürmische Zeiten vorbereitet zu sein, ist das Gebot der Stunde. (Bild: picture-alliance / ASA | Benoit Stichelbaut)
Führungskräfte in Deutschland fordern Resilienz, sagen die Autoren der Business-Resilienz Studie des Softwareunternehmens SAS. Fast alle Führungskräfte (95 Prozent) halten Resilienz demnach für sehr oder eher wichtig und 86 Prozent geben an, bereits Maßnahmen ergriffen zu haben, um auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren zu können.
Auf der anderen Seite hält weniger als die Hälfte der Befragten (40 Prozent) ihr Unternehmen für widerstandsfähig, und 51 Prozent geben an, dass sie nicht umfassend auf Störungen vorbereitet sind. Zu den größten Herausforderungen für einen stabilen Betrieb zählen demnach Datensicherheit (56 Prozent), ausreichend Fachpersonal (54 Prozent), eine weit entwickelte digitale Transformation (52 Prozent) und die Kundenansprache über verschiedene Kanäle (51 Prozent).
Verantwortliche sehen Entwicklung optimistisch
Deutsche Führungskräfte sind laut der Studie zuversichtlich, wenn es darum geht, die „Resilienzlücke“ zwischen Anspruch und Wirklichkeit zu schließen. Die meisten (85 Prozent) seien sich sicher, ihr Unternehmen mit der richtigen Beratung resilient aufstellen zu können. Zu den erwarteten Vorteilen einer entsprechenden Strategie gehören demnach eine schnellere Wiederherstellung von geschäftlicher Leistungsfähigkeit (89 Prozent) und Verfügbarkeit von Technologien (85 Prozent).
Hinzu kommen eine raschere Einführung neuer Angebote als Reaktion auf eine veränderte Marktnachfrage (84 Prozent) und eine Steigerung des Marktanteils durch eine flexible Anpassung von Systemen und Kultur an sich verändernde Bedingungen (85 Prozent).
Innovation ist der wichtigste Treiber für mehr Resilienz
Unter den definierten „Resiliency Rules“ Tempo und Agilität, Innovation, Fairness und Verantwortung, Datenkultur und -kompetenz und Neugier stufen deutsche Führungskräfte Innovation (59 Prozent) als die wichtigste ein, wenn es darum geht, wettbewerbsfähig zu bleiben. Dahinter folgen Tempo und Agilität mit 57 Prozent), Datenkultur und -kompetenz (52 Prozent), Neugier (48 Prozent) und Fairness und Verantwortung mit47 Prozent. Bei der Umsetzung dieser „Regeln“ spielen Daten und Analytics in nahezu allen Fällen (90 Prozent) eine zentrale Rolle.
Zu den größten Hürden beim Umsetzen der Resiliency Rules gehören eine mangelnde Datenqualität, hohe Kosten und nicht ausreichend qualifiziertes Personal. Ein Mangel an Neugier sieht hingegen nur 33 Prozent der befragten deutschen Führungskräfte als Problem, im internationalen Vergleich sind es 51 Prozent.
Externe Beratung für eine umfassende Strategie
76 Prozent der Befragten aus Deutschland räumen ein, für eine effektive Resilienz Strategie Unterstützung von außen zu benötigen. Externe Beratung nehmen die Verantwortlichen vor allem in den Bereichen Innovation (43 Prozent) und Neugier (42 Prozent) in Anspruch, gefolgt von Tempo und Agilität (41 Prozent), Datenkultur und -kompetenz (38 Prozent) und Fairness und Verantwortung (37 Prozent).
An den Ergebnissen des Reports ist zu erkennen, dass analytische Reife und Krisenresistenz zusammenhängen“,
kommentiert Helene Lengler, Managing Director von SAS Deutschland. „Deutsche Unternehmen spielen zwar noch nicht in der ersten Liga bei Resilienz, aber sind auf dem besten Weg, wenn man vom Stellenwert intelligenter Technologien zur Auswertung von Daten ausgeht.“
Business-Resilienz Ranking
Indien und Brasilien liegen im internationalen Vergleich vorne, wenn es um Resilienz bei Unternehmen geht – deutlich vor Deutschland, aber auch anderen EU-Staaten, den USA und Japan. In der Spitzengruppe liegt Deutschland laut der Studie, wenn es um den Einsatz von Daten, Analytics und KI für mehr Resilienz geht. Hier ergibt sich folgende Top-5-Rangliste: Indien (85 Prozent), UK (83 Prozent), Brasilien (79 Prozent), Deutschland (74 Prozent) und USA (73 Prozent).
Gleichzeitig zeige sich, dass eine schlechte Datenqualität die größte Hürde für die Einführung von Datenkompetenz und -kultur bei deutschen Unternehmen darstellt.
Der Investition in Innovation wiederum stehen in Deutschland vor allem ein Fehlen an Lern- und Entwicklungsprogrammen (40 Prozent), hohe Kosten (36 Prozent), Risiken im Zusammenhang mit Cybersecurity sowie mangelnde Kenntnisse der Belegschaft (jeweils 34 Prozent) entgegen.
Erhebungsmethode | Interviews |
Befragte Zielgruppe | Führungskräfte, hauptberuflich tätig im Finanzdienstleistungssektor, im Einzelhandel/Konsumgüterbereich, in der verarbeitenden Industrie, im Gesundheitswesen/Life Sciences, in der Wissenschaft oder Regierung |
Stichprobengröße | 2.414 |
Feldzeit | November 2022 |
Länder | Belgien, Brasilien, Frankreich, Deutschland, Indien, Japan, Luxemburg, Niederlande, Portugal, Spanien, USA und Vereinigtes Königreich |
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